Aber warum ist er dann bei den Grünen ?
Als Antwort auf: Re: @Lucius I. Brutus und Martin von Garfield am 25. August 2005 12:28:36:
"Ich denke, wenn ein Herr Altvater vehement behauptet, daß Frauen benachteiligt wären, dann tut er das nicht nur, weil er glaubt, daß das bei der Mehrheit der Wähler gut ankommt. Er tut es auch, weil er selbst es wirklich glaubt. Und weil er es für seine Aufgabe als Mann hält, Frauen zu beschützen und zu unterstützen. Genau die alten Rollenbilder, die er bewußt ablehnt, hat er tatsächlich tief verinnerlicht und folgt ihnen unbewußt." (Unterstreichung von mir.)
Hallo Garfield !
Du gibst eine wirtschafts- und sozialgeschichtliche Erklärung für den Erhalt der männlichen Beschützer-Rolle. Die Erklärung ist schlüssig.
Aber: warum ist jemand wie Altvater dann bei den Grünen ? Daß konservative Männer Frauen so wahrnehmen und behandeln, wie das früher angemessen war, kann nicht überraschen. Aber von einem Grünen erwartet man das nicht. Diese "neuen Männer" werden ja nicht ohne Grund auch z.B. als "lila Pudel" oder als "devote Frauenverstehermännchen" bezeichnet. Man könnte nun zwar zu einer komplizierteren Konstruktion greifen und sagen, hier komme eine Spaltung zwischen bewußtem und unbewußtem Seelenanteil zum Ausdruck; eine partielle Retardierung sozusagen.
Ich denke, hier ist Psychologie gefragt. Es ist für mich eines der rätselhaftesten Phänomene, daß Männer an ihrer kollektiven Selbstvernichtung mitarbeiten. Es erscheint der Archetyp des Verräters.
Rechnerisch gesehn ist es so, daß eine kollektive Vernichtung, bei der die Zahl der zu Vernichtenden der Zahl der Vernichter entspricht, nur bewerkstelligt werden kann durch Beteiligung der zu Vernichtenden an ihrer Vernichtung. Wobei noch zu beachten ist, daß Männer den Frauen nicht zahlenmäßig, aber jedenfalls kräftemäßig überlegen sind, und zwar körperlich wie intellektuell. Anders als durch das, was man traditionell als Verrätertum bezeichnet, wäre dieser also Kampf nicht führbar.
Daher wohl die Aussage (von wem nochmal ?), daß Familienpolitik die letzte Bastion des Geschlechterkampfes sei. Jungen sollen von ihren Vätern getrennt werden, die Ohnmacht ihrer Väter erleben, welche ihre eigene Ohnmacht sein wird. Im Elternkampf werden sie von beiden Seiten umworben und verwöhnt. Aber Mama gibt zu essen, Papa zahlt nicht an Mama oder nicht soviel, wie er soll (für das angebliche Vergnügen der Samenspende). Mama gut, Papa böse. Dann lieber das "gute" Geschlecht unterstützen. Für Unterordnung, demonstrierte Ohnmacht gibts dann Belohnung. So erzieht man Jungen zu Verrätern und Mädchen zu Prinzessinnen.
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SilikaKat,
24.08.2005, 03:35
- Re: Kandidaten-Fragekatalog -
Lucius I. Brutus,
24.08.2005, 11:36
- @Lucius I. Brutus und Martin -
SiliKat,
25.08.2005, 03:35
- Re: @Lucius I. Brutus und Martin -
Garfield,
25.08.2005, 15:28
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SiliKat,
25.08.2005, 21:12
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Nikos,
25.08.2005, 23:34
- Re: Aber warum ist er dann bei den Grünen ? - SiliKat, 26.08.2005, 03:15
- Re: Aber warum ist er dann bei den Grünen ? - Garfield, 26.08.2005, 13:25
- Re: Aber warum ist er dann bei den Grünen ? -
Nikos,
25.08.2005, 23:34
- Aber warum ist er dann bei den Grünen ? -
SiliKat,
25.08.2005, 21:12
- Re: @Lucius I. Brutus und Martin -
Garfield,
25.08.2005, 15:28
- @Lucius I. Brutus und Martin -
SiliKat,
25.08.2005, 03:35
- Re: Kandidaten-Fragekatalog - Martin, 24.08.2005, 14:53
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Lucius I. Brutus,
24.08.2005, 11:36