Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Finde ich sehr diplomatisch - auf deren Erklärung bin ich gespannt. (n/t)

Markus, Monday, 30.12.2002, 16:55 (vor 7803 Tagen) @ Collantix

Als Antwort auf: Re: Finde ich sehr diplomatisch - auf deren Erklärung bin ich gespannt. (n/t) von Collantix am 30. Dezember 2002 14:35:43:

In meiner Studienzeit war ich bei Amnesty tätig. Dort lernt man als aller erstes, dass man selbst im Briefwechsel mit Dikaturen, die Folter und Todesstrafe als Werkzeug benutzen, immer sehr höflich bleiben muss.
Durch Höflichkeit nimmt man ihnen auch den Wind aus den Segeln.

Ich habe gerade nochmal nachgelesen. Bei "Girls-day" steht:

Warum ein Zukunftstag für Mädchen?
Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für „typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.

Andererseits steht dort auch:
Am 8. Mai 2003 öffnen Werkstätten, Büros, Labore und Redaktionsräume wieder ihre Türen für Schülerinnen der Klassen 5 bis 10.

Das ist in meinen Augen ein Widerspruch. Ich habe in meiner Arbeit mit den Medien fast ausschließlich mit weiblichen Journalistinnen zu tun gehabt. Darum erweckt das bei mir den Eindruck, dass Journalismus ein eher weiblich dominiertes Berufsfeld ist. Wenn hier aber die Redaktionen geöffnet sind und Teil dieses Projektes, dann frage ich mich schon, ob das die wirkliche Intension ist. Auf mich wirkt das eher so: Journalisten haben ja Macht und die wollen wir auch weiter fördern. Geht es am Ende gar nicht darum die Berufsmöglichkeiten voll auszuschöpfen, sondern einfach in privilegierte Berufe und nicht previlegierte Berufe zu trennen?

Wäre es dann nicht ausgeglichen, dann im Gegenzug zum Beispiel Kindergärten, Krankenhäuser, Grundschulen etc. für die Jungen zu öffnen?

Gruß, Markus


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