Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Danke, Feminismus!

Garfield, Tuesday, 29.03.2005, 19:30 (vor 7570 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Danke, Feminismus! von Jolanda am 29. März 2005 14:38:19:

Hallo Jolanda!

Ja, daß das Problem der vaterlosen Kinder wirklich existiert, läßt sich wohl mittlerweile kaum noch leugnen, auch wenn manche Betonköpfe das immer noch versuchen.

Ich denke, daß man sowieso darauf hinarbeiten muß, die Scheidungszahlen zu senken. Man sollte das scheidungswilligen Paaren nicht so einfach machen, jedenfalls nicht, wenn sie kleine Kinder haben.

Aber Trennungen von unverheirateten Paaren mit Kindern kann man so nicht verhindern, und die von dir erwähnten Reagenzglas-Zeugungen auch nicht.

Die Menschen haben heute viel zuviele Flausen im Kopf. Durch die Medien bekommen sie ein völlig falsches Bild von einer Partnerschaft oder Ehe vermittelt. Sie erwarten das berühmte Kribbeln im Bauch, rosarote Wölkchen und was weiß ich noch alles, und zwar nicht nur am Anfang, sondern unverändert durch das ganze Leben. So läßt die Ernüchterung dann nicht lange auf sich warten.

Aber ich denke, früher war das auch nicht so viel anders. Damals blieben mehr Menschen zusammen, weil es ihnen schlecht ging und sie so stärker aufeinander angewiesen waren. Aber auch in früheren Zeiten gab es uneheliche Kinder, die dann auch öfter als heute ganz ohne Eltern aufwuchsen. Denn da es für ein Kind nicht die heute übliche Alimentierung gab, hatten auch mehr Mütter gar kein Problem damit, ihre Kinder einfach in einem Hospitz zurück zu lassen und sich aus dem Staub zu machen.

Und es gab auch früher durchaus schon Scheidungen, wie auch Paare, die ohne Trauschein zusammen lebten und sich bald wieder trennten.

Daß aus vielen der so entstandenen Kinder trotzdem keine Psychopathen wurden, liegt wohl vor allem daran, daß sie damals früher in das reale Leben hinein kamen als heute. Viele Menschen glauben heute, daß es für die Kinder gut wäre, ihnen ihre Kindheit möglichst lange zu erhalten, aber das ist nicht so. Je länger man den Ernst des Lebens von ihnen fern hält, umso lebensuntüchtiger werden sie später als Erwachsene sein.

Fatal für viele Jugendlichen ist heute auch die zunehmende Perspektivlosigkeit. Man muß sich immer mehr abstrampeln, um noch eine Lehrstelle und danach noch einen Job zu finden. Die Hürden dafür werden immer höher, und so kommen immer mehr Jugendliche nicht drüber. So manches vaterlose Kind hätte in füheren Zeiten vielleicht noch die Kurve gekriegt, aber wenn die Jugendlichen immer öfter chancenlos herumhängen, klappt das eben nicht mehr.

Ich denke, es gibt kein Patentrezept, um diese Probleme zu lösen. Da muß man an sehr vielen Stellen ansetzen.

Vor allem bräuchten wir ein Umdenken in der gesamten Gesellschaft, aber ich sehe im Moment nichts, was das auf breiter Front bewirken könnte...

Herzliche Grüße
von Garfield


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