Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Scipio Africanus - Re: @stigmatisierten Ekki ...

ChrisTine, Sunday, 15.05.2005, 14:54 (vor 7523 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: @Scipio Africanus - Re: @stigmatisierten Ekki ... von Garfield am 13. Mai 2005 09:41:57:

Hallo Garfield,

"Da immer mehr Paare mit Kindern ohne Trauschein zusammen leben, kann man diese, ebenso wie nichtverheiratete ohne Kinder steuermäßig gleichsetzen, sozialversicherungstechnik spielt es eh keine Rolle."

Wenn ein Paar auf die steuerlichen Vorteile, die es durch eine Heirat hätte, verzichtet, dann braucht es diese Vorteile offensichtlich nicht. Es steht aber jedem Paar frei, diese Vorteile zu nutzen. Und Kinderfreibeträge für die Lohnsteuer gibt es, soviel ich weiß, unabhängig von einem Trauschein.

Aber nur ab einer bestimmten Höhe des Bruttoverdienstes. Ein Normalverdiener kann diese nicht ausschöpfen. Also profitieren bei den Kinderfreibeträgen nur die Besserverdienenden und das ist nun mal nicht die Mehrheit.

"Sind Paare mit und ohne Kinder verheiratet, gibt es ebenfalls keine Unterschiede."

Jain. Wenn Kinder da sind, bleibt ja meist einer der Partner zumindest zeitweise zu Hause. Ein verheiratetes Paar kann dann seine Steuerklassen so festlegen, daß derjenige, der arbeitet, wesentlich weniger Abzüge hat. Das können verheiratete Paare ohne Kinder zwar auch - aber wenn beide auf Vollzeit arbeiten und wenn beide auch etwa gleich viel verdienen, dann lohnt sich das überhaupt nicht. Dann haben sie üblicherweise dieselbe Steuerklasse und zahlen genauso viel Steuern wie Unverheiratete.

Aber doch nur bei gleichem Verdienst und auch hier spielt wieder die Höhe eine Rolle.

"Außerdem wüßte ich gerne, in welchem Falle kinderreiche Familien eine Haushaltshilfe gestellt bekommen?"

Das weiß ich nicht genau, aber ich kenne Familien, die eine Haushaltshilfe bekommen haben. In einem Fall hatte ein Paar 4 Kinder. Dafür bekamen sie eine Haushaltshilfe gestellt. Sie waren allerdings Sozialhilfeempfänger.

Dann liegen in diesem Falle sehr wahrscheinlich soziale Mißstände vor, oder glaubt hier wer allen Ernstes, daß jede kinderreiche Familie per se eine Haushaltshilfe gestellt bekommt?

"An Kindergeld wird im Laufe von 18 Jahren für 1 Kind 33.264,00 Euro gezahlt. Wie jemand auf die Idee kommen kann, daß man damit ein Kind groß bekommt, wüßte ich gerne."

Das ist ja auch nur eine Unterstützung. Wieso glauben so viele Menschen heute eigentlich, daß ihnen für sämtliche Aufwendungen und Kosten eine Entschädigung zusteht?

Warum wird das dann bei vielen nicht als Unterstützung gesehen, sondern als Bereicherung?
Ich habe im übrigen das Kindergeld von 50 DM bzw. 70 DM in Ausbildungsversicherungen meiner Kinder angelegt, eben weil ich es als zusätzliche Finanzspritze für meine Kinder gesehen habe.

Im übrigen hoffe ich, daß die leidige Diskussion, wer finanziell nun besser da steht oder nicht, sich nicht allzu sehr in die Köpfe vieler einnistet.
Eines ist ja wohl klar, keiner der normal verdient, ob mit oder ohne Kinder wird große Sprünge machen können.

Gruß - Christine


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