Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Dieselbe verkniffene Lustfeindlichkeit wie bei Radabfems

Beelzebub, Tuesday, 30.05.2006, 01:24 (vor 6551 Tagen) @ Thomas Lentze

Das wird die Selbstberauscher motivieren.

Na und? Und überhaupt, gibt's auch "Fremdberauschung"?


Drogenrausch ist die Scheinbefreiung des Geistes von der
Erdenschwere durch physische Mittel. Sie befreit nicht von
materialistischen / matriarchalistischen Denk- und Anschauungsformen. Im
Gegenteil, sie führt da hinein. Es war eine der Lieblingsbeschäftigungen
der 68er, denen wir auch den heutigen Sexismus und die Politisierung des
Privatlebens verdanken.

Geht's noch? Solche Töne gibt's sonst hauptsächlich von verbohrten lustfeindlichen Puritanern aus der Liga für Tugend und Anstand.

Die Politisierung des Privatlebens verdanken wir weniger einer der ältesten Kulturpflanzen der Welt (schon die Assyrer berauschten sich damit, blieben aber gleichwohl vom Feminismus verschont), sondern hauptsächlich miesepetrigen verkniffenen Birkenstockschnepfen, die, wenn sie in ausgelassener Stimmung mal so richtig einen draufmachen wollen, allenfalls eine Extraflasche Mineralwasser aufmachen.

Alternative: Anthroposophie. Das ist echte Befreiung von der
Erdenschwere, und zwar durch denkerische Mittel. Freilich ist sie nicht
lustvoll, vielmehr sehr anstrengend. Durch sie aber hätten wir die Chance,
zu einem Patriarchat zu gelangen. Damit würde die sich anbahnende
"Herrschaft des Tieres" abgewendet, und wir dürften auf eine menschliche
Zukunft hoffen.

Der in Antrosophenkreisen so hoch verehrte Goethe dachte anders. Der war - zu seinem und der Nachwelt Glück - weniger lustfeindlich. Ob er Cannabis konsumiert hat, ist mir nicht bekannt, wenn nicht, dann vielleicht nur, weil er's nicht kannte. Auf jeden Fall liess er sich gern und oft von der einen oder anderen Flasche Wein inspirieren, was sich etwa in den zahmen Xenien in Zeilen wie:

Wein macht munter geistreichen Mann,
Weihrauch ohne Feuer man nicht riechen kann.

oder

Nehmt nur mein Leben hin, in Bausch
Und Bogen, wie ich's führe;
Andre verschlafen ihren Rausch,
Meiner steht auf dem Papiere.

niedergeschlagen hat. Wer da glaubt, das Leben habe gefälligst nur aus Anstrengung und Mühsal zu bestehen, der kann genauso gut auch zum Hanf greifen - in Gestalt eines Stricks.

Greets

Beelzebub

P.S.Übrigens: ein Patriarchat ist für mich genau so wenig erstrebenswert wie ein Matriarchat. Ich ziehe eine Gesellschaftsordnung vor, in der niemand auf Grund seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt wird.

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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