Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das übliche....

Joseph S, Wednesday, 07.06.2006, 02:27 (vor 6563 Tagen) @ Magnus

Hallo Magnus,

Du machst den Fehler, daß Du den Nationalsozialismus nur als historisches Geschehen behandelst.
Der deutsche Nationalsozialismus ist aber der Mythos des unüberbietbaren Bösen, der eng auf
Tatsachen der deutschen Geschichte aufbaut. Zweifel in der Eindeutigkeit der Zuordnung des
Guten und Bösen kann und darf es da nicht geben. Verständnis für die Deutschen von damals
oder Relativierungen darf es nicht geben, denn wer solches tut, beweist nur, daß er solches
Gedankengut und somit Anteile des Bösen besitzt.
Und weil man nicht verstehen darf, kann man auch fast nichts aus der Geschichte lernen.
Von diesem Mythos ist das Denken über die Deutschen vor allem von den Deutschen geprägt.
Das führt zu mehreren Problemen.
Man darf die Probleme durch die Menschen, die von den Nazis verfolgt wurden, nicht benennen,
und sich um die Abschaffung (der Probleme und nicht der Menschen natürlich) bemühen. Die
Versprechen, mit denen die Menschen damals geködert wurden, dürfen nicht mehr gemacht
werden. Die Verlierer unserer vom Antinationalsozialismus geprägten Gesellschaft erhalten
ein gräßliches Leitbild für die Provokation unserer Etablierten.
Die Deutschen haben den Sport der Faschismusanklage, weil sie sich dadurch auf die Seite
der Guten gegen das Böse stellen, und somit von dem Makel der historisch vererbten Schuld
befreien.
Weil also bei dem Thema Nationalsozialismus bei den meisten der Verstand zugunsten eines
unreflektierten Abwehrreflexes aussetzt, rate ich dazu, dieses Thema zu vermeiden, wenn man
nicht die ensprechenden 12 Jahre der Geschichte, und was unmittelbar damit zusammenhängt,
behandeln will. Insbesondere sind Vergleiche mit dem Feminismus problematisch, weil dann
Abwehrmechanismen abzulaufen beginnen, die das Eingeständnis feministischer Fehler erschweren.
Wer kann schon zugestehen, etwas mit dem ultimativen Bösen Vergleichbares zu tun haben?
Des weiteren sollten wir den Antifafehler nicht bezüglich des Feminismus nachmachen, und alles
was Feministen fordern oder versprechen, verurteilen und das Gegenteil fordern. Das ist nämlich
keineswegs alles erstrebbar. Wenn die Männer z.B. bei der Scheidung mehr zur Familienarbeit
und nicht zum Karrieremachen und finanzieren gedrängt und unterstützt würden, würden es vielen
Männer besser gehen, und diese eine alte feministische Forderung erfüllen.

Gruß
Joseph.


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