Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Deutschlands Super-Frauen ... - Hej Leute, nicht immer gleich losgeifern ...

Wodan, Monday, 27.03.2006, 23:31 (vor 6819 Tagen) @ crazyPhil

Als Antwort auf: Re: Deutschlands Super-Frauen ... - Hej Leute, nicht immer gleich losgeifern ... von crazyPhil am 27. März 2006 17:14:

Nein, nicht die Schwierigkeit, sondern der Begriff des "schwer bestimmbaren individuellen Gefühls" ist konstruiert, weil man sich nicht näher mit diesen Gründen befassen will.

Du hast da IMHO was falsch verstanden. Mit SBIG ist wohl einfach gemeint, daß die meisten, wenn nicht alle, die sich bewußt für Kinder entscheiden, dies aus einer emotionalen, und 'egoistischen' Motivation tun, nicht weil es gut für den Fortbestand der 'völkischen Substanz' :-) oder die Rentenkassen ist.

Ob das gemeint ist, bezweifle ich. Ich glaube eher, daß man sich mit den Gründen nicht weiter auseinandersetzen wollte. Wie gesagt: im Negativen teile ich diese Auffassung, im Positiven überhaupt nicht.

Mal abgesehen davon, daß ich immer noch nicht einsehe, was an dem Begriff selbst so schlimm oder "aussagenlos" sein soll, halte ich auch einige Deiner Schlußfolgerungen für schlichtweg falsch:

Die Gründe/das Gefühl "ich will jetzt ein Kind" kann man Leuten, die dieses Gefühl nicht selbst verspüren, kaum nahebringen.

Das ist aber eben kein unbestimmtes Gefühl. Es ist dieser unreflektierte Mystizismus, der letztlich nichts sagt, den ich in Frage stelle.

Was hat das mit Mystizismus zu tun?

Wenn man glaubt, etwas komme von innen heraus, sei nicht begründbar und erklärbar, sondern vielmehr "unbestimmbar", dann begibt man sich (obwohl man gerade Sicherheit vor Kritik will) aufs Glatteis, erst recht, wenn man es dann doch wieder "irgendwie" als Grund fürs Kinderkriegen angeben möchte. Die Wege des Herrn mögen unergründlich sein, die Wege der Menschen sind es meist nicht. Es dennoch zu behaupten lohnt sich nur, wenn man der religiösen oder auch pseudoreligiösen Auffassung ist, der Mesnch sei (wenigsens bei einigenb seiner Handlungen) des Gottes voll. Das hat schon etwas mit Mystik zu tun. Allerdings glaube ich, daß es vielmehr handfeste Gründe fürs Kinderkriegen gibt.

Einer Entscheidung geht immer eine Abwägung und Ähnliches voraus. Und das ist schon bestimmbar. Noch Fragen?

Strohmann-Argument. In dem Text ging's nicht darum, daß die Leute nicht abwägen - es wurde nur die Aussage gemacht, daß die *Motivation* für's Kinderkriegen hauptsächlich, vielleicht sogar zu hundert Prozent emotional ist.

Unsinn, Strohmann. Abwägen ist eine rationale Angelegenheit. Wer nach Awägung handelt, handelt NIE nach einem schwer bestimmbaren Gefühl, sondern aus einem bestimmbaren überlegten Interesse.

Kennen heißt schon, eine rationale oder ratinalisierbare Vorstellung davon haben. Eben kein unbestimmtes mystisches gemurmel, das ggfs. in mit tobt.

Bitte bleiben wir bei der Sache und verfransen uns nicht in semantischen Details, z.B. in Diskussionen darüber, was "kennen" nun wieder bedeutet :-)

Bitte versuche zu begreifen, daß wir nicht bei der Sache bleiben können, wenn das Reden über die Sache einseitig reglementiert wird. Semantik hin und her, wenn wir von etwas sprechen, müssen wir uns klar darüber sein, was gemeint ist oder sein kann. Wenn von Kennen die Rede ist, dann auch von demjenigen, was Kennen impliziert. Und das wird man auch aussprechen dürfen.

weil man Kinder mag

OK, und wie *begründest* Du das? Daß man Kinder mag, ist eine Motivation für die Entscheidung, Kinder zu bekommen/zu machen. Die Tatsache, daß man Kinder mag, ist das ach-so-mystische SBIG, von dem wir hier die ganze Zeit sprechen. Es läßt sich meistens nicht weiter in rationale Bestandteile 'aufdröseln'.

Ob oder nicht, ist gar nicht die Frage. Die Frage aber ist, ob Kinder zustande kommen, weil man Kinder mag, quasi unmittelbar, oder ob sie zustande kommen, weil man AUFGRUND dieses Mögens sich für Kinder entscheidet. Letzteres ist ein Entschluß, eine Entscheidung und kein unbestimmbarens individuelles Gefühl.

Wie begründest Du, daß Du Dich in eine Frau verliebst, in eine andere aber nicht, obwohl die andere doch rational gesehen "viel besser zu Dir paßt"? etc. etc. Alles "schwer bestimmbare, individuelle Gefühle"...

Man denke nur an das häufig praktizierte Kinder-Unterschieben zum Zwecke des Versorgtseins. Unser Thema. Das soll nicht wohlüberlegt sein?

Das "Unterschieben" schon, der Wille zum Kind selbst mag aber auch andere Gründe gehabt haben.

GRÜNDE. Ja, Du sagst es. Grüde sind aber niemals unbestimmte Gefühle. Ob sie davon abhängen, darauf beruhen, in einem Teil der Fälle oder nicht, ist völlig gleichgültig. In Zeiten, in denen es Verhütungsmittel gibt, wird Kinderkriegen im Prinzip zur freien Entscheidung, das heißt eben zum Gegenstand von Abwägung und Entschluß. Beides sind Modi der Rationalität, nicht eines unbestimmten Gefühls.

Gruß
Wodan


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