Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Inhalator - wie üblich keine Ahnung und davon jede Menge

Beelzebub, Friday, 02.10.2009, 03:47 (vor 5535 Tagen) @ Nihilator


Ich beziehe mich auf eine Religion, die dieses Land nach den Geboten
ebendieser Religion umzugestalten sucht, mit aller Macht.

Worin besteht denn die "Umgestaltung", wenn jemand in seinem Heimatland sein verfassungsrechtlich verbrieftes Grundrecht auf Religionsausübung wahrnehmen will, ohne die Belange von irgendjemand anderem (außer den vermeintlichen Belangen hysterischen Paranoikern wie z.B. Inhalator) zu berühren?

Oder, weitergehend gefragt: warum hast du nicht wenigstens die Eier in der Hose, offen die Abschaffung des Grundrechts auf Religionsfreiheit zu fordern?

Nehmen wir mal an, ich würde in plötzlicher, unstillbarer, heißer Liebe
zum Shintoismus erbrennen.

In Liebe entbrennen heißt das, du Pappnase. Ein Deutschnationaler sollte wenigstens richtig deutsch können.

Dann wäre für mich hier Erfüllung schwer zu
finden und das Ziel meiner Träume, also meine Heimat, auf den vier
japanischen Inseln zu finden und ich würde alles tun, um dort leben zu
können.

Verstehe. Shintoisten, die ihre Religionsfreiheit ernsthaft ausleben wollen, sollen doch gefällgst nach Japan gehen, Hindus nach Indien, Rastafari nach Jamaika - und Juden raus und ab nach Israel, gell.

Wäre ich allerdings ein faschistoider Shintoist mit ausgeprägter
Eroberer-Attitüde, dann würde ich womöglich versuchen, meine Heimat zu
Shinto-Land zu machen. Zumal, wenn dies als Auftrag in meinem heiligen Buch
stünde. Ist natürlich Quatsch, so etwas gibt es im Shintoismus nicht und in
den meisten anderen Religionen auch nicht. In einer allerdings schon.

Damit meinst du zweifellos jene Religion, in deren heiligem Buch es heißt:

Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Den Christen, Juden, Hindu oder Shinto möchte ich sehen, der mit so etwas
vor Gericht geht.

Was die Christen betrifft, hast du tatsächlich recht. Was so ein echter Christenfanatiker ist, der belästigt die Gerichte nicht mit solchen Lappalien auf, wie der Frage, ob in der Schule gebetet werden darf oder nicht, der boykottiert die Schule gleich vollständig, Schulpflicht hin oder her.

Und was Juden betrifft: die Schulleitung will ich sehen, die es wagt, in die Religionsausübung eines jüdischen Schülers einzugreifen. Gäbe es sie, dann hätte der Betroffene es nicht mal nötig, vor Gericht zu gehen. Ich erinnere mich da an einen Fall aus meiner Bundeswehrzeit, wo ein hohlköpfiger Oberleutnant, der kurz vor der Beförderung zum Hauptmann stand, einem jüdischen Soldaten die Dienstbefreiung an einem höhen jüdischen Feiertag verweigerte. Der Soldat sprach darüber mit seinem Rabbiner, der wiederum sprach mit ein paar Leuten im Verteidigungsministerium - und der Oberleutnant blieb noch sehr lange Oberleutnant.

Musels tun es. Dabei ist es ihnen ohne weiteres erlaubt,
auf ein Gebet zu verzichten, wenn es die Umstände nicht zulassen. Weil es
ihren von ihrem Propheten gegebenen Zielen entspricht.

Diese "Argumentation" ähnelt auf's Haar der von Alice Schwarzer über das Kopftuch, das manche Muslimas tragen, und beweist vor allem, dass ihr beiden das Wesen des Grundrechts auf Religionsfreiheit keinen blassen Schimmer habt. Dazu gehört nämlich, dass Muslime sich weder von dir noch von Alice Schwarzer über die "richtige" Auslegung des Koran belehren lassen müssen.

Solche Leute mag ich. Aber die werden untergebuttert von den
Islam-Faschisten, die mit unserem Rolli am Tisch sitzen und die
Übergabebedingungen aushandeln.

Und wenn Deutschland dann islamsch ist, kannst du ja nach Polen auswandern, das wird wohl noch ein Weilchen gut katholisch bleiben. Danach bleibt immer noch Südamerika.

neuerdings Neuköllner und dort von keinem Muslim behelligt


Hast Du ein Glück, daß Du schon alt bist. Als Schüler wäre das anders. Da
würde erklärtermaßen nicht mal der Herr Pobereit sein Kind hinschicken, so
er denn eines hätte.

Das war Kreuzberg, Pappnase.

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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