Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Bildungsschmarotzer ... ?

Diego, Hannover, Thursday, 11.03.2010, 03:41 (vor 5373 Tagen) @ Isegrim

Was dabei nicht beachtet wird:
Akademiker mit wirtschaftsrelevanter Qualifikation finanzieren mit ihrer
Arbeit mehrere Nicht-Akademiker.

Einige Akademiker erwirtschaften für das Gemeinwohl mehr, als ihre Ausbildung gekostet hat. Der Rest versumpft irgendwo in Angestellten- oder Beamtenverhältnis oder fährt als Manager oder Berater Firmen an die Wand - oder Taxi. Oder ist Mutter von X Kindern, vielleicht noch alleinerziehend.

Ohne Ingenieure keine Arbeitsplätze in der
Automobilindustrie - der Facharbeiter kann nur dann ein Auto
zusammenschrauben, wenn sich irgendwer das Ding ausgedacht und
durchgerechnet hat.

Der Facharbeiter kann weit mehr, als nur ein Auto zusammenschrauben. Er kann es, im Gegensatz zum Inschejnör, von Grund auf bauen! Ich habe selbst einmal MaschBau studiert und weiß daher, dass es unter den Ingenieuren genug gibt, die taktil zu unbegabt sind um sich ne Butterstulle zu schmieren ohne rumzusauen. Die gleichen Leute möchte ich mal gerne am Getriebe schrauben oder beim Dengeln sehen. Wenn Ingenieure die Autos bauen würden, die sie selbst konstruiert haben ... ich würde sicherheitshalber wieder zum Fahrradfahrer.

Der Ingenieur ist vom Arbeiter zudem genauso abhängig wie dieser von ihm. Diese Korrelation ist den selbsternannten "Eliten" von heute mangels Sozialkompetenz aber offenbar nicht bewusst!

Und der Bäcker, der Gastwirt, der Kioskbesitzer: sie
leben von der Nachfrage durch den Facharbeiter.

Das ist ja nun sehr unsachlich und ziemlich weit hergeholt. Bäcker und Gastwirte hat es schon gegeben, bevor es überhaupt Ingenieure gegeben hat - und umgekehrt: Ohne Essen würde der Ingenieur nichts auf die Reihe bringen. Da läßt sich sogar feststellen, dass der Ingenieur vom Bäcker abhängig ist, und vom Landwirt etc.

Außerdem: Was nutz der Binnenwirtschaft ein Produkt, das exportiert wird? Zwar hängt m.W. jeder 7. Arbeitsplatz von der Automobilindustrie ab, aber sechs eben nicht. Und die haben nichts davon, wenn Ingenieur XY SUVs für Russland konstruiert! Deutsche Technik ist zudem nicht mehr gefragt, sie ist nicht innovativ genug. Das ist leider Fakt! Deutsche Gründlichkeit (Handwerk!) zählt in der Welt hingegen immer noch.

Und dann: Gibt es auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Erfindungen und Entwicklungen, die von Praktikern stammen und durch Ingenieure lediglich zur Serienreife gebracht wurden, wenn überhaupt.

Allein die durch den
Akademiker im Schnitt gezahlten Steuern mit den Kosten des Studiums zu
vergleichen ist nicht zielführend. (Mal davon abgesehen: "Allerdings wurden
für die Studie bescheidene Einkommen angesetzt....")

Genausowenig zielführend, wie die Arbeit und Leistung von Nicht-Akademikern oder Arbeitslosen herabzuwürdigen. Das eine geht ohne den anderen nicht - und nicht alle sind für alles begabt. Sowohl geistig wie auch handwerklich!

Mein ursprünglicher Einwand betraf im Wesentlichen auch nur den Vergleich zwischen BAFÖG und HartzIV. BAFÖG ist schließlich etwas, was man auch dann bekommt, wenn man noch nie etwas etwas im Leben für das Allgemeinwohl geschaffen hat. Insofern besteht auch kein Anspruch auf Besserstellung gegenübern H4-Beziehern.

--
"Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen."
Jean Paul Sartre


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