Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Unzumutbar... dämlich

Ganz genau, Friday, 02.04.2010, 17:21 (vor 5726 Tagen) @ Peilsender

Aha. Und für Frauen gilt das dann also nicht? Eigenverantwortung und so?

Allerdings gilt sie. Jede Frau die ungewollt schwanger wird, ist selbst schuld. Was denn sonst? Verhütungsmittel sind ja heute keine Kunst mehr.

Sie können sich - wenn das Kind in den Brunnen (oder in dem Fall die
Gebärmutter) gefallen ist (was ja auch Frauen passieren kann und ihnen auch
100.000-fach passiert) ja jederzeit ihrer Verantwortung entziehen. Männer
nicht.

Eben nicht. Eine Frau ist schwanger. Ein Mann nicht. Beide tragen die Verantwortung dafür, denn beide haben dazu gleichermaßen dazu beigetragen. Allerdings ist nur die Frau schwanger. Ein körperliches Phänomen, dem sie sich zunächst nicht entziehen kann. Der Mann macht sich da gern mal vom Acker, ihn betrifft das in körperlicher Hinsicht null.


Und Frauen können auch selbst verhüten - jederzeit, überall und
freiheitlich. Und wenn's doch mal schief geht: Jede 7. Schwangerschaft wird
vorzeitig beendet, die "Pille danach" (gibt es für Männer natürlich auch
nicht) noch gar nicht eingerechnet. Nicht nur Männer scheinen
Verhütungsmuffel zu sein. Ihnen kreidet man das aber an - und mutet ihnen
zu, für die Folgen einzustehen. Frauen nicht.

Beiden muss und soll es angekreidet werden. An der Ungerechtigkeit, dass die Schwangerschaft im Körper der Frau stattfindet, wird sich in den nächsten Generationen wohl wenig ändern. Das meine ich ironisch (für die geistig Schwerbeweglichen).

Nö. Sie kann einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Schon ist sie die
Konsequenzen los.

Nö. Auch ein Schwangerschaftsabbruch ist eine Entscheidung, die die Frau eigenverantwortlich treffen muss - mit allen Konsquenzen. Sie kann nicht einfach sagen oder denken, dass sie nun gerade keine Zeit und keinen Körper dafür hat.

Tja, Eigenverantwortung eben. Männer mutet man das ganz selbstverständlich
zu, Frauen eben nicht. Ein "selber schuld" hört man da nicht.

Doch, das hört man tatsächlich und zu Recht immer wieder. Selber schuld. Was denn sonst?

Und

körperliche Begleiterscheinungen bei einem Schwangerschaftsabbruch?
Finanzielle?! Ein paar hundert Euro? Seelische? Abtreibung ist ein
Massenphänomen, 2009 gabe es 110.000 Abbrüche. Bei ca. 15 Mio. gebärfähigen
Frauen in Deutschland. Zum Vergleich: Fettabsaugungen gab es gerade mal
20.000. Brustvergrößerungen ebenfalls nur ca. 20.000. Abtreibung ist ein
Volkssport. Scheint die betreffenden Frauen also nicht großartig
abzuschrecken.

Äh ja, Das sind super Vergleiche.

Die
Entscheidungen, die sie anschließend trifft, liegen in ihrer eigenen
Verantwortung.


Wie heroisch. Männer haben da gar nicht die Möglichkeit irgendwelche
Entscheidungen zu treffen.

Leider nein. Es sei denn, sie entscheiden sich dafür, selbst schwanger zu werden. Wer weiß - vielleicht ist das eine Frage der Zeit?

Stimmt. Ganz einfache Lösung, die Frauen in Form eines
Schwangerschaftsabbruchs ja auch offensteht: Erfährt ein Mann von einer
Schwangerschaft, so erhält er mit einer Frist von drei Monaten die
Möglichkeit sich dafür zu entscheiden, das Kind nicht zu bekommen. Was die
Mutter dann macht ist ihre Sache. Eigenverantwortung und so, die Gute hatte
schließlich Sex und hätte verhüten können, nicht wahr? :)

Eine gute Idee. Männer, die keine Väter sein wollen, sollten dies auch sagen können. Sie wären ja eh nicht dazu geeignet, was sich oft genug in der gelebten Wirklichkeit bewahrheitet. Fragt sich nur, ob das Kind nicht auch ein Recht hat. Zum Beispiel das Recht, seinen Vater zumindest kennenzulernen. Zu seiner eigenen Entstehung wurde es ja nicht befragt. Weder von dem dummen Vater der nicht verhütet hat, noch von der dummen Mutter, die nicht verhütet hat. Und nun? Oder geht es nur um die finanziellen Konsequenzen? Geschenkt.


Gibt es eigentlich spezielle Kurse, um derartiges Diskussionsverhalten zu
erlernen?

Also:

- Am Thema völlig vorbei reden
- Penetrant begriffsstutzig sein
- Völliges Ausblenden jeder Gegenargumente
- Rumjammern über Themen, die gar nicht Diskusionsgegenstand sind, um
abzulenken
- Unterstellungen bezüglich der Intentionen der Diskussionsgegner tätigen
- Völlige Kenntnislosigkeit aufweisen
- Haltlose und unbelegbare Behauptungen tätigen
- etc.

Seufz. Das frage ich mich auch oft.


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