Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: "So haben wir das nicht gewollt" (n/t)

Garfield, Tuesday, 07.03.2006, 16:44 (vor 6773 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: "So haben wir das nicht gewollt" (n/t) von Ralf am 07. März 2006 12:34:

Hallo Ralf!

Die Hausfrauen der 1950er Jahre konnte man natürlich nicht einfach so massenweise dazu bringen, wieder berufstätig zu werden. Man mußte erst einmal einen Bewußtseinswandel erreichen. Zum einen mußte die Gesellschaft verheiratete, berufstätige Frauen akzeptieren, zum anderen mußten die Hausfrauen aber auch bereit sein, daß vertraute häusliche Umfeld zu verlassen.

Der erste Bundesminister für Familienfragen, Wuermeling (im Amt 1953-1962), sagte noch: "Für Mutterwirken gibt es nun einmal keinen vollwertigen Ersatz." Sein Nachfolger, Heck (1962-1968), sah das dann schon anders. Er propagierte ein "Dreiphasenmodell", nachdem auch verheiratete Frauen bis zur Geburt des ersten Kindes berufstätig sein und nach einer Familienphase wieder in den Beruf zurück kehren sollten. Seine Nachfolgerinnen setzten sich dann schon für die Berufstätigkeit der Frau ohne Wenn und Aber ein.

Seit Ende der 1960er Jahre stiegen die Arbeitslosenzahlen an. Das hatte aber eben nicht zur Folge, daß die Bemühungen der Wirtschaft zur Füllung des Arbeitsmarktes eingestellt wurden. Nein - das ging munter weiter, und zwar noch jahrzehntelang. Noch in den 1990er Jahren holte man massenweise Rußland-Deutsche nach Deutschland (wobei ich allerdings annehme, daß viele von denen niemals deutsche Vorfahren hatten). Das lag einfach daran, daß man zum einen immer noch in manchen Branchen Probleme damit hatte, gutes Personal zu finden. In der EDV-Branche war das noch bis 2001 überall ein Problem. Da wurde dann prompt eine "Greencard" für Computerspezialisten gefordert und auch eingeführt, die aber, als sich die Krise auch auf die EDV-Branche ausdehnte und man schließlich auf die Idee kam, die Arbeitskräfte nicht mehr nach Deutschland zu holen, sondern auch Software-Entwicklung ins Ausland auszulagern, wieder an Bedeutung verlor.

Du schreibst das alles dem linken Spektrum zu. Woher sollen denn die linken Gutmenschen deiner Meinung nach soviel Einfluß auf die Medien gehabt haben? Wie kam es, daß die Besitzer der Medienunternehmen diese Propaganda-Kampagne nicht stoppten, wenn sie angeblich sogar dagegen waren?

Die "Feminisierung" der Politik begann auch schon vor den 1980er Jahren. So gab es von 1968 bis 1982 nur weibliche Familienminister. Nur Heiner Geißler war dann von 1982 bis 1985 nochmal eine Ausnahme. Danach blieb der Posten fest in weiblicher Hand.

Freundliche Grüße
von Garfield


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