Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was ist ein Femiwahn?

Ekki, Friday, 25.05.2007, 21:05 (vor 6336 Tagen) @ Foxi

Hallo Foxi!

Nochmals. Postings, die nur auf Konfrontation ausgelegt sind, bringen uns
nicht weiter. Was sollen Postings wie das von Ekki, dem es offenbar nur
darum geht, Mitstreiter im Kampf gegen religiösen Fundamentalismus zu
finden?
Ist religiöser Fundamentalismus das zentrale Thema hier? Wäre es nicht
besser, sich auf das eigentliche Thema "Wieviel Gleichberchtigung verträgt
das Land?" zu besinnen? Feministischer Fundamentalismus!

Ich halte es in der Tat für dringend geboten, überall gegen religiösen Fundamentalismus aufzutreten.

Was das soll?

Zum einen kann ich natürlich auch mit anderen Fundamentalismus-Spielarten nichts anfangen: Kommunistische Dogmatiker können mir ebenso gestohlen bleiben wie alle anderen, für die erklärtermaßen die individuelle Freiheit die größte Gefahr ist.[/u]

Zum anderen aber haben sich die religiösen Fundamentalismus-Spielarten als wesentlich langlebiger und zäher erwiesen als die nichtreligiösen.

Von religiösen Menschen wird das gern als Beweis der Überlegenheit der Religion angeführt.

Meine Interpretation des Phänomens dagegen:

Religiöse Dogmen erweisen sich deshalb als so langlebig, weil sie dem Menschen mit etwas Unbewiesenem und Unbeweisbarem kommen: Der Existenz irgendwelcher Götter und eines Jenseits, in dem Lohn bzw. Strafe wartet.

Da man solches, wie gesagt, weder widerlegen noch beweisen kann, ist man vor Entlarvung sicher, solange ...

..., ja, solange nicht die Menschen auf den Trichter kommen, daß die jeweiligen Götter nichts anderes sind als ihre Verkünder, die mit den religiösen Märchen ihre eigenen Vorstellungen vom Leben für "göttlich" erklären und anderen aufzwingen.

Wer weiß - wenn die Kommunisten gesagt hätten, ihre Ideologie käme von Gott, vielleicht wären sie heute noch an der Macht.

Götter gab und gibt es schließlich die Menge. Allein das sollte schon zu denken geben. Tut es aber nicht. Jedenfalls bei den meisten Menschen. Und deshalb überlebt Religion.

Falls jetzt jemand meinen sollte, das alles seien unwesentliche Nebenaspekte des menschlichen Zusammenlebens:

Ist die Wucht des islamischen Fundamentalismus nicht erschreckend genug?

Ja, gewiß, solche Greueltaten, wie sie die Islamisten begehen, erlaubt sich (in unseren Breiten) (fast) kein Mensch (mehr).

Es gibt jedoch nirgendwo eine Garantie dafür, daß das so bleibt - abgesehen einmal davon, daß die eingeklammerten Worte in obigem Absatz ja nicht umsonst stehen.

Wir können die Gefahr, daß es anders kommt, nur dadurch minimieren, daß wir in puncto Fundamentalismus den Anfängen wehren.

Schließlich sind wir schon so weit, daß ein Europäer sich in seinem eigenen Land in Lebensgefahr begibt, wenn er offen und öffentlich gegen den islamischen Fundamentalismus agitiert.

Und in dieser Gefahr sollte man aus meiner Sicht auf keinen Fall bei den christlichen Fundamentalisten (oder überhaupt bei irgendeiner Art von Fundamentalismus) Zuflucht suchen, denn das hieße, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

Nebenbei gesagt:

Man würde solche Zuflucht auch schwerlich finden.

Sowohl im öffentlichen Diskurs in den Medien als auch hier in den Gender-Foren hat man schon beobachten können, daß christliche Fundamentalisten für islamistische Fundamentalisten erschreckend weitgehendes Verständnis aufbringen.

Die christlichen Fundamentalisten haben verstanden:

Ihr eigentlicher Feind ist nicht ein Fundamentalismus anderer Prägung.

Ihr eigentlicher Feind ist der schrankenlose Individualismus und der Relativismus.

Was die Fundamentalisten dabei übersehen:

Gerade der Relativismus ist es, der ihnen Spielraum und Atemfreiheit gibt. Das ist die ständige Selbst-Gefährdung wirklich freiheitlichen Denkens.

Kommt eine Spielart des Fundamentalismus an die Macht, so räumt sie radikal mit allem auf - mit dem Individualismus ebenso wie mit anderen Fundamentalisten.

Bis dann die Schreckensherrschaft des Fundamentalismus an sich selbst zugrundegeht und die Menschen begreifen, wie bitter nötig sie Individualismus haben.

Aber solche Umwege sollte man sich aus meiner Sicht tunlichst ersparen.

Für mich ist die Befreiung des Individuums von fundamentalistischer Bevormundung und Unterdrückung die größte Errungenschaft der Menschheitsgeschichte - erkauft mit Strömen von Blut, die von Fundamentalisten jeglicher Couleur vergossen wurden.

Und deshalb ist das für mich auch in diesem Forum kein unwichtiger Nebenaspekt.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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