Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage.

SiliKat, Monday, 31.10.2005, 00:26 (vor 6955 Tagen) @ Andi

Als Antwort auf: Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage. von Andi am 30. Oktober 2005 00:49:

Hallo Andi !

Ich sehe, wir sind gleicher Meinung.

Was die Bücher der Vilar betrifft, so halte ich sie für Klassiker, die auch heute noch unbedingt lesenswert sind. Gegenwärtig habe ich nur eines auf meinem Regal, weiß auch nicht, ob die anderen gegenwärtig im Handel sind. Aber Vieles, was heute zum Thema gesagt und geschrieben wird, ist im Grunde nur Wiederholung, oft auf einem sprachlich/literarisch weniger hohem Niveau.

Übrigens ist es beschämend, daß es nicht Männer waren, die zuerst den Femisexismus beschrieben haben. Es gibt dazu eine Parallele auf der Ebene des Rassismus (im weiteren Sinne), insofern es Weiße waren, die zuerst und am energischsten den europäischen Ethnozentrismus kritisiert haben. Beim Lesen afrikanischer Schulbücher und ebenso im Gespräch mit afrikanischen Intellektuellen fiel mir auf, daß letztere z.B. den Sklavenhandel vielmehr als ein ursprüngliches, inner-afrikanisches Phänomen beschreiben (was er in weiten Teilen auch ist, selbst heute noch) und daß sie ihre kulturelle Überformung durch die europäische Kolonisation oft viel positiver bewerten als wir selbst es tun. Diejenigen Afrikaner aber, welche uns mit z.T. erheblicher polemischer Energie kritisieren - mit welcher Berechtigung, sei hier nicht diskutiert -, tun es meist mit Berufung auf Ansichten weißer Autoren, deren Bücher sie gelesen haben. Autochthone Kritiker der Fremdbeeinflussung sind m.W. erst relativ spät aufgetreten.

Grüße

SiliKat


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