Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: "So haben wir das nicht gewollt" (n/t)

Ralf, Tuesday, 07.03.2006, 14:34 (vor 6773 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: "So haben wir das nicht gewollt" (n/t) von Garfield am 07. März 2006 12:02:44:

Hallo Garfield,

nette Theorie, aber da sind die Zeitabläufe um ein paar Jahrzente durcheinandergeraten, was dem ganzen viel von seiner inneren Logik und Glaubwürdigkeit nimmt:

In der DDR gab es beispielsweise gut ausgebildete Fachkräfte. Die reichten aber nicht, und ab 1961 versiegte diese Quelle eben fast ganz. Unternehmen wie VW hat das hart getroffen. [...] Und man besann sich schon in den 1950er Jahren auf ein weiteres Potenzial: Die Frauen. [...]

OK, wir befinden uns also im Jahr 1961+. Arbeitskräftemangel. Soweit alles klar.

Jetzt besann man sich auf die Feministinnen und sorgte dafür, daß die Medien ihnen Plattformen boten. Feminismus wurde auf einmal wieder ein Thema, und das Gesetz, das verheirateten Frauen ohne Einwilligung des Ehemannes die Berufstätigkeit verbot, wurde gestrichen.

Das war 1977. Da war Arbeitslosigkeit längst zu einem Problem geworden (wenn auch noch nicht ganz so drastisch wie heute); von Arbeitskräftemangel sprach schon lange keiner mehr.

Mit der 68er Bewegung verselbstständigte sich der Feminismus.

Jetzt sind wir wieder 9 Jahre vor obiger Gesetzesänderung.

Die Wirtschaft wollte aber immer noch zusätzliche Arbeitskräfte, [...]>Also gab man den Feministinnen, die im Fahrwasser der 68er Bewegung immer populärer wurden, weiterhin überall Plattformen für ihre Propaganda und ließ sie so einfach für sich arbeiten. Ähnlich tat man es auch mit der Gutmenschen-Fraktion,

Das kam damals fast überwiegend aus dem linken Spektrum - dass ausgerechnet dort die offenbar "geheimen Pläne" der Wirtschaft griffen, scheint mir zumindest eine etwas gewagte Annahme.

So konnten sich all die heutigen Berufsfeministinnen etablieren, obwohl die Masse der Frauen dies nie unterstützt hat.

Das Kroppzeug etablierte sich erst nach dem Regierungswechsel 1982, weil Helmut Kohl eine "Vorzeige-Linke" im Kabinett haben wollte und dafür Rita Süssmuth als Quereinsteigerin holte. Diese Tussi hat Mitte der 80er Dinge wie Quotenterror, Werbezensur etc. überhaupt erst hoffähig gemacht (vorher waren solche Dinge eher Spinnereien linker Studentengruppen), und damit nach meiner persönlichen Einschätzung mindestens genau soviel Schaden angerichtet wie Alice Schwätzer. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Arbeitslosigkeit in der damaligen BRD aber längst die Millionengrenze weit überschritten.

Gruß Ralf


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