Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mal ein ganz kritischer Gedankengang

Markus, Friday, 03.01.2003, 16:06 (vor 7799 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Briefpost vom Ministerium von Markus am 03. Januar 2003 13:40:32:

Viele Faktoren nehmen doch Einfluss auf bestimmte Situationen.

Sollte es tatsächlich stimmen, dass Frauen im Schnitt 25% weniger verdienen, ist es durchaus berechtigt diesen Sachverhalt zu untersuchen und sich durchaus gewisser gegensteuernder Maßnahmen zu bedienen.

Was mich aber interessieren würde ist, ob es eine Statistik gibt, die aufschlüsselt wieviel %der erwerbstätigen Frauen Mütter sind und eine Statistik, die den durchschnittlichen Ausstieg der Frau aufgrund der Erziehung der Kinder in Jahren auswertet.

Ich kenne eine Frau, die ganz klar sagt, dass sie die Erziehung der Kinder der Arbeitswelt vorzieht. Im Beruf wäre sie einem ständigen Leistungs-und Erfolgsdruck ausgesetzt, den sie bei den Kindern nicht hat.

Könnte es vielleicht sein, dass viele Mütter so denken. Dass das Problem also weniger der Umstand ist, dass Frauen nicht die technischen Berufe wählen, weil sie sowieso beabsichtigen Kinder zu bekommen. Wir wissen es doch selbst. Wenn man im IT-Bereich 5 Jahre oder mehr vom Markt ist, kann man von vorne anfangen. Das Wissen ist dann veraltet. Wenn eine Frau also die Gewissheit hat, egal ob die Ehe nun gut geht oder nicht, kann sie in jedem Fall mit Unterhalt bis zum 12. Lebensjahr der Kinder rechnen. Ist sie dann sonderlich motiviert einen Beruf zu erlernen, in dem sie dann nach den Kindern unter Umständen komplett von vorne anfangen muss? Sind es nicht sehr viele Mütter, die einen schlechter bezahlten Halbtagsjob annehmen, eben weil die Kids jetzt älter sind und sie nun wieder etwas Zeit für die Arbeit hat?

Ist der Ansatz hier also wirklich der Richtige? Würde sich eine Beschränkung der Unterhaltszahlung bis zum 4. Lebensjahr der Kinder nicht eher positiv auf diese Statistik auswirken, weil Mütter dann einfach nicht so lange aus dem Beruf sind?
Würde man durch solch einen Beschluss nicht viel mehr an diesen "25%-geringerer Bezahlung" verändern können, da Frauen grundsätzlich über mehr Berufserfahrung (höheres Gehalt) und kein veraltetes Fachwissen verfügen würden?

Ich meine das nun keineswegs ironisch. Ich empfinde solche Maßnahmen wie den "Girls-Day" nur als das falsche Signal. Hier wird klar die Benachteiligung der Geschlechter schon in der Schule vermittelt. Ich persönlich würde eine Begrenzung des Unterhalts für die Mutter als wesentlich effektiveres und sinnvolleres Mittel erachten.

Gruß, Markus


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