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Kirchliche Ehe versus Zivilehe (Männer)

Mus Lim ⌂ @, Sunday, 24.02.2013, 21:14 (vor 4088 Tagen) @ Maesi

Hallo Mus Lim

Eigentlich wollte ich mich aus diesem Thread ausklinken. Sie provozieren jetzt aber doch noch eine Antwort von mir.

Ich???
Wo soll ich dargelegt haben, dass die bürgerliche Zivilehe unnötig sei.
Das halte ich für ein Gerücht.


Schauen wir uns die Passage aus Ihrem Posting nochmals an:

Maesi schrieb zuvor:
'Dass die Rechtsinstitution Zivilehe, welche urspruenglich die Familie als Fortpflanzungsgemeinschaft schuetzen sollte, nun auch auf homosexuelle Lebensgemeinschaften ausgedehnt wird, die biologisch prinzipiell nicht in der Lage sind irgendeine Art von Fortpflanzung sicherzustellen, ist eigentlich nur der vorlaeufige Hoehepunkt einer fortlaufenden Dekadenz.'

Darauf antwortete Mus Lim:
'Das ist alles nachgebeteter Quark.

Ich habe schon weiter oben darauf hingewiesen, dass die Leute auch ohne zu heiraten Kinder in die Welt gesetzt haben, und das nicht zu knapp.
Eine Zivilehe oder eine sonstwie geartete Genehmigung etwa durch ein Standesamt benötigt man dazu nicht, weil das eine rein biologische Angelegenheit :-P ist.'

Das sind Ihre Worte, Mus Lim.

Natürlich sind das meine Worte.
Aber wenn ich eine Argumentationsführung als "Quark" bezeichne, folgt daraus eben nicht, ich würde die bürgerliche Zivil für unnötig halten.

Darueberhinaus haben Sie mit ihrer damaligen Antwort nicht meine vorausgegangene Argumentation widerlegt, sondern mir vielmehr eine von Ihnen selbst erdachte, abstruse Behauptung (Zivilehe sei notwendig, um Kinder in die Welt zu setzen) untergejubelt, die ich aber gar nie aufgestellt hatte.

Unterjubeln tue ich gar nichts. Aber ich habe diesen Satz
'Dass die Rechtsinstitution Zivilehe, welche urspruenglich die Familie als Fortpflanzungsgemeinschaft schuetzen sollte, nun auch auf homosexuelle Lebensgemeinschaften ausgedehnt wird, die biologisch prinzipiell nicht in der Lage sind irgendeine Art von Fortpflanzung sicherzustellen, ist eigentlich nur der vorlaeufige Hoehepunkt einer fortlaufenden Dekadenz.'
eben in diesem Sinne verstanden: Rechtsinstitution Zivilehe = Fortpflanzungsgemeinschaft.

Solche rhetorischen Weibertricks haetten Sie eigentlich gar nicht noetig.

Na, na, na ...

Die kirchliche Ehe ist etwas grundlegend anderes als die Zivilehe. Schon die philosophische Grundlage ist eine andere, denn die kirchliche Ehe steht unter dem Schutz Gottes und nicht eines von Menschen erdachten und von Menschen errichteten Machtapparates (vulgo Staat).

Nun hat die Sache aber mehr mit Machtpolitik denn mit "philosophischen Grundlagen" zu tun. Wenn die Kirche dem Staat eben nicht erfolgreich bedeutet, die Ehe steht unter "dem Schutz Gottes", also Staat: "Finger weg!" und der Staat sag schnöde: "Nö, ich denke ja gar nicht daran, meine Finger aus der Familie herauszuhalten!", dann stehen Sie mit Ihren "philosophischen Grundlagen" ziemlich blöd da.


Wenn man mal den Schnickschnack beiseite lässt, dann unterscheiden sich die Kirchliche Ehe und die Zivilehe (Bürgerliche Ehe) nur darin, dass einmal die Kirche dem Staat bedeutet "Finger weg vom Privatbereich Familie" und im anderen Fall die Bürgerliche Gesellschaft.

Wenn sich der Staat aber nun über die kirchliche Autorität hinwegsetzt, dann ist das das Ende der Kirchlichen Ehe und wenn der Staat sich über die Bürgerliche Gesellschaft hinwegsetzt, dann ist das das Aus für die Bürgerliche Ehe.

Dazu kommt für die Katholische Ehe das Problem, dass die Katholische Kirche in Deutschland nur noch für ein Drittel der Bevölkerung sprechen kann, wenn überhaupt. Dazu kommt, dass sich sehr viele Katholiken sich nicht um die katholische Lehre scheren, dass Ehe ein Sakrament ist und per se nicht auflösbar ist, weil von Gott geschlossen. Wenn nun aber das katholische Fußvolk selbst in Scharen zum Familiengericht rennen, um die unauflösliche (katholische) Ehe aufzulösen, dann steht die Katholische Kirche mit ihrem Kirchenlatein ziemlich blöd da.

Folgerichtig hat die Kirche auch keine nennenswerten Machtinstrumente, um die Einhaltung der ehelichen Pflichten zu erzwingen bzw. Ehezerstoerer zu bestrafen, denn die Bestrafung fuer Suenden gebuehrt nur Gott und nicht den Menschen. Und die wenigen Sanktionsinstrumente (Ausschluss von der Gewaehrung von Sakramenten), die die Kirche hat, setzt sie sehr sparsam ein - zumindest in der Katholischen Kirche ist das so.

Wer schweigt, stimmt zu! Das kann ich dazu nur sagen.

Ansonsten sind die kirchlichen Trauungen real und keine Phantasiegebilde, wie Sie, Mus Lim, wider besseren Wissens immer wieder behaupten.

Was man halt für "real" hält. Einbildung ist halt auch eine "Bildung".
Rein rechtlich ist eine kirchliche Trauung irrelevant und zieht keine juristischen Folgen nach sich. Es wird vom Staat als unwichtige, sentimentale "Schrulle" betrachtet und ignoriert.

Was die Ehegatten aus dem ihnen gespendeten Sakrament der Ehe dann machen, das ist dann freilich ihre eigene Angelegenheit. Die Kirche mischt sich da nicht mehr aktiv ein, gibt aber im Namen Gottes immer wieder Empfehlungen darueber ab, wie die Ehe gefuehrt werden sollte.

Beliebigkeit mal anders definiert. Heute: kirchliche Beliebigkeit

Die liberale Idee der Zivilehe baute auf dem biologischen Faktum auf, dass nur Mann und Frau sich zusammen fortpflanzen und so eine Familie begruenden koennen. Der Zweck der buergerlichen Zivilehe war der rechtliche Schutz und damit die gesellschaftliche Stuetzung dieser natuerlichen Verbindung.

Jetzt kommen Sie mir schon wieder mit der Biologie und der Fortpflanzung!

Oben haben Sie behauptet, es wäre eine von mir "erdachte, abstruse Behauptung".
Was denn nun?!??

Auf dieser Grundlage ist eine Zivilehe zwischen zwei Schwulen bzw. Lesben voellig sinnlos, weil diese schon die biologische Voraussetzung nicht erfuellen koennen, um eine Familie zu gruenden. Exakt das habe ich in meinem oben wiedergegebenen Zitat geschrieben.

Die bürgerliche Familie definiert sich eben nicht als "biologische Fortpflanzungsgemeinschaft", sondern in erster Linie zum einen als eine Wirtschaftseinheit und zum anderen als einen autonomen Teil der Gesellschaft.

Sowohl Autonomie und Wirtschaftseinheit haben mit Biologie erstmal gar nichts zu tun.

Wie ich schon oben andeutete, es geht um Machtpolitik.

Bürgerliche Ehe bedeutet einen Vertrag mit dem Staat:
Bis hier und nicht weiter!
Du, Staat, kummerst Dich um die öffentlichen Angelegenheiten.
Und ich als Familienpatriarch kümmere mich um die privaten Angelegenheiten meiner Familie.

Das ist Zivilehe!

Kirchliche Ehe wäre:
Bis hier und nicht weiter!
Du, Staat, kummerst Dich um die öffentlichen Angelegenheiten.
Und ich als Kirche kümmere mich (als Stellvertreterin Gottes auf Erden) um die privaten Angelegenheiten meiner Schäflein.

Roth und Konsorten hingegen sind die biologischen Grundlagen der buergerlichen Zivilehe vollkommen egal.

Nicht nur denen ist es egal. Zunehmend auch CDU und allen anderen Politkaspern.

Wenn ich also empfehle, die Zivilehe fallen zu lassen, dann beziehe ich mich auf das weitgehend bereits installierte Surrogat, das mit der urspruenglichen buergerlichen Zivilehe nichts mehr zu tun hat.

Darin sind wir uns ja auch einig!

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