Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zum hinter die Ohren schreiben !!!

Ekki, Wednesday, 14.06.2006, 15:48 (vor 6587 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin!

Auf ein Posting hin, dass man in Männerforen nur schöne Männer antreffe,
weil Selbstbewußtsein eben schön mache, hat ein Gast das folgende
geantwortet.

Das allein ist eigentlich ein derartiger Schwachsinn, daß er keinerlei Antwort verdient hätte. Wie kann man die "Schönheit" virtueller Diskutanten beurteilen? Aber sei's drum!


Lest es Euch mal durch, es hält uns einen Spiegel vor:

Sind Frauen kritik- und reflexionsunfähig?
Re: Sind Frauen kritik- und reflexionsunfähig?

von M W (Gast)

heute, 07:44 Uhr

Vor allem aber, und das ist der Reiz, Sie finden in Männerforen nur

schöne Männer. Ehrlich! Selbstvertrauen macht schön!«

Das was Sie >Selbstvertrauen« nennen, ist keins. Selbstvertrauen gibt es
nicht kollektiv. Selbstvertrauen hat einen konkreten Bezug: Eine Person!
Ein Selbst, das sich vertraut, weil es weiß, wer es ist! Nur es selbst!
Sonst niemand!

So weit d'accord!

In diesen Foren wird sich gegenseitig versichert, wie recht man hat und
wie furchtbar alles ist.

Das ist notwendigerweise die Tendenz in allen Foren, die sich mit kontroversen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Fragen auseinandersetzen.

Die sich dort entwickelnde Gruppendynamik,
solange >der Feind« da ist, ist nur eine Scheinentlastung für die Psyche,
um sich nicht mit dem eigenen Selbst auseinandersetzen zu müssen. Das 3.
Reich hat genau diese Gruppendynamik für sich genutzt.

Vorsicht! Von einer Gruppendynamik bis zu dem, was das 3. Reich (und auch anderen Totalitarismen) daraus gemacht haben bzw. machen, ist es noch ein gutes Stück Weg, den (zum Glück) nicht jeder zwangsläufig bis zu Ende geht.

In diesen Foren treffen sich zu einem großen Teil Menschen (überwiegend
Männer), die sich unsicher fühlen, wenn ihre Gefühle nicht einem Kollektiv
entsprechen, die >schützende Masse« nicht da ist, die nicht in der Lage
sind, sich ihren eignen tatsächlichen Gefühlen wirklich zu stellen. Besser
gefühlsmäßig so sein wie alle andern. Erkennbar wird das meistens wenn >der
Feind« weg ist. Dann fangen sie an sich gegenseitig zu zerfleischen ?
wieder >Elite«gruppen unter sich zu bilden.

Mir gefällt oft auch nicht, was z.B. hier an gegenseitigen persönlichen Anwürfen abgeht. Indes: Dies sind wohl einfach die "Dornen" der "Rose" Meinungsfreiheit.

Würden sie sich einmal alle ?
wirklich alle ? ganz sachlich mit den einfachsten psychologischen
Zusammenhängen beschäftigen, die ihrer Gruppendynamik zu Grunde liegen,
könnte keiner mehr von >Selbstbewusstsein« sprechen, weil auch ihnen
offensichtlich werden müsste, was tatsächlich geschieht. Aber ganz
ehrlich: keiner dort will das wissen, denn es würde bedeuten, dass er
umdenken müsste und durch eine Menge individuelle Ängste marschieren ? und
zwar allein! ? bis er sein tatsächliches Selbstbewusstsein finden würde.

Das Letztere ist zwar richtig.

Aber:

Es gibt keinen lebendigen Diskussionsprozeß, der ausschließlich sachlich wäre. Emotionen sind das Salz in der Suppe der Diskussion - fehlen sie, ist die Diskussion fade, nehmen sie überhand, wird's auch unterträglich.

Hier gibt es keine Formel. Jede Diskussion lebt vom Auf und Ab der Emotionen und davon, daß immer wieder zur Sachlichkeit gemahnt wird.

Und noch eines zum Schluß:

Ein ganz übles Diskussionsinstrument ist das bewußte Übergehen von Meinungen, die der Mehrheit nicht passen, durch Totschweigen und Ignorieren.

Aber das läßt sich wohl ebensowenig ausschließen wie überkochende Emotionen.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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