Syrien: Das Schicksal der Christenstadt Maalula (Gesellschaft)
Die kleine Christenstadt Maalula, fünfzig Kilometer nördlich von Damaskus, ist am 08. September in die Hand von Dschihadisten gefallen.
Das hat der syrische Beobachter für Menschenrechte (OSDH) mit Sitz in London mitgeteilt. Islamisten haben sie unter „Allahu Akbar"- Rufen angegriffen und besetzt. Die christliche Insel mit 3.000 Einwohnern, in der noch das Aramäische, die Sprache Jesu, gesprochen wird, gibt es nicht mehr.
„Die islamischen Rebellen sind in Häuser und Wohnungen eingedrungen und haben mindestens sechs griechisch-katholische Jugendliche verschleppt. Leichen von Ermordeten wurden auf den Straßen liegen gelassen als drohender Fingerzeit für die Bevölkerung", schreibt am 09. September die Presseagentur AsiaNews (Rom). In den Kämpfen seit 04. September, die zahlreiche Tote und Verwundete forderten, standen sich Regierungstruppen und Dschihadisten der Front Al-Nosra gegenüber.
Die Islamisten, von denen einige Verbindungen zu Al-Quaida haben, nahmen am 08. September die von den letzten Einwohnern verlassene Ortschaft ein. Man hatte schon im Vorfeld Exekutionen der Milizen befürchtet. Die Christen aus Maalula hatten sich gerade auf die Feier des Festes Kreuzerhöhung am 14. September vorbereitet, als die meisten Einwohner aus dieser christlichen Hochburg Syriens, in der griechisch-katholische Melkiten die Bevölkerungsmehrheit stellen, hatten fliehen müssen.
Die Islamisten entweihten zuerst einmal die Kultstätten Maalulas. Man zerstörte Kreuze und Marienstatuen, und das Kreuz, das auf der Kuppel des Klosters der Hll. Sergius und Bacchus aufgerichtet war, ließ man verschwinden. In Mitleidenschaft gezogen sind auch die Kirchen St. Leontius sowie St. Kosmas und Damian. Einige hundert der Einwohner, denen die Flucht gelang, fanden Aufnahme in den Pfarreien der Bezirkshauptstadt Damaskus. Dort aber werden die Lebensmittel knapp. „Die Menschen sind traumatisiert. Ganze Familien haben ihren ganzen Besitz in Maalula, wo sie ihr gesamtes bisheriges Leben verbracht haben, zurücklassen müssen. Die Flüchtlinge brauchen nicht nur materielle Unterstützung, etwa Nahrung, Wasser und Betten, um sich ein wenig auszuruhen, sondern auch geistlichen Beistand, vor allem die Älteren, Frauen und Kinder", so eine Quelle, die AsiaNews aus Damaskus zitiert.
Der von der Agentur Fides am 06. September interviewte Patriarch der griechisch-katholischen Melkiten, Gregor III. Laham, zeigt sich verbittert über das, was er „ die x-te Tragödie in diesem Krieg" nannte. Er appellierte an „die internationale Gemeinschaft und das Gewissen der ganzen Welt, das kleine Städtchen Maalula zu retten", das im Zuständigkeitsgebiet des Patriarchats von Damaskus liegt. Darüber hinaus stelle es „ein sehr wichtiges christliches Symbol in der syrischen Geschichte" dar, wie der Patriarch hervorhob. Weiter sagte er, „80% der Dorfbewohner sind angesichts des Terrors nach Damaskus geflohen. Morgen, am 07. September werden wir in der Kathedrale Maria Himmelfahrt in Damaskus einen Gebets- und Fasttag für den Frieden in Syrien begehen, zu dem der Papst aufgerufen hat. Wir danken Papst Franziskus für diese Geste, die das allzu lange schon schlummernde Gewissen der Welt einmal durchschüttelt."
Der melkitische Würdenträger wandte sich eindringlich an den in St. Petersburg tagenden G-20-Gipfel: „Wir stoßen einen Schrei aus , der an das Gewissen der Mächtigsten dieser Welt schlagen soll, die sich als Gremium der G 20 - Staaten in diesem Augenblick in Rußland eingefunden haben und in einem Nebel aus widersprüchlichen Verlautbarungen, vorgeschobenen Konflikten und Winkelzügen dahindämmern (...).
Stadt für Stadt wird Syrien abgebrannt und zerstört dank der Infiltration durch bewaffnete Milizen. Wir kennen ihre Identität und Herkommen nicht, aber wir stellen fest, daß sie Ihr Terrorismushandwerk, sprich Morden und Brandschatzen, gut beherrschen. Jetzt war Maalula an der Reihe, eine Oase des Friedens und der Sicherheit, die von Christen und Moslems bewohnt war.
Maalula hat Morde und Massaker erleben müssen. Maalula, ein historisch bedeutsamer Ort in Syrien, einem Landstrich zugehörig, in dem die Muttersprache Jesu Christi gesprochen wird. Maalula, eine Stadt der Kirchen, Klöster und heiligen Stätten: Warum wird sie schon seit Monaten belagert? Was hat diese Stadt verbrochen?"
Der 07. September war als Fast- und Gebetstag für den Frieden in Syrien, im Nahen und Fernen Osten und in der Welt ausgerufen. Mehr als 70.000 Menschen haben sich an diesem Tag auf dem Petersplatz in Rom zur Gebetsvigil eingefunden. Der Papst selbst hat der Andacht vorgestanden, zu deren Vorbereitung ab 17:45 Uhr fünfzig Priester unter den Kolonnaden mit dem Beichthören begonnen hatten.
Der Heilige Vater hatte nämlich angeregt, an diesem Tag zuerst eine Beichte abzulegen, weil wahrer Friede aus solchen Herzen ströme, die mit Gott und dem Nächsten versöhnt seien. Die eigentliche Gebetswache wurde um 19:00 Uhr mit einem Veni Creator und der Aufstellung der von Schweizer Gardisten getragenen Ikone der Salus Populi Romani auf dem Petersplatz eingeleitet.
Dann betete Papst Franziskus den Rosenkranz vor. Zwischen den Geheimnissen wurde ein Gedicht der Hl. Theresia vom Kinde Jesus vorgetragen, in dem sie sich flehentlich an Maria, die Königin des Friedens wendet. Es folgten ein Appell des Papstes und die Anbetung des Allerheiligsten mit Verlesung des 20. Kapitels des Evangeliums nach Johannes. Nach dem päpstlichen Segen mit dem Allerheiligsten schloß der Abend mit einer halben Stunde schweigender Meditation.
(Deutsche Übersetzung eines französischen Beitrags von DICI)
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
gesamter Thread:
- Papst Franziskus ruft Frau an, die nicht abtreiben ließ – "Ich werde Dein Kind taufen" -
roser parks,
16.09.2013, 16:24
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Mus Lim,
16.09.2013, 17:22
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
André,
16.09.2013, 18:00
- ChurchMilitant.tv - Chato, 17.09.2013, 23:13
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
blendlampe,
16.09.2013, 20:51
- Offenbar -
Mus Lim,
17.09.2013, 13:38
- Offenbar -
André,
17.09.2013, 14:37
- Steck Dir die Du-Botschaften dahin, wo die Sonne nicht scheint! - Mus Lim, 18.09.2013, 12:14
- "Grüne Vollheinis" sind Demagogen -
Chato,
19.09.2013, 01:33
- "Grüne Vollheinis" sind Demagogen -
André,
19.09.2013, 09:43
- Der ist zum Beispiel auch dahin gesteckt worden... -
Chato,
19.09.2013, 18:58
- Syrien: Das Schicksal der Christenstadt Maalula - Chato, 24.09.2013, 19:59
- Der moderate Islam - Chato, 21.09.2013, 14:12
- Der ist zum Beispiel auch dahin gesteckt worden... -
Chato,
19.09.2013, 18:58
- "Grüne Vollheinis" sind Demagogen -
André,
19.09.2013, 09:43
- Offenbar -
André,
17.09.2013, 14:37
- Offenbar -
Mus Lim,
17.09.2013, 13:38
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Bellator Eruditus,
16.09.2013, 21:06
- Nachhilfe in christlichen Tugenden -
Mus Lim,
17.09.2013, 13:41
- Nachhilfe in christlichen Tugenden - Bellator Eruditus, 17.09.2013, 19:41
- Nachtrag: Nachhilfe in christlichen Tugenden - Mus Lim, 18.09.2013, 12:17
- Nachhilfe in christlichen Tugenden -
Mus Lim,
17.09.2013, 13:41
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Krankenschwester,
17.09.2013, 17:02
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Nihilator,
17.09.2013, 18:16
- Das Problem ist - Mus Lim, 18.09.2013, 12:27
- Wer wirft denn da mit Lehm ... - Mus Lim, 18.09.2013, 12:21
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Nihilator,
17.09.2013, 18:16
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
André,
16.09.2013, 18:00
- MusLim ist ein Demagoge -
Chato,
19.09.2013, 01:22
- Was? Neid?? Zickenterror??? -
Werner,
19.09.2013, 04:00
- Worum sollte ich Muslime beneiden? - Chato, 19.09.2013, 17:32
- Was? Neid?? Zickenterror??? -
Werner,
19.09.2013, 04:00
- Frauen haben offenbar eine selektive Wahrnehmung -
Mus Lim,
16.09.2013, 17:22