Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ich beanspruche das Recht, sagen zu dürfen, daß...

Thomas Lentze, Saturday, 03.06.2006, 03:22 (vor 6589 Tagen) @ Rüdiger

Das ändert aber nichts
daran, daß diese Meinung bescheuert ist, mit Verlaub.

Ich sehe, über dein Gefühlsleben hälst du mich auf dem Laufenden.

Ich find's zum
Kotzen, sich selbst aufzuwerten, indem man andere abwertet.

Kotzen sollst du ruhig, aber jetzt mal weg vom Psychosomatischen und hin zum Gedanklichen: Wenn jemand sich durch Qualifikation zum Lehrer aufwertet, wertet er dann die Schüler ab ? Inbezug auf ihre Grundrechte (auf Leben, Nahrung, Kleidung, Bildung usw.) bleiben sie ja gleich. Und doch sind sie - in anderer Hinsicht - nicht gleich. Diese Ungleichheit kommt aber nicht durch Kompensation zustande. Auch in einer Prüfung ist es nicht so, daß jemand gut abschneidet, weil und insofern seine Kameraden schlecht abschneiden. Es gibt objektive Bewertungskriterien, z.B. Punktzahlen, die erreicht werden müssen, um die und die Note zu erhalten.

Woran es dir fehlt, ist zweifellos die Einsicht in vorgegebene, nicht künstliche oder gar gewaltsame Hierarchien. Die gibt es für dich nicht. Um dir und mir dann doch noch zu erklären, warum ich als Mann den Mann schlechthin höher einstufe als die Frau, konstruierst du eine sexistische Grundeinstellung, also eine Nichtanerkenntnis der menschlichen Würde zu Zwecken der mißbräuchlichen Selbstaufwertung, und schiebst sie mir unter.

Wäre ich eine> Frau, ich wollte nichts zu tun haben mit einem Menschen, der mich nur als

Menschen zweiter Klasse oder gar nur als halb Mensch, halb Tier ansieht.
Das fände/finde ich beleidigend.

Inwieweit bist du eine Frau ? Meiner gegenwärtigen Auffassung nach - ich habe sie mehrfach schon erläutert - sind wir ja nicht nur in der biologischen Grundlage bisexuell angelegt, sondern es kann gleichsam eine Frau in einem männlichen Körper stecken, und umgekehrt. Diese These ist fern aller Wertung. Es kommt aber dann darauf an, was man aus diesem Erlebnis macht.

Abgesehn davon, daß auch ich nichts mit einer Frau zu tun haben wollte, die sich durch meine Auffassung beleidigt fühlte - für mich wäre sie dann ein Mann und nur physisch eine Frau -, bestreite ich, daß eine (vollständige) Frau das so sieht wie du. Es sind gerade die 68-er, die nicht oder erst langsam begreifen, daß der von ihnen kreierte "Softi" die Frauen überhaupt nicht reizt. So ärgerlich es dir vielleicht klingt: Frauen fahren ab auf eher brutale, primitive Männer. (Natürlich nicht, wenn es um Heirat geht; das ist eine völlig andere Situation.) Ich denke, du weißt das selbst. Wurde hier ja oft genug erklärt.


Und für die Männerbewegung, so wie ich

sie verstehe (und die meisten anderen wohl auch), bist Du mit solchen
Auffassungen kontraproduktiv. Anders ausgedrückt: Du hast nicht das
schärfere Schwert, sondern Du bist sogar noch eifrig dabei, unser Schwert
(unsere Argumente) stumpf zu machen und das Schwert des Gegners sogar noch zu schärfen.

Jetzt machst du den Fehler, den du mir vorwirfst: Du mißt den Erfolg deiner Gruppe nicht nach selbständigen Kriterien, sondern du siehst eine kompensatorische Abhängigkeit. Abgesehen von der Singularität deiner Auffassung - vergleiche etwa das, was Magnus sagte über Vielfalt als Voraussetzung für Erfolg der Männerbewegung - verhälst du dich grob egoistisch. Und konstruierst wiederum etwas: die meisten Männerrechtsbewegten sind nicht in Manndat e.V.! Sie sind unorganisiert, und sie sind es, die irgendwann aufstehen werden und - mehr oder minder gewaltsam - neue Verhältnisse schaffen werden.

Also: du bist gegen die Verbreitung meiner Ansicht, weil du daraus eine Schmälerung deines / eures Erfolges befürchtest. Du denkst: es können nicht alle die erste Geige spielen, aber du bist zum ersten Geiger berufen; das darf nicht infrage gestellt werden.

Was würdest Du Deiner Tochter sagen, wenn Du eine hättest?
Würdest Du ihr ins Gesicht sagen, daß sie weniger wert sei als ihr Bruder?
Daß nur ihr Bruder "richtig Mensch" ist, sie selbst aber "halb Mensch, halb
Tier"? Allen Ernstes?

Wenn du das vortrügest und wenn ich das vortrüge, so hätte das sicher nicht dieselbe Wirkung. Denn wir verbinden verschiedene Wertungen damit, und die teilen sich auch mit. Ich würde meiner Tochter tatsächlich sagen, daß ihr Bruder ranghöher sei, so wie ich ihr auch sagen würde, daß ich ranghöher bin als sie. Wie das genau zu verstehen ist, habe ich ja oben schon angedeutet. Und nur wenn man das versteht, wie ich es verstehe, dann darf man es auch sagen.

Übrigens, wo habe ich erklärt, daß eine Frau bzw. ein Mädchen "halb Mensch, halb Tier" sei ? Da bitte ich um einen Beleg, aber bitte mit Kontext ! Denn, ich wiederhole mich: Wenn zwei dasselbe sagen, so ist es nicht dasselbe !

(Wenn Du solche Meinungen in Deinem Referat/Seminar

auch vorträgst, läufst Du der feministischen Dozentin voll ins offene
Messer - Mannomann, so bescheuert muß man erst mal sein .... ;-) *faß an
Kopf*

Du machst hier Äußerungen, von denen ich mich offiziell und mit Nachdruck distanziere. Ich unterstelle der Seminarleiterin, die mir hoffentlich einen Schein ausstellen wird, keine Bösartigkeit und keine Hinterhältigkeit !!!

Ich glaube nicht, daß wir uns in der Sache hiermit angenähert hätten; vielmehr, daß das Gegenteil zutrifft. Aber das ist gut und wünschenswert. Ich gewinne daraus eine schärfere Abhebung, eine Konturierung meiner Position, und du sicher ebenso.

Was ich aber wirklich wünsche, das ist, daß wir uns fürderhin sachlicher gegenübertreten. Auf eine Umgangsform, die ich als weiblich (besser: weibisch) betrachte, kann und will ich mich nicht einlassen. Das wollen wohl auch die Wenigsten hier.

Freundliche Grüße

T.L.


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