Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Dir steht eine Umsiedlung in Länder total-marktwirtschaftlichen Verfalls frei (Gesellschaft)

Irokese, Friday, 03.05.2019, 11:15 (vor 2061 Tagen) @ Alfonso
bearbeitet von Irokese, Friday, 03.05.2019, 11:29

Der Status Quo

Es besteht in diesem Land ein großes Genossenschaftswesen.

Es existieren hierzulande bis hinunter zu den Kommunen große Volumina von staatlichem Eigentum an Unternehmen, von Anteilen bis hin zu 100%-Tochtergesellschaften.

Das alles sind Sozialismen innerhalb der dominanten Marktwirtschaft.

So habe ich im Fazit des Eröffnungstextes, nach Erwähnung der Genossenschaften, geschrieben:

Erfolgreicher Sozialismus mitten im Kapitalismus existiert bereits. Man sollte diesen in jenen Bereichen ausweiten, in denen er bereits nachweislich Nutzen bewirkt. (…) Aber dort, wo es um Wagniskapital, um Hochtechnologie, um Milliardeninvestitionen geht - da sind wir mit der Marktwirtschaft besser bedient.“

Im Grunde habe ich den Status Quo verteidigt.

Alfonso macht aus Verteidigern des regulierten Kapitalismus Kommunisten

Und das machst Du daraus:

Es gab und es wird keinen erfolgreichen Sozialismus geben. Träum weiter und lass die Leute mit solch einem Käse doch einfach zufrieden.“

Du hast zuvor „den real existierenden Sozialismus“ der DDR verurteilt und unterstellst mir nun, ich wolle diesen. Tatsächlich habe ich in meinem Text von Genossenschaften geschrieben, Enteignungen als Ausnahmefälle eingeordnet sowie anlasslose oder gar systematische als unfinanzbar und verfassungswidrig.

Du hast also unterstellt, was nicht gesagt wurde.

Du unterscheidest nicht zwischen Staatssozialismus (ein System) und Gesellschaftssozialismen sowie einer liberalen Gesamtordnung mit sozialistischen Anteilen (oft "soziale Marktwirtschaft" genannt).

Die "Segnungen" totaler Marktwirtschaft

Ich sage Dir: Eher führt ein unregulierter Kapitalismus zu Verfall.

Ein Beispiel aus einem Land in Osteuropa (selbst vor Ort erlebt): Dort haben sie die Wohnungen in den Plattenbauten an die Bewohner verkauft. Die Leute können nun damit spekulieren oder diese für sich pflegen. Totale Marktwirtschaft! Nie wieder Sozialismus!

Das Ergebnis: Die Wohnungen sind piccopello, die Treppenhäuser, die Fassaden, die Versorgungsleitungen und das Umfeld verfallen. Die Leute träumen vom alten Westen oder siedeln einfach gleich hierher um.

Hätten sie aus dem Staatseigentum Genossenschaften der Bewohner gemacht, würden die Wohnanlagen als Ganzes (einschließlich der Wohnungen) gepflegt werden.

Ich kann Dir die Wohnadresse geben. Wenn es Dir dort, in der reinen Marktwirtschaft besser gefällt, bitteschön, geh' doch nach drüben!

Ich schließe mich hingegen tutnichtszursache an:

Und eine Debatte über den Kapitalismus sollte man wirklich führen.“

Gelbwesten voran!

Die Zitate aus dem AfD-Programm

Du zitierst eine Stelle aus dem AfD-Programm.

Das sehe ich auch so: Wohneigentum schafft Heimatbindung.

Wohneigentum kann zwei Formen haben: Volles Eigentum oder Miteigentum (Genossenschaft).
Darum lobt die AfD an der von mir zitierten Stelle unter anderem Genossenschaften.

Ich bin auch für die Förderung von Wohneigentum, allerdings gegen Schuldknechtschaft.
Manches Eigenheim ist gar keines, sondern gehört fast der Bank. Derweil kassiert so mancher Genossenschaftsmieter ordentlich Dividende und zahlt keine Zinsen.

Mit der AfD wünsche ich mir politisch "stabile Eigentums- und Mietverhältnisse".

Das kann zum einen das selbst bewohnte Haus sein, zum anderen die Langzeitmiete in der Genossenschaft, wo man von Miethaien in Ruhe gelassen wird. (Die Eigentumswohnung ist eine eher anstrengende Zwischenform.)

Schade, dass die AfD Deine Stimme wohl verlieren wird.


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