Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Recht gegen Recht

Conny, Friday, 25.11.2005, 02:18 (vor 6930 Tagen) @ Bernhard

Als Antwort auf: Recht gegen Recht von Bernhard am 24. November 2005 21:22:

Hallo
Bei folgendem handelt es sich um ein theoretisches Konstrukt. Die Handlung ist keinesfalls beabsichtigt. Mir gehr es nur um die Verantwortung.
Karl E. wurde unter Zwang zur Bundeswehr eingezogen und musste dort den Umgang mit Sprengstoff erlernen. Als Jahre später seine Ehe in die Brüche geht, plaziert er einen Sprengsatz und jagt seine Ex in die Luft.
Der Staat hat eine Vorleistung für die Tat erbracht. Wenn ich einem Einbrecher die nötigen Werkzeuge zur verfügung stelle mache ich mich strafbar.
Wie steht eigentlich der Staat in seiner Verantwortung gegenüber der Zwangssoldaten?
Bei meiner Zwangsrekrutierung hat mich kein Mensch darüber aufgeklärt welche Folgen meine Gewaltausbildung für mich und meine Mitmenschen haben kann.
Ich lernte wie man einen Menschen mit dem Spaten erschlägt, wie man einen Gegner mit Schusswaffen möglichst schwer verletzt, aber nicht tötet. Ich lernte Wie man Menschen ohne Hilfsmittel foltert. Das war das Schlimmste weil die Ausbilder das als völlig normal ansahen.
Ich war selbst mal in der Situation einen Menschen erschlagen zu wollen. Ohne die Vorbildung Bundeswehr wäre ich vermutlich nicht darauf gekommen. Mit dem Wissen "Bundeswehr" wird Töten Alternative.
Meine Bundeswehrzeit ist jetzt 35 Jahre her. Ich betrachte dies als größte Schande in meinem Leben weil mir durch Zwang die Tötungshemmung gegenüber anderen Menschen aberzogen wurde.
Mein Beitrag mag etwas wirr klingen. Mich verfolgt diese Zwangsrekrutierung seit Jahrzehnten. Ich betrachte es als Vergewaltigung meiner Person.
Rainer

Hallo Rainer,

als Frau würde das sicher noch durchgehen, aber als Mann weißt du doch, daß du mit deinen Entlassungspapieren auch eine Unterschrift geleistet hast, daß du den Bund nicht für im nachhinein festgestellte gesundheiteliche schäden (dazu zählt auch deine Psyche) haftbar machen kannst.

Freundliche Grüße
Conny

PS: Die Bundeswehrzeit war auch eine Zeit, die mein Leben aus der Bahn warf. Stört mich heute aber nicht mehr so. Der Staat soll blos kräftig zahlen dafür und für den Staatsfeminismus außerdem.


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