Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt

Ekki, Wednesday, 26.10.2005, 20:29 (vor 6959 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:

Hallo allerseits!

"Ein Kind zu haben, hat für einen Mann heutzutage keinen Sinn", sagt Scheidungsprofi Steffen P. "Das Kind ist der Feind, die Falle. Du zahlst, und dann ist es am Ende noch das, was dich überlebt. Ein Rivale im Käfig der Zeit, so Houellebecq." Dabei brauche man doch nicht lange drum rumreden, meint der Anwalt. Jeder wisse doch, worum es geht: "Bloß keinen Schmerz, Trennung von Sex und Zeugung - das ist das absolute Ding. Alles andere ist Moral. Wo nichts mehr dauert, braucht man auch das Langzeit-Projekt Kind nicht mehr." Letztens erst habe er gelesen, dass sechs Millionen Männer täglich ins Bordell gehen. "Da hat man wenigstens einen Markt, der stimmt."

Der fett formatierte Textteil hat mich sehr gefreut.

Der Absatz über die Prostitution aber stimmt mich bedenklich, und zwar aus folgendem Grunde:

Wenn eine Mehrheit der Männer die Bordelle konsequent meiden und sich statt dessen im Bedarfsfall einen runterholen würde - bei fortdauernder Zeugungs- und Eheverweigerung! - dann würden die Frauen nach gar nicht so langer Zeit zu der Erkenntnis kommen, daß sie nicht mehr für ein bißchen Sex alles kriegen können.

Ich habe diesen Gedanken in diesem Forum schon öfter geäußert und dabei erstaunlicherweise Reaktionen erhalten, die man auf folgenden Nenner bringen könnte:

"So etwas ist nicht praktikabel, da hier atatvistische Mechanismen wirken, Urinstinkte, die sich nicht außer Kraft setzen lassen."

Bei derart kapitulantenhaften Reaktionen beschleicht mich die Ahnung, daß es für ihre Urheber zu ihrem "männlichen Selbstverständnis" gehört, für Sex zahlen zu müssen, daß sie es gar nicht anders wollen.

Und da dürfte das Problem liegen - in der Tat[/u] auf Seiten der Männer, und nicht auf Seiten der Frauen.

Und das führt zu einer weiteren Schlußfolgerung:

Wenn irgendeine Radabfemina den Männern vorhält, an irgendetwas, was ihr nicht paßt, seien die Männer schuld, dann ist es geradezu absurd, in Klagen darüber auszubrechen, daß "wieder einmal den Männern alles in die Schuhe geschoben wird".

Die einzig richtige Reaktion lautet viel mehr:

"Jawoll, gnä' Frau, wir Männer haben alles ausgeheckt, was euch ärgert, und wir werden immer mehr aushecken, bis ihr endlich auf unsere Linie einschwenkt."[/i]

Gruß

Ekki


"Ich komme fast nie mit Kindern zusammen", erklärt Radsprinter Jordan M. "Warum sollen sie mir dann fehlen?" Nur manchmal, wenn er mit seinem Fahrrad durch die Parks der Stadt demmelt, sieht er aus dem Augenwinkel heraus einen Mann mit einem Kinderwagen. Klar kenne er sie, die chaotischen, selbstvergessenen, milden, hilflosen und hyperaktiven Väter. Man sieht sie ja. "Aber ob die auch wissen, dass sie zur exotischen Spezies geworden sind?"
Falls Frauen in Deutschland auf Kinder nicht verzichten wollen, seien ihnen südlichere Gefilde ans Herz gelegt. Dort - heißt es - stimmen die Zahlen noch, dort bleibt das Kinderkriegen etwas, das zum Leben gehört, dort ist das Kind eine Ausweitung, keine Ausweichung der Kampfzone.
Die Schriftstellerin Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, veröffentlichte zuletzt die Reportage "Für heute reicht's. Amok in Erfurt" und den Roman "Heimspiel".


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