Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Die Grundannahme ist der Fehler

Mus Lim ⌂, Friday, 30.03.2012, 04:11 (vor 4629 Tagen) @ Leser

Eben - und das schreibe ich dir als ehemals "Linker". Das Thema ist nicht rechts, mitte, links, radikal, schwul, katholisch, evangelisch, Atheist, Queer, homo-/lesbo- oder heterophob.

Schön und gut, aber in diesem Gesprächsfaden habe ich die linken Männerrechtler zu einer Stellungnahme gebeten.

Hintergrund dafür sind die "In-die-rechte-Ecke-stellen" von Geisterkrampf bis Rosenrock und die Distanzierungsarbeit des Arne Hoffmann.

Wir beide sind uns dahingehend einig, dass das Thema ist nicht rechts, mitte, links, radikal, katholisch, evangelisch oder moslemisch ist.

Doch werden wir immer wieder mit linken Männerrechtlern konfrontiert, die sich gerne mit Feministen an einen Tisch setzen wollen und darauf bedacht sind, dass Nichtlinke (ich sage jetzt mal bewusst nicht "rechts") ausgegrenzt und ausgeschlossen werden.

Der Sinn dieses Gesprächsfadens soll nun sein, dass linke Männerrechtler dazu Stellung nehmen können, ohne gleich niedergebrüllt zu werden.

Wenn eine politische Richtung nun zum Thema wird, der grundsätzliche Gegner dabei aber zur Nebensache wird, dann ist das imho absolut nicht in Ordnung und lediglich eines: Zeit raubend und vom Ziel ablenkend bzw. für viele auch abschreckend oder frustrierend, je nach Charakter.

Ich bin absolut Ihrer Meinung. Dazu nur zwei Anmerkungen:
a) Arne Hoffmann ist eine Figur, die man nicht mal eben zur Seite schiebt wie eine Nebensache. Ich nehme ihn so wahr, dass er sehr glaubhaft gezeigt hat, dass ihm Männerrechtsthemen wichtig sind und durchaus im Feminismus ein Problem sieht und dass er deutlich einem linken Weltbild anhängt. Soweit, so gut. Und dieser Arne Hoffmann liefert nun ein Artikel- und Interview-Stakkato, das sich eben nicht mit dem "grundsätzlichen Gegner" beschäftigt, sondern eben die zeitraubende und vom Ziel ablenkende Unterscheidung in gute linke und schlechte rechte Männerrechtler.
b) Es ist zwar grundsätzlich richtig, die Auseinandersetzung mit dem grundsätzlichen Gegner zur Hauptsache zu machen. Aber 1. ist der Feminismus ausreichend analysiert und 2. kommt gerade aus dem Umreis dieses Forums keine politische Initiative, die Ihrem grundsätzlich richtigen Gedanken auch praktisch umsetzen würde.

Leider machtest du das ja auch des öfteren - ohne dich damit angreifen zu wollen bzw. deine Arbeit für DFUIZ auch nur im Ansatz schmälern soll.

Ähem, ich nehme das Forum so, wie es ist.
Ich akzeptiere seine Schwächen und habe keine Hoffnung, dass man diese irgendwie abstellen könnte. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil das Forum gewisse Funktionen erfüllt und das ist in Ordnung so.
Alles weitere müsste sich außerhalb des Forums abspielen, so wie bei der IGAF in der Schweiz auch. Leider konnte sich in Deutschland noch keine der IGAF vergleichbare Initiative bilden können.

Insofern schätze ich deine hier im Thread skizzierte Offenheit gegenüber (politisch) anders denkenden, bin aber der Meinung, dass dieser Diskurs ziemlich nebensächlich ist.

Jede Diskussion in diesem Forum ist letztlich ein "Sturm im Wasserglas" und als solcher "ziemlich nebensächlich". Das zu beklagen, führt aber nicht weiter. Solange aber solche Initiativen wie die "Aktion 400" von Agens so wenig Unterstützung finden, wie es real der Fall ist, bleibt alles ziemlich nebensächlich.

Aber er nimmt die Linken jetzt in die Pflicht und das halte ich für richtig.

Gut, dieses "in-die-Pflicht-Nehmen" tue ich in diesem Gesprächsstrang ja auch.
Da bin ich ja auf dem selben Pfad.

Und im übrigen zitierst du doch selbst:
"Die Liberalen brachten das Weglauf-Prinzip ins neue Scheidungsrecht ein, das freilich ursprünglich auch keinen Geschiedenenunterhalt vorsah. Die Sozialdemokraten fügten das nacheheliche Versorgungs-Prinzip hinzu, allerdings in maßvoller Höhe. Und die christlichen Demokraten mit ihrer Sperrmehrheit im Bundesrat pfropften darauf das Mutti-Prinzip, das besagt: Wer den Trauschein geschafft hat, darf sich für sein weiteres Leben aufs Sofa legen, und zwar ein Sofa nach den Verhältnissen des oder auch der Angetrauten. ... Hoch und niedrig ist ihnen [den Scheidungsrichtern] ausgeliefert."

Ich weiß, die "Rechten", welche das Mutti-Prinzip (Mutterprivileg) verteidigen und ständig den Weißen Ritter beziehungsweise den Biedermann, sind ebenfalls ein Problem. Ich bin mir dessen bewusst. Deshalb identifiziere ich mich ja auch nicht mit "den Rechten". Ich habe ja nur als provokativen Gründen mal Franz-Josef Strauß als "Rotes Tuch der Linken" hervorgekramt.

Der Unterschied ist nur, ich bin hier noch nie von diesen "Rechten" angepinkelt worden, wie das seitens der Linken leider Alltag ist.

Nun nenn mich Unfug ;-)

Warum? Ich bin doch weitgehend Ihrer Meinung.

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