Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Das greift alles zu kurz (Allgemein)

Mus Lim ⌂ @, Monday, 09.12.2013, 03:30 (vor 4023 Tagen) @ Chato

Das Gerede (wieder einmal nur Gerede) von Nihi ist ja nun auch schon seit langem bekannt.
Es greift aber alles zu kurz und deshalb wird daraus auch nichts.

Zunächst einmal ist Religion ein schwieriger Begriff.

Zum ersten wurde (und wird) Religion dafür missbraucht, Menschen hinzuhalten, zu vertrösten, unmündig zu machen.
Der Satz "Religion ist Opium für das Volk" kommt ja nicht von ungefähr.

Zum zweiten hat sich das Christentum in hunderten von Kirchen und Sekten gespalten, im Islam wurde "um des Propheten Bart streiten" zum geflügelten Satz.
Das soll sagen, dass auch in religiösen Kreisen das endlose und fruchtlose Streiten ohne jeden Nutzen genauso bekannt ist, wie andernorts, etwa hier im Forum auch.

Zum dritten ist Religion ohne Tat ein leerer Glaube.
Ich habe lange Jahre in Freikirchen zugebracht im naiven Glauben, dort in einer säkularen Welt noch echten Glauben zu finden. Ich habe dort gutverdienende Christen gefunden, die sich unter anderem durch Selbstgerechtigkeit und Selbstzufriedenheit auszeichneten. Wer Probleme im Leben hat, der hat eben nicht richtig und nicht intensiv genug gebetet. Feminismus ist dort kein Thema. Einem selbst geht es ja gut, deswegen dankt man dem Herrn und was drumherum passiert, ist eben die ungläubige Welt die nicht interessiert. Man lebt auf einer Insel der Glückseligen und begnügt sich damit. In der Scheidungsphase habe ich dann noch das pudelige Verhalten kennengelernt, wie man sich rührend um meine Ex gekümmert hat und von mir den dicken Kirchenzehnten kassiert hat. Kritik gegenüber der Kirchenleitung wurde von oben herab als "ungebührlich" abgekanzelt.
Das soll sagen, dass von Religion auch nur sehr viel Selbstgerechtigkeit ausgehen kann und kein irgendwie gearteter positiver Impuls für die Gesellschaft.


Trotz alledem ist die Erkenntnis natürlich richtig, dass man ein Fundament braucht.
Es ist ja richtig, dass Feminismus, Genderismus, Bolschewismus oder Nationalsozialismus nichts weiter als Ersatzreligionen sind. Um von Feminismus und Genderismus loszukommen braucht es also quasi einen Ersatz für eine Ersatzreligion.

Die, welche versuchen den Feminismus mit Argumenten zu überwinden, haben nicht verstanden, dass man für die Überwindung des Feminismus mehr als nur rationale Argumente braucht. Man kann Linus nicht einfach seine Kuscheldecke wegnehmen. Die Menschen werden von Feminismus und Gleichstellungspolitik nicht wegzubringen sein, solange die Idee der Gleichheit die einzige und letzte Idee ist, die sie noch haben. Deshalb üben linke Ideen ja auch so eine starke Anziehungskraft aus und deshalb ist es so schwierig, die Menschen davon wegzubekommen.

Ich finde es erstaunlich, dass ausgerechnet im Mutterland des Laizismus die katholische Kirche es schafft, eine Million Menschen auf die Straße zu bringen.

Ich respektiere Rainers Meinung zur Religion und er ist auch intelligent genug, persönlich ohne Religion auszukommen, aber ...
Rainer wird niemals eine Million Menschen auf die Straße bringen, weil sein Ansatz viel zu individualistisch ist, um ein Fundament dafür zu sein, dass viele Menschen gemeinsam handeln.

DvB hat ja Recht damit, wenn er immer wieder darauf hinweist:
Die Masse bewegt nie etwas. Das sind immer nur Einzelne.

Die Masse glaubt auch nix, es sei denn, einer erzählt ihr das, was sie (nicht) hören will.

Die Masse hat immer einen Führer nötig, dem es gegeben ist, den Glauben zu entfachen.

Die Masse ist wie ein Weib. - Bewegungen..., DvB, 08.12.2013, 22:44

In Kroatien und Frankreich ist offenbar die Katholische Kirche in der Lage, die Basis dafür zu sein, dass eine Masse von Menschen handelt. Wer etwas gegen Religion im Allgemeinen und Katholische Kirche im Besonderen hat, der möge ein anderes, besseres Fundament präsentieren.

Nein, beim Türzuschlagen zu rufen ihr seid doof, ich mag euch nicht und überhaupt sind alle Frommen gefährlich, zählt nicht.
Ohne fromme Nonnen gäbe es keine Krankenhäuser, beispielsweise.
Die Mächtigen brechen die Kriege vom Zaun, während anschließend die Frommen für Versöhnung beten dürfen.
Den Frommen zeichnet aus, dass er sich geistig von den weltlichen Verstrickungen lösen kann und so aus einer innerlichen Distanz die Dinge betrachten kann. Aber neben den Frommen gedeihen eben auch die Scheinheiligen, die Heuchler und Bigotte. Und das macht es so schwierig.

Deswegen greift es zu kurz zu meinen:
Religion, und all eure Probleme sind gelöst.

Gerade religiöse Menschen wissen, dass es so einfach nicht ist.

Deswegen lässt sich über Religion auch trefflich endlos diskutieren und streiten, ohne dass etwas dabei herauskommt.


Trotzdem bleibt die Tatsache, dass ohne Fundament sich nichts ändern wird.
Alles reden hier im Forum wird ohne jede Wirkung bleiben, ob nun links oder rechts, religiös oder ohne Religion, es macht keinen Unterschied. Es ist wie das Blöcken der Schafe.


Überhaupt liegt die Lösung aber nicht hier im Forum,
das ist ja schließlich weder ein Tempel noch eine Kirche noch eine Moschee.

Mus Lim

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Der einzige „Hirni“ hier weit und breit.
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