Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Eugen: Rentenzuschuss

Querdenker, Tuesday, 17.05.2005, 19:14 (vor 7521 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: @Eugen: auf ein Neues von Eugen Prinz am 14. Mai 2005 19:10:56:

Hallo Eugen,

ich bin lediglich interessierter Laie :-)

Zum Rentenzuschuss:

Das kann man periodisch immer mal wieder lesen. Google zeigt (willkürlich herausgegriffen):

http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=27512&template=4_1_pressemit_...

"...lag der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rente 1992 noch bei 59,9 Mrd. DM (entspricht 30,6 Mrd. Euro). Danach sei der Bundeszuschuss kontinuierlich drastisch erhöht worden und habe 1998 schon bei 51,4 Mrd. Euro und im Jahr 2000 bei 65 Milliarden Euro gelegen. Die Rekordzahl des Jahres 2003 von 77,2 Mrd. Euro sei nach den Planungen der Bundesregierung noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Vielmehr solle es bis 2006 einen weiteren Anstieg bis auf 82,5 Mrd. Euro geben. Insgesamt liege der Bundeszuschuss 2003 um 152 Prozent über dem Niveau des Jahres 1992. Dies entspreche einem jährlichen Anstieg von durchschnittlich rund 9 Prozent. Damit sei der Bundeszuschuss zur Rente der Haushaltsposten mit der stärksten Ausgabendynamik."

http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/02688.pdf

"Am schwerwiegendsten sind die langfristigen Auswirkungen für den Zuschuss an die Rentenversicherung. Bereits jetzt beträgt der Bundeszuschuss 77,5 Mrd. € und finanziert damit ein Drittel aller Gesamtausgaben der Rentenversicherung. Nach der Finanzplanung des Bundes soll der Zuschuss bis
2008 auf 86,5 Mrd. € steigen."

Auch hier

BFM

aus dem BFM selber kann man das sehen, näher aufgeschlüsselt nach einzelnen Kategorien (Seite 7).

Der Bundesrechnungshof (kritisch wie eh' und je):

Bundesrechnungshof

"Innerhalb der Sozialausgaben erreichen vor allem die Leistungen des Bundes an die Rentenversicherung eine bedenkliche Größenordnung. Die immer größer werdende Schere zwischen den Beitragseinnahmen und Ausgaben der Rentenversicherung hat dazu geführt, dass sich der Anteil der Rentenausgaben im Bundeshaushalt von 1992 bis 2003 von rd. 14 % (1992) auf fast 30 % (2003) mehr als verdoppelt hat. In absoluten Zahlen sind die Bundesleistungen in dieser Zeitspanne von rd. 30,6 Mrd. Euro (1992) auf rd. 77,3 Mrd. Euro (2003) angestiegen. Nach dem Finanzplan werden sie auf rd. 80 Mrd. Euro im Jahre 2007 anwachsen. In dieser Prognose ist die im Haushaltsentwurf 2004 und im Finanzplan vorgesehene Absenkung der allgemeinen Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung um jährlich 2 Mrd. Euro bereits enthalten. Die Leistungen des Bundes für den Rentenbereich bilden damit auf absehbare Zeit das strukturelle Hauptproblem des Bundeshaushalts; es wird noch verschärft durch die Belastungen aus den übrigen Alterssicherungssystemen (Bundesverwaltung, ehemalige Sondervermögen Bahn und Post, Landwirte). Die Gesamtausgaben des Bundeshaushalts für die Alterssicherung erreichen im Jahre 2003 rd. 97 Mrd. Euro; dies entspricht mehr als der Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes. Eine wirksame Entlastung dürfte nur dann gelingen, wenn in der Rentenversicherung und in den anderen Alterssicherungssystemen nachhaltig wirkende Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen werden (Nr. 2.2.2 der Bemerkungen)."

usw. usf.

Eins ist offensichtlich: Die Leistungen aus den Beiträgen der etwa 26 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten reichen schon heute nicht aus, um die Rentenkasse zu versorgen, sondern da müssen gewaltig Steuermittel zugeschossen werden. Soweit ich weiß, leben etwa 20 Millionen Rentner in Deutschland. Der Trend zu Minijobs, ICH-Ags, Arbeitsplatzabbau etc. macht deren Finanzierung eben gerade auch nicht leichter (ja, die sogenannten "Lohnnebenkosten", das sind immer auch die Einnahmen der "Unproduktiven" im Lande....)

Nimmt man die gängigen Szenarien, dann werden aus den 26 Millionen Beitragzahlern in 30 bis 40 Jahren nur noch geschätzte 18 Millionen, die dann eine noch viel größere Heerschar von Rentnern versorgen müssen....

Stichwort: Geburtenpeak 1964 bei etwa 1,3 Millionen, dann abnehmend auf heute etwa 700.000, da kann man sich das selber ausmalen...

Grüsse !


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