Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125935 Einträge in 30827 Threads, 293 registrierte Benutzer, 243 Benutzer online (0 registrierte, 243 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Noch mal Viet Nam (Allgemein)

bbberlin @, Monday, 25.03.2013, 17:32 (vor 4050 Tagen) @ Nihilator

Da ich gerade aus Viet Nam komme, noch ein Wort dazu: Mein Eindruck: Der Sozialismus hat dort die Familien nicht zerstört. Das ist vermutlich eine der Besonderheiten des Landes. Sie hatten mal eine kostenlose Krankenversorgung, konnten sich die aber nicht mehr leisten. Und eine Altersversorgung gibt es praktisch auch nicht. Nur für die Frauen, die als Heldinnen des Krieges gelten und ihren Mann und ihre Kinder verloren haben - d.h. sie haben diejenigen verloren, die sie versorgen könnten. Es ist aber eine relativ kleine Menge von Frauen, die es trifft - und es ist nicht viel Geld.

Das TET-Fest kennen wir von der TET-Offensive aus dem Jahre 1968 und gilt als Neujahrsfest. Es ist aber vor allem ein Familienfest, das sich über mehrere Tage hinzieht und das Land lahmlegt. Die Familien besuchen sich. Die Frauen kochen. Die Männer zahlen. Sie besorgen möglichst frisches Geld (so dass bei den Banken kaum noch was abzuheben ist) und verschenken das Geld an die Kinder. Das ist ihr System.

Sie versuchen, den Kinderreichtum zu regulieren. Abtreibung ist legal, allerdings "moralisiert", eine Frau muss mit Vorwürfen rechnen. Ab dem dritten Kind (mehr passen auch nicht auf ein Motorrad) gibt es Strafen: wer Beamter ist, muss Lohneinbußen hinnehmen, das Schulgeld wird teurer. Dennoch: das Land ist jung.

Ich habe mir in Ha Noi eine ganze Stunde lang nur die Menschen angeguckt: junge Paare, kleine Familien - klar, haben die Probleme der größeren Art, aber man merkt die Unbefangenheit, Heiterkeit und Zukunftsgewissheit, ohne dass man dazu telepathische Fähigkeiten benötigt.

Das Frauenmuseum, in dem die Frau prominent gefeiert wird (es ist eines der schönsten und modernsten Museen) wäre für Feministen ein Grauen: Es zeigt die Frau in der Familie, ihren Kinderwunsch, was sie für Hokuspokus betreibt, um endlich Kinder zu haben. Eine Etage für Mode gibt es auch.

An dem Familienzusammenhalt scheiterte sowohl der Amerikaner, der meinte, er könnte Dörfer einfach umsiedeln und "strategische Dörfer" anlegen, als auch der strenge Sozialismus nach dem Sieg mit seinen Umerziehungslagern und sozialistischen Planungen.

Nun ja ... das sind nur so ein paar Eindrücke.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum