Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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nichts verstanden

Klausz, Wednesday, 08.03.2006, 09:07 (vor 6823 Tagen) @ Linksucher

Als Antwort auf: Re: Natürliche Rolle ist überlebenswichtig von Linksucher am 07. März 2006 21:24:

Dann versetz Dich doch mal in die Situation eines Häuptlings eines Steinzeitstammes (nochmals zur Erinnerung: 98% der Menschheitsgeschite waren Steinzeit):

UND STOP.
Das ist der Punkt. Wieso soll ich das tun? Auch wenn "98% der Menschheitsgeschichte" in der Steinzeit spielten, na und? Who cares? Der Steinzeitmensch, seine Lebensbedingungen, sind viel näher dran heute mit denen eines Schimpansen als mit einem modernen Menschen. Vergessen wir nicht, 98,6% des menschlichen Genmaterials sind mit dem Schimpansen gleich, also kann ich mich genauso gut mit einem Schimpansen vergleichen und seinen Lebenstil annehmen. Und wenn wir schon bei Biologismus und Genpool sind - 90% des Genpools eines Schweins sind identisch mit dem des Menschen, mehr als so manche Primatenart. Wieso sollte ich mich eigentlich nicht beim nächsten Schlachthaus bewerben, aber nicht als Schlachter? Laut Genpool bin ich geeignet für den Job.
Junge, das ist es eben. Es ist nicht mehr "damals". Ich kann deine Faszination dafür schon irgendwie verstehen, die Steinzeit war simpler als die heutige moderne Welt, man musste nicht so viel denken und hatte einen klaren Platz im Leben. Aber die Zeit bewegt sich vorwärts, immer. Manche haben damit Probleme, besuchen dann Ritterfeste oder wollen gar gleich in die Steinzeit, aber so läuft das nicht. Und die ganzen Weltuntergangsszenarien die Du so ausmalst - bislang hat die Menschheit alles überlebt, trotz gewaltiger gesellschaftlicher Umbrüche, trotz Katastrophen. Der Untergang des römischen Reiches, die Pest, alle beiden Weltkriege, den kalten Krieg und den Jahrtausendwechsel. Und trotz allem, gin es vorwärts, nie zurück.
Und wenn, wenn, tatsächlich irgendeine sagenumwobene Katastrophe kommen sollte, von der Du da immer phantasierst, welche scheinbar die gesamte Technologie aus der Umlaufbahn der Erde schleudert und uns zu Steinzeitmenschen werden lässt, nun, dann hätte ich in der Tat ganz andere Probleme. Aber, ehrlich gesagt, selbst dann, ich würde nicht tapfer Frau B und Z aus P verteidigen, ich würde mich in die nächste Höhle verkriechen oder gleich Selbstmord begehen. Um mal ein bisschen Biologismus reinzubringen: Verfolgte Antilopen verteidigen nicht ihre Frauen, sie hauen ab. ja, ich gebe es zu, ein bisschen feige. Aber zumindest bin ich ehrlich.
Es wurde schon oft der Weltuntergang verkündet, er ist niemals eingetreten. Ich kann jetzt zwei Dinge tun: Warten auf die buchstäbliche Sintflut, damit ich dann meine "meine männliche Rolle ausfüllen" kann, oder, etwas gegen die heutige Diskriminierung von Männern tun, die mir unbehaglich ist und damit auch meine (und deine) Lebenqualität zu verbessern. Ich wähle das Erstere. Wenn Du das Letztere nehmen willst, und damit den gleichen Weg wählst wie Weltuntergangssekten, die alle fünf Jahre die Apokalypse verkünden, dann ist es eben so. Spreche dann aber nicht für "alle Männer", oder was das Beste für sie wäre.

Du hast mich anscheinend überhaupt nicht verstanden.

Von irgendeinem "Weltuntergang" wie Du es nennst habe ich nie was geschrieben. Wenn Du die Geschichte ansiehst, wirst Du erkennen, daß solche Wohlstandsperioden wie heute nicht von Dauer sind - es wird also wieder "härtere Zeiten" geben, wie immer die dann auch aussehen.

Unsere angeblich "moderne" Zeit ist für die meisten Menschen nur wenige Jahrzehnte alt. Bis Mitte des 20. Jhd. lebten selbst bei uns noch viele Menschen unter sehr einfachen Bedingungen - die meisten weltweit sogar noch bis heute. Diese "Steinzeit" hält also bis heute an. Man kann davon ausgehen, daß 500.000 Jahre Steinzeit nicht spurlos an uns vorbeigegangen sind und wir nur weil es jetzt Computer gibt plötzlich innerhalb weniger Jahrzehnte alles von "damals" vergessen haben.

Moderneres STeinzeit-Beispiel:
Du fliegst mit dem Flugzeug. Dieses stürzt über einer einsamen Insel ab. Die Überlebenden bestehen aus 10 Männern, 10 Frauen, welche Dich (weil Du so ein cleveres Kerlchen bist) zum Anführer wählen.
Fest steht: Rettung ist auf längere Sicht nicht zu erwarten, Ihr wollt überleben.
Alle warten nun auf Deine Entscheidung.

a) Du erklärst: "Wir sind emanzipiert. Deshalb ist in der jetzigen Lage am wichtigsten, daß auf keine Fall irgendeine FRau diskriminiert wird. Wenn ein Mann was macht, dann muß dies auch eine Frau tun dürfen. In jedem Fall hat die fRau das sagen und gibt den Ton an. Alles weitere zum Überleben ergibt sich von selbst..."

b) Oder Du sagst: "Wir befinden uns in einer kritischen Lage, die wir nur meistern können, wenn wir uns effektiv organisieren. Dies heißt zuallererst, daß jeder die Aufgaben übernimmt, die seinen Fähigkeiten entspricht. Es wird wenig Sinn machen, die fRauen damit zu beauftragen, auf der Insel weite Strecken herumzustreifen und Essen oder Baumaterial zu suchen - die fRauen bleiben deshalb hier im Lager und kümmern sich um alles. was hier zu tun ist. Da die Frauen sowieso völlig verunsichert und hilflos sind, übernehmen die Männer die Entscheidungen. Frauenaufgabe ist, die Männer bei unserem Überlebenskampf bestmöglich zu unterstützen."

Was meinst Du wohl, welche Etnscheidung den größeren Erfolg aufweisen wird?

Übrigens: In so einer Lage würden die Frauen ganz freiwillig gerne auf eine "Karriere" eines Mannes verzichten und bei der Hilflosigkeit auch froh sein, wenn jemand sagt, wos langgeht...

Feminismus ist eine rein dekadente Erscheinung einer zerfallenden, übersättigten Wohlstandsgesellschaft. Deshalb findest Du solchen Unsinn auch nicht in den Entwicklungsländer bzw. im Ostblock.

Alle warten nun auf Deine Anweisungen


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