Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was ist ein Femiwahn?

Chato, Saturday, 26.05.2007, 06:00 (vor 6336 Tagen) @ Foxi

Ich begreife deine gute Absicht, Foxi. Aber ich glaube nicht, daß sie sich verwirklichen läßt.

Ich bin konservativ, aber nicht rechts. Mein Konservatismus gründet auf Einsicht und Lebenserfahrung und ist ganz und gar unpolitisch, jedenfalls soweit damit irgend eine Nähe zu politischen Parteien oder Organisationen gemeint wäre. Ich habe überhaupt kein Problem mit rational argumentierenden Linken (Beispiel: Adler). Das Problem für mich besteht definitiv nicht darin, ob einer politisch links ist, sondern ob er noch bei Verstand ist oder nicht.

Ich habe mindestens ebenso große Konflikte mit Rechten - und außerdem mit den meisten, die sich in unserem Land als konservativ bezeichnen (soweit es sich um Politiker handelt, die sich so nennen, aber in Wahrheit einfach opportunistisch sind: also die allermeisten). Für mich spielt die Politszene als solche und in Gänze keine Rolle, ich gehöre ihr nicht an, auch nicht von Ferne, fühle mich keiner einzigen Richtung nah, erwarte grundsätzlich absolut nichts von der Politik, halte insbesondere die hier diskutierten Probleme ausdrücklich und aus Prinzip für politisch unlösbar, formuliere keine "gesellschaftsverbessernden Utopien", bin auch mit "rechten" Utopisten (Beispiel: Nihi) über Kreuz, weil ich mit Utopisten und Gesellschaftsarchitekten nun mal grundsätzlich nichts zu tun haben will, egal welcher Provenienz - und habe das alles hier immer und immer wieder derart ausführlich dargelegt und begründet, daß es mir langsam reicht, mich mit irren Fanatikern und ihren kleingeistigen "Zuordnungen" zu befassen.

Ich habe auch seit Jahren immer wieder erläutert, daß und warum ich den Feminismus für ein sekundäres Symptom einer grundsätzlicheren Katastrophe halte, daß ich kein Maskulist und auch kein Männerrechtler bin, weil Maskulismus, trotz gutgemeinter "Definitionsversuche", nun mal eine Ideologie ist und "Männerrechte" um keinen Deut vernünftiger sind, als "Frauenrechte", nicht weil Menschen keine unveräußerlichen Rechte hätten, sondern weil die Unveräußerlichkeit ihrer Rechte veräußert wird, wenn sie nach Geschlecht getrennt und gegeneinander in Stellung gebracht werden. Alles längst lang und breit geklärt und von mir ausführlich argumentativ begründet.

Deine Frage nach dem "Femiwahn" greift m.E. viel zu kurz. Die Frage muß die nach dem Wahn als solchem sein. Wahnsinn ist eine formale und inhaltliche Denkstörung, die sich dem Betroffenen nicht als eine solche erschließt. Ein Wahnsinniger hält sich für gesund und die Gesunden für krank. Es gibt in der sog. Männerbewegung ziemlich viele derart Durchgeknallte, wie ich finde, die einfach nicht klar denken können, aber leider denken, sie könnten es und deren Wahn sich nicht nur darin in nichts von dem Wahn der Feministinnen unterscheidet. Es ist nämlich derselbe Wahn, der freilich erst mit seinen beiden Hälften zusammen der ganze, fertige Wahn ist: der Wahn nämlich, der Mensch sei erst dann einer, wenn er n/2 Feinde hat, Liebe für eine Lachnummer hält und sich und die anderen durch Zuordnung zu irgend einem Kollektiv definiert. Wenn ich hier Kritik übe, dann nicht, weil jemand links ist, sondern wenn, dann deshalb, weil er Linkssein für ein Argument hält. Und da gibt es nun mal keine Alternative zur Kritik, nicht so sehr seinetwegen, sondern um derer Willen, die mitlesen.

Der Feminismus wurde von Karl Marx und Friedrich Engels erfunden und von Kommunisten und Sozialisten ohne Unterbrechung in die Gesellschaft getragen und Zug um Zug verwirklicht. Das ist eine unumstößliche Tatsache. Tatsachen sind als solche das, was sie sind und nicht ein "psychisches Problem". Als psychisches Problem sind sie eine Krankheit, und Krankheiten gehören in Behandlung, aber nicht inhaltlich ernst- und für voll genommen, auch nicht, um nett zu sein, sonst diktieren nämlich die Irren, was gesund ist und die Normalen werden wegen "Verhaltensauffälligkeit" eingesperrt. Wir nähern uns immer mehr und immer schneller einer solch absurden Situation. Ich werfe keinem Linken vor, daß Karl Marx den Feminismus zur Welt gebracht hat, aber ich erwarte, daß sich, wer auch immer, dieser Frage mit Vernunft widmet und nicht wahnsinnig und "emotional betroffen". Wer das nicht kann, darf nicht erwarten, daß er für voll genommen wird. Es gibt kein Menschenrecht, entgegen der Wahrheit für geistig gesund gehalten zu werden, wenn man es nicht ist. Da ist bei mir in diesem Kontext hier - pardon - der Abbruchhammer angesagt. Nicht um die Irren damit zu heilen, denn das geht hier sowieso nicht, sondern um sie von den Gesunden zu unterscheiden und letztere vor Ansteckung möglichst zu bewahren resp. dagegen zu immunisieren. Ich kann mit jemandem, der meint, 1+1 sei 3, keinen Kompromiß schließen, daß es dann eben 2,5 ist. Es ist unaufgebbar, darauf zu beharren, daß 1+1 = 2 ist, und nichts sonst. Wenn es fraglich sein sollte, dann ist es auf jeden Fall keine Frage, die sich mit emotionaler Empathie klären läßt. Ich erwarte hier erwachsenes Verhalten. Kindergärten und Spielwiesen gibt es wahrlich genug im bundesdeutschen Irrenhaus.

Ich verstehe deine gute Absicht. Aber ich frage, warum es überhaupt so wichtig sein soll "etwas zusammen zu machen". Ich mache ohnehin ungern etwas "zusammen", weil erfahrungsgemäß allzuoft die menschlichen Voraussetzungen schlicht nicht gegeben sind. Wenn die Nichttragfähigkeit schon die Ausgangssituation sein soll, dann kann ich mir das gleich schenken. Ich habe eine Fundamentalkritik an der Entwicklung der abendländischen Gesellschaft und nicht die mindeste Veranlassung, mich nach den Flötentönen von kleingeistigen Ideologen zu richten. Ich sage, was ich zu sagen habe. Punkt. Wem das nicht paßt, der soll einfach nichts anklicken, wo Chato oder Nick draufsteht - und schon geht es ihm so prima, wie er das eben so hinkriegt. Wenn er aber antwortet, dann kriegt er natürlich die Antwort, die mir am nützlichsten und am klärendsten erscheint. Das bedeutet keineswegs, daß mein Ziel immer zu sein hätte, denjenigen zu überzeugen, der mich gerade anpöbelt oder mich in seine Zwangsvorstellungen einzubauen versucht, sondern das kann auch auf ganz andere abzielen, bei denen sich der Aufwand lohnt. Es gibt hier einige, die mir vollkommen gleichgültig sind.

Ich denke nicht, daß es darum gehen kann, Wahnsinnige davon überzeugen zu wollen, vielleicht lieber nicht wahnsinnig sein zu wollen, sondern darum, Wahn von geistiger Klarheit zu unterscheiden und sich um letztere zu bemühen, so gut man kann. Irgendwelche "Buchstabenfolgen" im Internet, die ihre Umwelt mit ihren Komplexen foltern, sind keine ernsthaften Gesprächspartner für mich. Die sollen zum Doktor gehen. Vielleicht kann er ihnen ja helfen. Hier kann man ihnen nicht helfen. Hier muß man bloß aufpassen, daß man sich nicht ansteckt.

Wir sind hier keine "große Gemeinschaft", Foxi. Hier ist erst mal alles virtuell und oft genug schlicht und einfach dämonisch. Aber es gibt eben auch sehr produktive Diskussionen. Ich möchte das so gut wie möglich trennen - und keineswegs "vereinigen". Bloß nicht! Ich bin überzeugt, daß Klarheit in solchen Fragen für alle das Beste ist, auch für die Wahnsinnigen. Ich habe ja nichts gegen sie persönlich, sondern sie tun mir leid. Ich habe nur etwas gegen den Wahnsinn, dem sie sich unterwerfen - und dem sie eben auch ihre Umwelt unterwerfen möchten. Zu diesem Zweck sind sie ja überhaupt wahnsinnig geworden.

Gruß vom
Nick

P.S.: Was erwartest du dir zum Beispiel hiervon? Nur mal so gefragt. Vesuch dem doch mal zu erläutern, was er da eigentlich gesagt hat. Meine Prognose: weitere, noch viel heftigere epileptische Anfälle, während derer er dich davon zu überzeugen versuchen wird, wie böse und gestört du bist. Mit "links" hat das nichts zu tun, sondern mit "komplett meschugge"


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