Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gesterkamp´s Halbwissen

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 11.03.2010, 10:57 (vor 5373 Tagen) @ Goofos

Zitat Ende


Das ist irgendwie schon witzig. Demnach sind die meisten unserer
Positionen ziemlich Links.

Nein, nicht unbedingt. Ich meine, die ROTENMÄNNER sind ein Beleg für die Berechtigung unserer Kritiken und Überlegungen. Wenn Linke und sogenannte Rechte, wenn Progressive und Konservative im Wesentlichen zu ähnlichen Schlüssen finden, liegt entweder eine Massenhysterie vor oder aber ein gesellschaftlich relevantes Phänomen. Wenn in in etlichen Foren und in tausenden Threads Männer und Frauen zu den immer gleichen Ergebnissen bei der Problemanalyse "Geschlechterkrampf" kommen, und zwar mittels gut dokumentierter Pressezitate, Quellen aus Politik und Wissenschaften, auch Selbstzeugnissen, liegt die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit ihrer Annahme vermutlich höher, als bei massenhaft nicht belegten und suggestiv missbrauchten Behauptungen. Dies ist freilich kein Ergebnis aus statistischen Zauberküchen, sondern Ergebnis rationaler Überlegungen.

Aber ich hatte schon zu Gesterkamp und TAZ gemeint, das hört sich an wie
Nullhypothesen,
im Sinne von man stellt die Annahme auf, die man wiederlegen möchte. So gut
wie jeder Satz von Gesterkamp ist dann tatsächlich genau das Gegenteil von
dem wie die Beweis- und Faktenlage aussieht.

Ich bin der Kunst der Statistik nur sehr begrenzt mächtig, vermute aber Gesterkamp und co kleiden absichtsvoll unzutreffende Aussagen in ein wissenschaftlich anmutendes Kleidchen, welches keine Faser "Wissenschaft" beinhaltet. Das vielleicht beste Beispiel gibt die Behauptung vom 23%igen Minderverdienstens des Weiblichen Geschlechts und die daraus folgenden Schlussfolgerungen. Gehen wir von der Richtigkeit der Zahl 23 aus, so ergibt sich daraus durchaus noch lange keine Tatbestand der Diskriminierung. Wie x- fach nachgewiesen, wurzelt der Minderverdienst nicht, wie von parteiischen "Experten" behauptet, in Benachteiligung, sondern ua in individuellen Entscheidungen. Ob es sich bei dieser Tatsache um eine Nullhypothese oder um eine Alternativhypothese handelt, mag Wissenschaftstheortiker befassen, für uns spielt dies, denke ich, eine untergeordnete Rolle. Bedeutsamer ist, dass sowohl "Experten", als auch Medien nicht müde werden, wider besseren Wissens die wohl statistisch richtige Prozentzahl des weiblichen Minderverdienstes in einem falschen Zusammenhang unter die Leute zu bringen. Dies hat nichts mit wissenschaftlicher Statistik gemein, wohl aber mit - freundlich gesagt- Meinungsmanipulation.

Das perfide daran, wenn es
sich so darstellt, ist wohl ohne Zweifel allein schon, dass das kein Mensch
kapiert und danach eher meint, jeder Männerrechtler ist ein Rechtsradikaler.

ebben.

Dabei ginge es darum diese Thesen zu wiederlegen oder zu beweisen.

Es ginge darum, ginge es um Wissenschaft.

Was es wiederum für
mich überflüssig macht alle paar Monate die gleichen Thesen hören zu müssen
die inzwischen eigentlich schon längst wiederlegt sind.

Nicht nur für Dich, auch für die Allgemeinheit. Nicht alle paar Monate, faktisch täglich.

Man könnte dann
sagen, entweder macht man das, weil diese Thesen beibehalten werden sollen
oder weil die Thesen im allgemeinen Diskurs noch immer nicht wiederlegt
sind.

Wie Du richtig anmerkst, sind gewisse Prothesen widerlegt; es bleibt also nur ersterer Grund. Wer widerlegte Thesen gebetsmühlenartig wiederholt, dem liegt wenig an wissenschaftlichen Diskurs, es liegt ihm überhaupt nicht an irgendeiner Problemdiskussion. Die wahrlich massenhafte Wiederholung falscher Thesen zum Zwecke der Verankerung im öffentlichen Denken kann also nur einem Ziel dienen: Die Öffentlichkeit für Meinungen oder politisches Handeln zu gewinnen, die ihre Begründungen nicht im Rationalen finden.

Wahrhaftigkeit und Rationalität aber waren noch nie die Stärke des Feminats...

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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