Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Benennung von Straßennamen

Jörg, Sunday, 07.10.2001, 01:20 (vor 8449 Tagen) @ derabgesandte

Als Antwort auf: Re: Benennung von Straßennamen von derabgesandte am 06. Oktober 2001 21:33:25:

erstens hätte ich dir ein wenig mehr Humor zugetraut - schade!

Naja, ein Humor-Posting ohne inhaltliche Aussage ist vielleicht ein bißchen
wenig. Aber ich sehe ein, daß man darüber durchaus geteilter Meinung sein
kann.

Zweitens habe ich mit Gleichberechtigung kein Problem. Wenn es in dieser Gemeinde wirklich so ist, daß 179 Straßen nach Männern und nur 20 nach Frauen benannt sind, so ist dies schon aus dem Grund ungerecht, da etwa die Hälfte der Bevölkerung männlichen Geschlechts ist.

Mein Posting zielte darauf gar nicht ab. Lies es vielleicht nochmal in
aller Ruhe durch. ;-) Aber um zu dem von Dir angesprochenen Thema der
Männer-Frauen-Verteilung bei den Straßennamen zu kommen: Letztlich kann man
auch hinterfragen, ob es Sinn macht, absolut alles in einem Verhältnis
50:50 aufzuteilen. Wenn es beispielsweise immer schon der Fall war, daß
Männer wesentlich mehr als Frauen erreicht haben, sehe ich keinen Sinn
darin, darauf zu pochen, daß genauso viele Straßenschilder mit Frauennamen
versehen werden wie mit Männernamen.

[...]

[quote]Ich kann erinnern, als ein Mann die Zulassung zum Beruf der Hebamme forderte - die wenigsten Frauen würden das wollen - wäre keine Frau auf den Gedanken gekommen, diese Forderung als Dreistigkeit o.ä. zu bezeichnen. Frau versuchte vielmehr darzulegen, daß Frauen in solch persönlichen Situationen von einer Frau betreut zu werden wünschen.[/quote]

Wenn Frauen sämtliche traditionellen Männerberufe ausüben sollen können,
ist es meiner Meinung nach nur folgerichtig, den Männern zu gestatten,
sämtliche Frauenberufe auszuüben.

Dennoch wurde die Hebammenordnung geändert. Jetzt kommts: geh mal in die Ausbildungskurse für Hebammen - kein Mann zu sehen!

Hier könnte man auch fragen: Wieviele Frauen können sich wohl den Beruf der
Soldatin vorstellen? (Mal ganz nebenbei erwähnt: Ich bin überzeugt davon,
daß spätestens bei einem handfesten militärischen Konflikt viele Frauen
urplötzlich wieder ihre Begeisterung für Küche und Herd wiederentdecken. ;-)

Ich glaube da unterscheiden sich Frauen von uns Männern. Wenn die sich etwas erkämpfen, dann nehmen sie es anschließend auch in Anspruch. Wenn sie dies dann auch im Fale der Straßenschilder tun werden, ist das für mich völlig in Ordnung.

Na dann lies Dir vielleicht einmal diesen Artikel durch, der sich mit der
Frauenförderung in der Stadt Minden beschäftigt.

Zitat: "Die bisherigen Fortbildungsangebote im Rahmen des Frauenförderplans
wurden allerdings nicht voll ausgeschöpft. Diese geringe Teilnahme hat
Folgen: So wird das Fortbildungsangebot zum 'Wiedereinstieg nach dem
Erziehungsurlaub' nicht mehr angeboten. Die Gleichstellungsbeauftrage Anne
Braszeit dazu: 'Das Angebot wurde außerordentlich wenig angenommen und wenn
waren es immer dieselben Frauen.' Die Teilnahme an Fachbildungsangeboten,
die weibliche Führungsnachwuchs qualifizieren und gewinnen sollen, war
genauso zurückhaltend. Auch diese Maßnahme wurde darum dieses Jahr von der
Verwaltungsleitung abgelehnt.

Das offenbar mangelnde Interesse der zu fördernden Frauen veranlaßte die
Teilnehmerinnen des Frauenausschusses zur Selbstkritik. Vielleicht gehe der
Trend auch in Richtung Familie, so Brigitte Ulbrich (Grüne) und man müsse
sich fragen, ob der Frauenausschuss nicht an den Bedürfnissen der Frauen
vorbeigehe."

PS: bitte nicht wieder ohne Hinweis löschen - Danke!

Du hattest auf einen bereits gelöschten Beitrag geantwortet. Deine Antwort
isoliert stehenzulassen, hätte insofern nicht viel Sinn gemacht.

Gruß, Jörg


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