Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Pferd falsch aufgezäumt

SiliKat, Sunday, 30.10.2005, 04:16 (vor 6956 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: Pferd falsch aufgezäumt von Ralf am 29. Oktober 2005 05:25:

"Du hast dabei nämlichh nach meinem Verständnis gleichzeitig zwei eigentlich extrem gegensätzliche Postionen vertreten.
[quote]Einerseits die Variante "dann nimmt sie mich nicht einmal geschenkt", diedie absolute Mystifizierung von Sexualität widerspiegelt (Sex = "Ich", bzw. "ich gebe mich"). [/quote]
Irgendwo dann die Variante (zugegebenermasßen von mir aus zwei verschiedenen Absätzen zusammengebaut, aber ich habe es insgesamt so verstanden): "Selbst wenn mich eine Frau liebt, ist es doch nicht ganz so schön wie ich es mir beim Wichsen vorstelle, denn ich muss mich ja auf sie einstellen".
[...]
Wenn Du aber beides in einem Beitrag schreibst, dann ist das ein extremer Widerspruch, und ich vermute einfach mal, dass Du beides nicht in Reinform meinst."

Hallo Ralf !

Es freut mich ja, daß du dich auf meine Gedankengänge einläßt, aber ich verstehe nicht, inwiefern es sich hier um einen Widerspruch handeln soll. Beide Aussagen haben, soweit ich sehe, nichts miteinander zu tun.

Vielleicht kann ich mich mit folgenden Worten verständlich machen: Wenn ich eine Frau anziehend finde, sie aber nur unter der Bedingung einer Gegenleistung mir sexuell entgegenkommen würde, dann bin ich mit mir selbst unzufrieden. Denn entweder erbringt sie damit den Beweis, daß ich, im Gegensatz zu ihr, nicht anziehend bin. Das trifft mich in meiner Eitelkeit. Oder aber sie erbringt den Beweis, daß sie ihren Körper und dessen Bedürfnisse im Griff hat, ich aber nicht. Ich wäre dann also das Tier, als welches eine Frau den Mann zu bezeichnen, zumindest aber zu sehen pflegt. - Im ersten Fall verdirbt mir die gekränkte Eitelkeit die Lust. Im zweiten Fall werde ich daran erinnert, daß ich an mir zu arbeiten habe. Das tue ich dann auch und beherrsche mich. Denn meinem männlichen Selbstverständnis nach bin ich einer Frau prinzipiell überlegen. Diese Überlegenheit will aber erarbeitet, dem eigenen Leibe abgerungen sein.

Wenn eine Frau mich liebt, dann hat das mit Sex an sich noch nichts zu tun. Liebe und Sex sind völlig unterschiedlicher Herkunft. Sie können sich begegnen und sich steigern, dergestalt daß die Liebe der sexuellen Begegnung eine besondere Rechtfertigung verleiht, und die sexuelle Begegnung zum Ausdrucks- und Entfaltungsmittel der Liebe wird.

"Die Formulierung "Sex als Kommunikationsmittel" finde ich ziemlich merkwürdig [...]"

Wo keine Liebe ist, braucht der Sex auch keinen Partner. Allenfalls aus zu erwidernder Liebe verzichte ich auf die Vorteile des Wixens, sofern ich der Frau damit wirklich einen Liebesdienst erweise. Dann ist Sex ein Mittel, die Liebe zu kommunizieren.

"idealerweise sind beide Komponenten berücksichtigt"

Insoweit einverstanden.

Gruß,

SiliKat


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