Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Aus der Presseschau e-mail (letzte absatz)

Maesi, Friday, 16.12.2005, 20:54 (vor 7305 Tagen) @ alan

Als Antwort auf: Re: Aus der Presseschau e-mail (letzte absatz) von alan am 14. Dezember 2005 06:19:

Hallo alan

In Schweden werden Frauen zur Berufstätigkeit gezwungen, nicht gefördert, es gibt keine Witwenrente und keinen nachehelichen Unterhalt. Das verdrängt die Männer aus den klassischen, meist unproduktiven Branchen in innovative und somit geht es allen besser. Das hat mit "Frauenförderung" in unserem Sinne nichts zu tun, erziehlt aber die klassische feministische Forderung nach Berufstätigkeit in allen, also auch den besseren Bereichen. Nützt auch den Männern. Kann man Deutschen nur sehr schwer erklären.

Natuerlich finde ich es gut, wenn es die klassische staatliche Frauenversorgung (Witwenrente, nachehelicher Unterhalt) in Schweden nicht gibt. Trotzdem sollte ein nicht unwesentlicher Nachteil des schwedischen Modells erwaehnt werden: die erwerbstaetigen Frauen tummeln sich groesstenteils in der staatlichen Dienstleistungsindustrie, wo sie in einer nahezu unkuendbaren Stellung sind; die Steuerzahler blechen also dafuer, dass die Frauen irgendwo im ausgedehnten Staatsapparat als Erwerbstaetige unterkommen. Trotz der Innovationsfreudigkeit der Schweden (die IMHO allerdings kaum bei den schwedischen Frauen vorzufinden ist) hat das Land laengerfristig das ernsthafte Problem, dass zunehmend die gutbezahlten Facharbeiter und damit potente Steuerzahler ins Ausland abwandern. Ob die staatliche Erwerbsarbeitsgarantie fuer Frauen in Schweden auf Dauer noch zu halten ist? Die Zukunft wird es zeigen...

Gruss

Maesi


gesamter Thread:

 

powered by my little forum