Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Drygalla - längst nicht nur ein Anfang (Allgemein)

Narrowitsch, Berlin, Friday, 10.08.2012, 14:00 (vor 4487 Tagen) @ Holger

Grimmig wird man aber, wenn ......

man über den moralischen Zustand des Olympischen Komitees im Allgemeinen, Deutschlands im Spezielleren und der deutschen Sportler im ganz Speziellen nachdenkt. Aber man denkt nicht weit, von Ausnahmen abgesehen.

Vielleicht liegt es ja daran, dass Drygalla ausschaut, als sei sie einem Bilderbuch über den BDM entstiegen: Sehr blond, ungeschminkt und ansehnlich. Solchen weibern ist womöglich alles zu zutrauen.

Was die deutschen Gesinnungseiferer an diesem Mädel abfeiern, ist nichts anderes als Sippenhaftung, praktizierte Gesinnungsschnüffelei,ideologische Willkür.Vielleicht wäre eine Lehrstunde des IOC zum olympischen Eid und zu eigenen Grundsätzen in dieser Sache angebracht gewesen. Doch es schweigt. Es schweigen auch die sportlichen TeamkameradInnen in London. Sei es aus Unterwürfigkeit, sei es aus Gründen der Karriereplanung, sei es aus Gleichgültigkeit. Dabei sollten sie wissen - besonders die männlichen Teamkollegen - wie schnell Mann unter das Fallbeil medialer Entrüstung geraten kann. Erinnert sei nur an Eishockeyspieler, die - wenn ich recht erinnere- in Schweden mal schnell und unbegründet eines Vergewaltigungsvorwurfs ausgesetzt sahen.

In der DDR gab es ein effektives Mittel, welches Böswillige und die Stasi selbst nutzten, um Missliebige zu demontieren und zu isolieren: Man streute das Gerücht von inoffizieller Mitarbeit der Person X. Von da an war sie erledigt.

In der real existierenden BRD raune man , respektive frau, über eine Person etwas von rechtsradikal, antisemitisch, ausländerfeindlich, pädophil, sexueller Belästigung oder Frauenfeindlichkeit -das hiolft immer zum selben Effekt. Dabei muss es den Verleumdern nicht einmal darum gehen, einer Person - aus welchen Gründen auch immer- ein wenig das Genick zu brechen, es genügt die moralische Überlegenheit an besagter Person zu zelebrieren. Ah, was für ein tolles Gefühl! Nicht wahr?

Ich behaupte, diese Art und Weise ist der wahre Anfang allen fschistoiden Handelns. Ob links oder rechts oder demokratisch. Aber genau das will niemand wissen, wenn das wohlige Gefühl auf der richtigen Seite zu stehen, die modernen Geister wärmt. ( Seltsam, dass im Deutschen "modern" sich gleichlautend sowohl auf Verfall und Mode bezieht!)

Nach der Tragödie "3. Reich" hoftfe ich lange, das Volk, dem ich zugehöre, wäre ein wenig lernfähig und hätte begriffen, wie gewisse Mechanismen funktionieren und wohin sie die Leut treiben. Aber nix da! Auch das Volx schweigt. Bestenfalls bringt es noch ein wenig verbale Entrüstung auf die Beine, wenn es um irgendwelche Punk-Pussies im fernen Russland geht, um eine antirussische Kampagne, wie viel andere auch.
Damit ist das Empörungspotential so gut wie erschöpft. Besonders bei den sogenannten Intellektuellen. Matussek vom Spiegel gibt da einen der wenigen weißen Rabe.

Der Pöbel hat indess jetzt eh an anders zu denken: an den Urlaub auf Malle oder an Spritpreise. Beispielsweise. Gerechtigkeit-watt datt denn?

Der Fall Drygalla steht da nicht allein pars pro toto. Die Zeichen mehren sich, dass der sächsische Spitzbart einst ein gutes Konzept für all mögliches Gelichter lieferte:

"Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben".

Doch wer ist "WIR"?

Für die ganz Schlauen: Wenn ich mich nicht sehr täusche- dieses "WIR" umfasst längst nicht nur die Linken.

Zu lachen gibt es da nichts.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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