Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung?

Ridcully, Friday, 01.07.2005, 13:59 (vor 6881 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung? von Altschneider am 29. Juni 2005 20:19:

Hallo Altschneider!

"aber ist das Gleichberechtigung oder Chancengleichheit? Nämlich in dem Sinne, dass sie zwar in jedem Job arbeiten kann, sich aber die Karriere verdienen muss und eben eine gute oder schlechte Chance hat, das Ziel zu erreichen. Die Gleichung Job = Karriere geht in den meisten Fällen nicht auf, weder für Männer noch für Frauen - und ist man dann nicht gleichberechtigt?"

Deine differenzierenden Überlegungen zum Begriff "Gleichberechtigung" sind durchaus sehr angebracht. Ich verstehe Gleichberechtigung nicht als exakte Chancengleichheit, weil diese ja implizieren würde, dass Vater Staat alle Ungleichheiten ausbügelt, damit wir alle - gleich welches Geschlecht wir haben, welche Kompetenz wir erbringen, oder sogar wieviel wir arbeiten - am Ende gleichviel bekommen. Damit würde aber jeder ANreiz für Leistung verschwinden, da Leistung ja etwas ist, was zu Ungleichheit führt und dann schnell, schnell ausgeglichen werden muss. warum aber sollten Menschen verschiedenen Geschlechts und verschiedenen Alters unbedingt in allem gleichgemacht oder "gegendermainstreamt" werden?

[/link]Eine andere Frage aber ist, ob diese Form von Gleichberechtigung überhaupt sinnvoll ist. So berichtet van Crefeld in seinem Buch "Frauen und Krieg", das viele Frauen, die in der israelischen Armee die gleiche harte Ausbildung wie die Männer erfuhren oder in bewaffenten Einsätzen waren, ob der Anstrengung unfruchtbar wurden. Ist das dann Gleichberechtigung? Bekommen Frauen eine angepasste, weniger anstrengende Ausbildung, um sie vor Schäden zu bewahren und steigen dann in die gleichen Ränge auf wie Männer bei gleichem Verdienst - ist das dann Gleichberechtigung oder sind dann die Männer im Nachteil? Oder ist das einfach der falsche Beruf für Frauen?"

Wenn Frauen - etwa bei der Armee - nicht in gleichem Maße belastbar, also leistungsfähig sind, so sollten sie in diesem Bereich auch nicht gequotet die gleichen Chancen bekommen. Jeder Arbeitgeber hat das Recht sich die besten Arbeitnehmer auszusuchen. Auch wenn das nicht politsch korrekt ist: Wenn Frauen weniger Fähigkeit in einem Bereich haben, dann haben sie dort eben weniger Chancen. Keiner wird umgekehrt verlangen, dass es etwa für männliche Näher Boni gibt, weil diese manuell etwas ungeschickter sind als die Durchschnittsfrau.

[/link]Mir deucht, Gleichberechtigung, auch wörtlich verstanden, ist ein Gummiwort, dass sich in alle Richtungen dehnen lässt und beliebig große Inhalte aufnehmen kann. Das Kondom des Feminismus, gewissermaßen."

Genau das auszudrücken war auch meine Intention. Nur das es tendenziell nicht in alle Richtungen gedehnt wird, sondern typischerweise in die, Benachteiligung von Frauen zu diagnostizieren, um dann mehr Frauenrechte zu fordern.

Grüße
Ridcully


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