Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Student(t), Sunday, 28.12.2008, 21:53 (vor 5857 Tagen)

Jeder stellt sich seine eigenen Aufgaben. Was die Diagnose der Misandrie betrifft, so hat Kurti umfassende Arbeit geleistet; andere tragen, nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten, ständig zu einer erweiterten Diagnose bei.

Meine Fragestellung ist eine andere: mich interessieren die Bedingungen, unter denen eine Krankheit überhaupt auftreten kann. Hierzu habe ich eine eigene Position. Meine Überzeugung ist nämlich, daß erst der Verlust eines natürlichen Gefühls dafür, daß Männer den Frauen hierarchisch überlegen sind, zu einer Gynokratie führen kann (ja führen muß).

Das will ich aber hier nicht mehr verteidigen, denn ich weiß inzwischen, daß ich damit nicht gut ankomme. Vielmehr frage ich: Wer teilt diese Position noch ? Das dürften, wenn überhaupt, nur ganz Wenige sein. Ich mache mir also keine Illusionen.

Um den Anlaß meiner Frage verständlich zu machen, zitiere ich zwei Antworten, die ich kürzlich von Teilnehmern erhalten habe. Auf meine Feststellung, daß ein Huhn keine Selbstreflexion und Biographie habe, antwortete mir Wolfgang A. Gogolin : "Das würde ein ungeschlüpfes Huhn, so Du es befragen könntest, sicher differenzierter betrachten." Er nimmt vom Menschen demnach wohl nicht an, daß er hierarchisch höher stünde als ein Tier. Noch deutlicher drückte sich Tigressa aus: "Das ist das Problem daran, daß sich der Mensch zum Maß aller Dinge und zur Krone der Schöpfung, zum Übertier und zu-was-weiß-ich-was emporhebt."

Es wurde damit also gesagt, daß der Mensch dem Tier nicht hierarchisch überlegen, sondern vielleicht sogar unterlegen sei. Ich unterstelle, daß dies hier eher eine Minderheits-Position ist. Wenn das so ist, so fände ich es ermutigend. Es ist ja auch recht offensichtlich, daß sich Menschen für Tiere opfern, aber niemals umgekehrt. Weniger klar wird gesehen, daß Erwachsene sich für Kinder opfern, nicht aber umgekehrt.

Und am allerwenigsten klar ist es, daß Männer sich für Frauen opfern, nicht aber umgekehrt. Darum funktioniert ein Patriarchat, niemals aber eine Gynokratie. Wenn z.B. ein Schiff untergeht,und der Kapitän ist weiblich, dann wird wohl keiner von uns ernsthaft erwarten, daß die Kapitänin ruft: "Männer zuerst !" Sinnvoll wäre das zwar, weil Männer am ehesten in der Lage wären, in Booten auf hoher See zu überleben. Aber Frauen sind ganz natürlich nicht dazu angelegt, sich für Männer zu opfern. In Widerspruch dazu denken dennoch Viele, eine wirkliche Glechberechtigung könnte die Probleme von Männern lösen.


Doch nochmals, ich will meine Position - betreffend die Bedingungen der Möglichkeit einer Gynokratie - hier nicht verteidigen. Ich frage nur: Wer teilt diesbezüglich meine Überzeugung ? Der möge es bekunden, und ich will es zur Kenntnis nehmen. Daß ich mir keine Illusionen mache, habe ich schon erwähnt.

Student


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