Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Na, dem wollen wir doch jetzt mal etwas genauer auf den Zahn fühlen!

Garfield, Wednesday, 19.09.2007, 15:09 (vor 6275 Tagen) @ Chato

Hallo Nick!

Interessant, was du aus den paar Sätzen, die Lude hier zum Thema Exorzismus geschrieben hat, so alles heraus interpretierst! :) Hast du so eine blühende Fantasie oder hat Lude an anderer Stelle schon mehr dazu geschrieben?

Ob es dir schwerfällt oder nicht, an die Existenz eines Gottes zu glauben, ist deine eigene Angelegenheit, interessiert mich nicht und ist hier kein Thema.

Dafür, daß dich das nicht interessiert und daß das für dich gar kein Thema ist, legst du aber einen bemerkenswerten Bekehrungseifer an den Tag. :) Du bist doch nicht etwa Mitglied bei den Zeugen Jehovas?

Lude indes "argumentiert" gegen Menschen, die an Gott glauben, pauschal damit, daß sie "Irre" seien.

Ich habe seine wenigen Äußerungen dazu in Bezug auf das Thema Exorzismus verstanden und nicht in Bezug auf Gläubige allgemein. Oder bist du etwa der Meinung, daß Exorzismen zentraler Bestandteil jeder Religion sind und daß jeder Gläubige so etwas gutheißen muß?

Plausible Begründungen dafür, warum es vernünftig sei, an Gott zu glauben, hat es von meiner Seite aus im Übrigen in nicht geringer Zahl gegeben.

Ja? Ich kann mich an keine einzige erinnern. Ich erinnere mich duster, daß mal jemand (ich glaube, das war noch im alten gelben Forum, und ich bin mir nicht mehr sicher, ob du es warst) schrieb, daß alle, die nicht an die Existenz eines Gottes glauben, keine Kultur hätten. Das fand ich damals ziemlich daneben und habe eine entsprechende Antwort darauf geschrieben. Darauf kam dann irgendwas von einem göttlichen Funken, der in jedem stecken würde. Wer ihn nicht erkennen wolle oder könne, der würde in ewiger Finsternis verkümmern, oder sowas in der Art... Plausibel klang das für mich nicht. Na ja, aber wie geschrieben weiß ich nicht mehr genau, ob das von dir kam. Ich hoffe mal für dich, daß es jemand anderer geschrieben hat...

Du beschwerst dich ja jetzt - nota bene! - nicht wieder über fehlende Beweise (die es für deine eigene Existenz im strengen Sinne übrigens ebenso wenig gibt, wie für Existenz Gottes)...

Ich sehe das nach dem Motto "ich denke, also bin ich". :) Hast du etwa zu oft den Film "Matrix" gesehen?

In Wahrheit verhält es sich so, daß deinereiner keinerlei plausible Begründung für den atheistischen Glauben hat...

Ich sehe mich gar nicht wirklich als Atheist, jedenfalls nicht im exakten Wortsinne. Ein Atheist ist nämlich genaugenommen jemand, der Religion ablehnt. Das tue ich jedoch nicht. Die christliche Religion hat sogar einige Bräuche entwickelt, die ich ganz nett finde. Meine Frau und ich haben übrigens auch kirchlich geheiratet (meine Frau ist evangelisch getauft, deshalb ging das). Ich fand die Atmosphäre dabei schön. Ich sehe mir auch gern Kirchen an, und meist werfe ich auch Geld in Sammelbüchsen, die dort oft für Renovierungsarbeiten stehen. Und das, obwohl ich ja schon mit meinen Steuergeldern die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland mitfinanziere (das tut man nämlich auch dann, wenn man keine Kirchensteuer zahlt).

Ich sehe das Christentum als wesentlichen Teil unserer Vergangenheit, und ich bin generell ein Mensch, der großes Interesse an der Vergangenheit hat und durchaus auch Wert auf Tradition legt.

Außerdem ist mir durchaus bewußt, daß Religionen keineswegs nur deshalb entstanden sind, weil die Menschen sich viele Zusammenhänge in der Natur früher nicht erklären konnten und dann eben höhere Wesen dafür verantwortlich machten. Ich sehe es so, daß Religionen in früheren Zeiten teilweise auch Polizei und Justiz ersetzten, als beides nur rudimentär vorhanden und Strafverfolgung somit deutlich schwieriger war als heute. Deshalb enthalten die heiligen Schriften vieler Religionen immer auch Regeln für das Zusammenleben der Menschen - das sind nichts weiter als Gesetze, und man glich die mangelhafte irdische Justiz durch die Androhung einer unfehlbaren, 100%ig sicheren göttlichen Justiz aus. Manche Menschen brauchten so etwas, um die fundamentalen Regeln des Zusammenlebens einzuhalten.

Heute mag dieser Sinn der Religionen weniger wichtig sein, aber das muß ja nicht so bleiben.

Zusätzlich hat die Religion für Menschen wie dich, die sie - egal aus welchen Gründen - brauchen, ja durchaus einen Zweck.

Mir gibt sie allerdings nichts, und ich habe auch nicht das Gefühl, daß ich sie aus sonst irgendwelchen Gründen brauche. Obendrein kann ich leider beim besten Willen nicht an die Existenz eines Gottes glauben.

Aus diesem Grund bin ich eben auf den ersten Blick betrachtet nicht religiös. Man kann das aber durchaus so sehen, daß keine Religion letztendlich auch eine Religion ist. Denn wenn ich nicht an einen Gott glaube, dann bedeutet das keineswegs, daß ich an gar nichts glaube. Es gibt sogar Menschen, für die es sehr viel schwerer wäre, an etwas zu glauben, wenn sie ihren Glauben an einen Gott nicht hätten.

Ich habe dir in der Sache schon oft geantwortet, ohne inhaltlich valide Antworten zu erhalten, Garfield.

Dann habe ich diese Antworten entweder nicht gelesen oder aber sie erschienen mir nicht plausibel. Bei letzterer Variante habe ich aber sicher trotzdem geantwortet, und dann war es offenbar so, daß dir meine Antworten ebenfalls nicht plausibel erschienen. So kann es eben laufen, wenn man von ganz unterschiedlichen Standpunkten ausgeht.

Freundliche Grüße
von Garfield


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