Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Lucius I. Brutus und Martin

Garfield, Thursday, 25.08.2005, 15:28 (vor 7022 Tagen) @ SiliKat

Als Antwort auf: @Lucius I. Brutus und Martin von SiliKat am 25. August 2005 00:35:

Hallo SiliKat!

Ich sehe das ähnlich - steter Tropfen höhlt den Stein.

"Wer von den männlichen Abgeordneten sieht z. B. von sich aus die angebliche Notwendigkeit einer immer weitergehenden Frauenprivilegierung ein ? Vermutlich niemand so richtig. Sie treten nur deshalb auch dafür ein, um für eine möglichst große Zahl von Wählern attraktiv zu sein."

Ich denke, das Problem reicht noch viel tiefer. Frauen brauchten über sehr lange Zeit hinweg männliche Unterstützung, weil Schwangerschaften und Geburten für sie lange Zeit eine viel größere Belastung waren als heute. Ohne diese männliche Unterstützung hätten sie ihren Reproduktionsaufgaben oft nicht erfolgreich nachkommen können und die Menschheit wäre vermutlich sogar ausgestorben.

Was hinderte nun aber einen Mann daran, einfach seiner Wege zu ziehen, nachdem er eine Frau geschwängert hatte? Vielleicht das Wissen, daß das gezeugte Kind so unter schlechteren Bedingungen aufwachsen wird. Aber hätte das allein immer ausgereicht, um dafür Einschränkungen in Kauf zu nehmen? Denn wenn man nicht mehr nur sich selbst, sondern eine Familie ernähren muß, dann ist das nun einmal eine Einschränkung.

Es war also für die Menschheit überlebenswichtig, daß sich bei den Männern die Neigung herausbildete, für Frauen und damit auch für die Kinder alles zu tun. Ihnen eben alles recht zu machen und ihnen möglichst viele Lasten abzunehmen. Und notfalls auch das eigene Leben für sie zu opfern.

So sieht man dann auch heute noch Männer bereitwillig vieles für Frauen auf sich nehmen. Obwohl die Frauen diese männliche Unterstützung heute oftmals gar nicht mehr wirklich brauchen. Aber das steckt eben tief in den Männern drin und läßt sich nicht von heute auf morgen einfach abschalten.

Und das wirkt eben auch bei Politikern. Ich denke, wenn ein Herr Altvater vehement behauptet, daß Frauen benachteiligt wären, dann tut er das nicht nur, weil er glaubt, daß das bei der Mehrheit der Wähler gut ankommt. Er tut es auch, weil er selbst es wirklich glaubt. Und weil er es für seine Aufgabe als Mann hält, Frauen zu beschützen und zu unterstützen. Genau die alten Rollenbilder, die er bewußt ablehnt, hat er tatsächlich tief verinnerlicht und folgt ihnen unbewußt.

Das ist ein noch viel größeres Problem als das ständige Schielen auf den "politisch/sexuell korrekt" eingestellten Wähler.

Freundliche Grüße
von Garfield


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