Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Aber warum ist er dann bei den Grünen ?

SiliKat, Friday, 26.08.2005, 03:15 (vor 7022 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Aber warum ist er dann bei den Grünen ? von Nikos am 25. August 2005 20:34:

Hallo Nikos ! Zu deinen zwei Fragen:

"1. Inwiefern ist es Jungen (und Mädchen) möglich, sich derart brutal von ihre eigenen Identität zu trennen? Kinder bestehen nun mal aus zwei Teile, eins davon ist der Vater. Können sie dann so einfach ein Teil in sich selbst für nichtig erklären, ohne bleibende Schäden für das ganze Leben zu verursachen? Meine Gene sind in mein Kind drin! Inwiefern kann meine Tochter all das Tolle vergessen/verdrängen, was wir gemeinsam erlebt haben, und sich nur an mein angeblich "Negatives" erinnern? Ist das nicht eine Verleumdung der Ganzheit des Lebens gegenüber?"

Die mütterlicherseits betriebene systematische Entfremdung eines Kindes von seinem Vater kann sehr verschiedene Grade annehmen. Es gibt dafür Fachliteratur (Stichwort: PAS oder "parental alienation syndrom" nach Gardner), die ich nicht studiert habe, aber in Väterforen (etwa paPPa.com) abfragbar ist. Ich denke mir, daß u.a. Folgendes eine Rolle spielen wird:

a) Der Beginn dieser Beeinflussung. Mein Junge war bereits 4 Jahre alt, als dies Problem einsetzte (jetzt ist er sieben); er hat die bis heute fortgesetzten mütterlichen Suggestionen, mich als tot oder als todeswürdig zu betrachten, ganz unbeschadet überstanden. Ja, es scheint, daß ich ihm dadurch nur noch fester ans Herz gewachsen bin. Allerdings habe ich Umgang, sodaß ich ihm meine Liebe immer wieder beweisen konnte. Andernfalls - ich weiß nicht.

b) Da du von den gemeinsamen Genen sprichst: Bist du dir da sicher ? Es gibt ja auch "Kuckuckskinder" (etwa 10 %). Aber das muß nicht der Grund sein für einen angeborenen Mangel an Sympathie. Ich habe z.B. einen Bruder, der mir in tieferem Sinne völlig fremd ist, obwohl ich glaube, daß wir denselben Vater haben. Es gibt ja auch den Fall, daß jemand mit sich selbst in Widerspruch steht, sich selbst partiell fremd ist; warum sollte das nicht auch in der Familie vorkommen ? - Ich persönlich bin auch noch überzeugt von Reinkarnation und Karma. Z.B., daß man mit Geschwistern oder durch Eltern zur Welt kommt, denen man in einem früheren Leben etwas angetan hat. Aber da kann ich nur spekulieren.

c) Es kommt jedoch vor, daß ein Kind noch in fortgeschrittenem Alter die ihm mütterlicherseits zugefügte Manipulation erkennt und dann ein sehr starkes Interesse an seinem Vater entwickelt. Bei mir war das der Fall. Da war mein Vater allerdings schon 40 Jahre tot und mein eigener Sohn geboren. Dessen familiäres Schicksal läßt mich immer mehr über mein eigenes familiäres Schicksal nachdenken. Vor ein paar Tagen träumte ich, in einem Bahnhof oder Flughafen zu sein, und zwar als Kind, vielleicht so alt, wie mein Junge jetzt ist. Ich passierte einen Saal, wo viele Leute saßen, darunter meine Mutter (sie sah allerdings mehr aus wie die Mutter meines Sohnes). Diese rief mich, um mir irgendwas zu sagen. Dann ging ich woanders hin. Jemand sagte mir, mein Vater warte auf mich. Ich sagte, das kann doch gar nicht sein, wissend, daß er schon lange gestorben war. Dann war ich aber gewiß, daß es ihn noch gebe. In einem anderen Wartesaal sah ich ihn - er sah anders aus als früher in Wirklichkeit - aber ich wußte, er war es. Er saß allein auf einem Stuhl. Ich rannte auf ihn zu, warf mich ihm tränenüberströmt an den Hals. Er lachte freundlich. Nun war es, als ob wir nie wirklich getrennt gewesen wären.

2."Inwiefern ist es einer Gesellschaft möglich, weiter zu bestehen, wenn sie sich selbst zur Hälfte als angeblich "defizitär" erlebt und versteht. Wie kann man die Schuld für alles Schlechte einer Gruppe geben, die der Männer, und die Quelle für alles Gute der andere Gruppe zuschreiben, die der Frauen? Das unterstützt weder die Entwicklung der Frauen hin zu mehr Menschlichkeit noch der Männer im selben Hinsicht. Kann eine Gesellschaft eine derart totalitäre und hasserfüllte Spaltung verkraften? Gibt es Beispiele in die Geschichte, wo sowas gelungen ist?"

Nein, so eine Gesellschaft kann nicht überleben. Sie wird eine Krise apokalyptischen Ausmaßes durchmachen, vielleicht um wenige Jahre zeitversetzt an verschiedenen Orten der Erde, und - hoffentlich - geläutert daraus hervorgehen. So denke ich. Andere meinen, es werde so schlimm schon nicht werden. Ich bin da pessimistisch. Aus rassistisch-faschistischen Systemen haben wir gelernt und die Konsequenzen gezogen; zudem wacht das Ausland über uns. Was aber den Sexismus betrifft, so sind die internationalen Menschenrechts-Organisationen wie z.B. "amnesty international" selbst bereits sexistisch unterwandert. Von ihnen wird im Ernstfall keine Hilfe zu erwarten sein. Zwar wachen immer mehr Männer auf; zugleich aber werden die sexistischen Angriffe immer schamloser. Der Konflikt spitzt sich also zu. Ich meine nicht, daß wir etwa Gaskammern erleben werden, aber z.B. gezielte "Abtreibung" von Jungengeburten, in der Folge extreme Entrechtung, Versklavung und Überwachung, wie jetzt schon ansatzweise bei Unterhaltspflicht ("gesteigerte Erwerbsobliegenheit") usw.

Wir sollten wieder lernen, zu beten. Und äußerst wachsam sein, nach außen und nach innen.

Grüße

SiliKat


gesamter Thread:

 

powered by my little forum