Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung?

Wodan, Friday, 01.07.2005, 02:50 (vor 6882 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung? von Markus am 30. Juni 2005 22:54:31:

Lieber Markus,

Du bist in die Falle gelaufen. Ich hatte Dir unten 2 x sachliche Einwände präsentiert, auf die Du schon vorher nicht eingegangen warst und die Du nun 2 x gar nicht mehr beantwortet hast. Diesmal habe ich es mit Provokation versucht... und schon kommt eine Reaktion.
Das wollte ich Dir eben zeigen: sachliche Argumente reichen oft nicht. Bei Dir auch nicht, Du nimmst sie bestenfalls nicht zur Kenntnis. Aber Polemik vermag da eben manchmal doch mehr zu bewirken: jetzt anwortest Du nämlich.
Auf diese Weise hast Du Dich selbst widerlegt.

Nicht sachlich freilich antwortest Du, sondern u.a. durch wenig begründete Gegenangriffe. Warum?

Zum ein oder anderen:

Hallo Wodan,
wo habe ich keine Argumente geliefert?

Du hast meine Einwände vorsichtshalber auf sich beruhen lassen.

Ich wurde gefragt, was der gemäßigte Weg erreicht hat und habe eine Aufzählung geliefert.

Das habe ich nicht gefragt. Bitte nichts verwechseln: Dein Schubladendenken, hier die guten Männerrechtler, da die bösen ist unangebracht und undifferenziert, aber viel schlimmer: es schadet der Sache.

Ich wurde gefragt, was ich unter dem radikalen Weg verstehe, auch das habe ich beantwortet. Ich wurde gefragt, warum der radikale Weg falsch sein soll. Auch dazu habe ich Askunft gegeben.

Habe ich alles nicht gefragt, ich habe nicht mal von einem radikalen Weg gesprochen.

Was allerdings nie beantwortet wurde waren meine Fragen. Nämlich genau die selben umgekehrt. Selbst du hast in deiner letzten Ausführung darauf nicht Bezug genommen.

Das brauchte ich auch nicht. Ich bin kein Apologet eines radikalen Wegs, denn Du hier in schönster Schwarz-weiß-Malerei jedem unterstellen willst, der Dir kritische Fragen stellt.

Du leitest deinen Anspruch für den radikalen Weg, der pauschal Frauen beschimpft und in Kollektivhaft nimmt,

Das ist eine recht üble Unterstellung. Wo bitte habe ich so etwas propagiert?

einfach daraus ab, dass bisher noch keine Gesetze geändert wurden. Und das liegt also am gemäßigten Weg?

Falsch, Du hast ganz offenbar mein Argument, wofür ich M. Bock zitierte, nicht zur Kenntnis genommen, sondern willst mich in eine Schublade stecken. Warum nur? Weil es dann rhetorisch einfacher ist, mit mir fertig zu werden? Was willst Du Dir denn hier beweisen? Um die Sache kann es doch wohl SO nicht gehen.

Also ich erinnere an das Forum von Tommy, welches genau von solche radikalen Aussagen geprägt war.

Kenne ich nicht.

Dein Versuch also, zu projezieren, dass man ja bisher den gäßigten Weg gegangen ist, und nun zu anderen Mitteln greift, weil 5 Jahre Männerbewegung nichts geändert haben, ist doch schlichtweg falsch.

Wieder eine Unterstellung. Willst Du nun insinnuieren, daß Du mein Posting nicht gelesen oder daß Du es nicht verstanden hast? Ich glaube keins von beiden ist der Fall, sondern Du weißt schlicht nichts darauf zu erwiedern.

Der Feminismus brauchte teilweise über 30 Jahre um bestimmte einseitige Forderungen durchzusetzen.

Ich habe geschrieben, woran das liegen kann: daran, daß die auch mit bloßen Argumenten nicht durchgekommen sind etc. Habe keine Lust das alles zu wiederholen.

Allerdings stellst du es nun so hin, als ob ich zu irgend etwas keine Auskunft gegeben habe und bist aber selbst einer derer, die sich hier ständig um Antworten drücken. So warst du, wie viele andere Verfechter dieses radikalen Weges
A) nicht in der Lage genau zu schreiben, welcher Waffen sich dein radikaler Weg bedient

Danach wurde ich nicht gefragt. Ich habe aber X-mal gesagt, daß ich Deinen Weg nicht ablehne, ihn nur durch andere weitere Maßnahmen flankiert sehen möchte: Aktionen etwa. Ein schönes Beispiel ist die Entsorgte-Väter-Aktion im Kreis Aachen-Heisberg, die für ordentlich Furore gesorgt hat.

B) gegen wen genau du diese Waffen richtest

Das ist trivial: gegen Politik und mittelbar gegen Rechtsprechung.

C) welche Änderungen du dir davon versprichst

Zunächst mal Popularität und Gehörtwerden. Das ist etwa Batman gelungen, besser als mit durch die üblichen Worthülsen beantworteten Politikeranschreiben.

D) in welchem zeitlichen Rahmen diese Erfolge dann sichtbar werden sollen

Das kann man nicht vorhersagen.

Als Antwort kommt da immer nur dass der gemäßigte, argumentative Weg nichts bringt und Polemik eben wichtig ist.

Das erste habe ich nicht gesagt. Ich plädiere eben nicht für den einen oder anderen Weg - wenn Du es schon unbedingt als Dichotomie willst - sondern für ein gesundes "sowohl als auch". Polemik stellt sich dabei meist von selbst ein, auch Du machst ja ordentlich Gebrauch davon.

Du aber machst ja zum Glück deinen radikalen Weg nicht an diesem Psychoterror fest, sondern glaubst ernsthaft mit Titulierungen wie "Versorgungsprostituierte" und andere Verallgemeinerungen, was zu erreichen.

Mensch, hier im Forum werden keine Presseerklärungen verfaßt sondern hier diskutieren wir untereinander. Sei doch bitte nicht so naiv zu glauben, daß es sich dabei um Formulierungsvorschläge für offizielle Anschreiben handelt.

Ich will es nun nicht naiv nennen, aber doch verdammt optimistisch, wenn du glaubst, dass du hinter einem anonymen Nick versteckt, einfach indem du in einem Internetforum die Sau raus lässt, hier etwas gesellschaftlich veränderst.

Hör mit diesen Pauschalisierungen auf. Sie entsprechen Deinem angeblichen Sachlichkeitsideal überhaupt nicht. Ich habe hier noch nie die Sau rausgelassen, es sei denn, Du glaubst "Die-Sau-Rauslassen" sei gleichbedeutend mit "Markus'-Meinung-nicht-teilen". Ich werde das Gefühl nicht los, genauso ist es.

Und sorry wenn mir manchmal einfach die Lust fehlt, auf Antworten zu reagieren, die sich nicht mit meinen Fragen auseinder setzen,

Darunter laß ich mich nicht subsummieren: Du hattest schlicht KEIN Argument gegen meinen Einwand.

Ob man einen radikaleren oder einen gemäßigteren Weg vertritt, ist gar nicht so wichtig wie Du glaubst - entscheidend ist, ob man seine Position dogmatisch vertritt oder eben nicht. Und DA bist Du m.E. auf dem falschen Weg. Du liest Gegenargumente gar nicht erst sorgfältig durch, weil Du Deine Meinung offenbar nicht beeinflussen lassen WILLST, sondern von vorn herein als schlechthin gültig gesetzt hast. Das ist es. Und genau so verfährt eben auch der öffentliche Feminismus, dem Du da in nichts nachstehst: Einwände werden eben einfach nicht zugestanden. Und DESWEGEN habe ich geschrieben, daß Argumente nicht ausreichen: wer sich auf sie nicht einlassen WILL, der ist nur anders zu bewegen.

Schönen Abend noch
Wodan


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