Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gender-Mainstreaming - Segen oder Fluch fuer die Gleichberechtigung

Welfe, Wednesday, 25.08.2004, 02:29 (vor 7388 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Gender-Mainstreaming - Segen oder Fluch fuer die Gleichberechtigung von Maesi am 24. August 2004 20:34:17:

Ich finde nur eines erstaunlich, das aber umso mehr.

In einer Gesellschaft, die auf der einen Seite den Sex, oder besser die Vorstellung von Sex "feiert" ("wir nehmen uns alle Freiheiten, ob wir sie wollen oder nicht..."), und dies auch durchaus von Frauen, die es als ihr ureigenstes Recht ansehen, sich ihren Sex in jeder Form ohne Rücksicht auf (emotionelle) Fremdverluste zu gönnen und auf der andern Seite verdammt ohn Ende (PorNO, Klagen beim Werberat gegen jedes Fitzelchen Haut, Klagen gegen die nichtbesitzergreifenwollende Bewunderung eines sexy Outfit, dass "selbstbefreiend" getragen wird zum Beispiel), wo der Sexus an sich hervorgehoben wird (Quotenregelung), sollen nun die sexuellen Unterschiede wieder verleugnet werden.

Es ist ein leider sehr deutsch gewordenes Problem, dass wir der Prägung einer Alice Schwarzer zu verdanken haben, dass Gleichberechtigung vielerorts mit Gleichmacherei verwechselt wird. Nur, so funktionieren Teams weder im Kleinen (Partnerschaft) noch im Großen (Gesellschaft). Es ist wie bei einem guten Restaurantteam. Einer kann gute Braten, ein anderer zaubert das schönste Soufflee und der Dritte ist der Spezialist für andere Leckerein. Es bringt nichts, den Küchenjungen mit dem Chefkoch zu tauschen (oder beiden das Servieren zu übertragen).

Ich sehe auch eine andere, sehr nahe Gefahr an der ganzen Gleichmacherei. Ein wirtschaftlicher Betrieb läuft nur, wenn er von gutem Fachpersonal geführt wird. Dies kann eine Frau wie ein Mann sein. Nur soll und darf eine Frau nicht um des Frau seins Willen den Chefposten bekommen, sonst stirbt der Betrieb. Wir brauchen an der Spitze der Unternehmen heut wie vor hundert Jahren Leute, die bereit sind, 14-16 Stunden den Tag zu arbeiten und das sieben Tage die Woche, wenns Not tut. Wer das kann und die fachliche Kompetenz hat, der hat den Posten verdient, unabhängig vom Geschlecht. Aber Chefhalbtagsstellen einzurichten um die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit zu gewährleisten gefährdet Arbeitsplätze. Und diese Arbeitnehmer haben auch Familien zu versorgen.

Wenn schon fetgestellt wird, dass es verschiedene Bedürfnisse gibt, sollte versucht werden, jedem so weit als möglich (mit Abstrichen, wos die "andere Seite" schädigen würde) zu erfüllen. Wenn der eine Holz braucht und der andere Stein für seine Arbeit nutzt es keinem von beiden was, wenn beide Stroh bekommen.

Welfe


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