Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erkenntnisübungen / Afrikanische Reinkarnation

Bonaventura / Thomas Lentze, Tuesday, 23.05.2006, 00:37 (vor 6558 Tagen) @ Wolfgang

Anthroposophie

hat, wenn man sie erübt (also nicht nur liest, schon gar nicht als
Sekundärliteratur), eine seelenhygienische Wirkung.


Ich bin der Ansicht, daß auch "nur" (regelmäßiges) R.St.-lesen eine
seelenhygienische Wirkung hat...- Du meinst sicher noch Meditationen,
Konzentrationsübungen, etc. die R. St. angegeben hat. Oder wie muß man
Anthroposophie erüben, damit sie eine selenhygienische Wirkung entfaltet?

Hallo Wolfgang !

Sicher hat das Lesen mancher Texte eine seelenhygienische Wirkung. Dazu gehören auch gewisse Texte von Steiner, zumindest die, welche die Vorgänge in den Welten beschreiben, aus denen wir kommen. Sie haben nichts emotional Ansprechendes, nichts Hymnisches, anders als etwa Nietzsches "Zarathustra". Sie berauschen nicht. Man muß sich daher, trotz der sehr einfachen, kurzsätzigen Sprache, voll auf sie konzentrieren, um den Gegenstand innerlich nachzugestalten, ähnlich wie beim Lösen mathematischer Aufgaben. Das hat schon mal eine kathartische (klärende) Wirkung.

Vermutlich zu wenig beachtet werden die Nebenübungen, d.h. die Übungen des voraussetzungslosen Denkens; Willensübungen (d.h. etwas anscheinend Sinnloses tun, wozu einen nichts von sich aus motoviert); Gefühlsübungen (Selbstbeherrschung); sich freimachen von Vorurteilen (vorläufiges Akzeptieren selbst der scheinbat abstrusesten Ideen, bis man sie wirklich geprüft hat); Gewinnung des inneren Gleichgewichtes.

Der Weg selbst geht aus "vom Kopf", übers Denken, weil das Denken bei vollem Bewußtsein verläuft. Atemübungen und alles, was mit Körperbeherrschung zu tun hat, ist obsolet. Viele glauben, Anthroposophie sei aufgewärmter fernöstlicher Okkultismus. Da besteht jedoch Unvereinbarkeit. Sogar die Reinkarnationsvorstellungen sind ja völlig verschieden.

Das Denken muß nicht nur logisch geschult sein, sondern so gesteigert werden, daß es sich vom Sinnlichen völlig losreißt. Die daraus resultierende Veränderung des Ätherleibes im Kopfbereich führt zunächst zur Fähigkeit der Imagination. Das Weitere muß ich hier nicht darstellen, würde auch viel zu umfangreich. - Steiner hat später noch den umgekehrten Weg beschrieben, der vom Willensbereich ausgeht.

Bezüglich der Reinkarnation fand ich eine Aussage Steiners in Afrika bestätigt: er sagte, daß Angehörige von Naturvölkern sich sehr schnell wiederverkörpern, etwa nach zwei Menschenleben. Oft wird ein Kind z.B. als Reinkarnation seines Großvaters erkannt und benannt. Während der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt entfernt sich die Individualität nicht über die Mondspäre hinaus; daher bleibt sie ständig in Kontakt mit der Familie. Eine meine Freundinnen legte immer Essensreste, kleine Maisbreikügelchen, für ihren Großvater beiseite. - Entwickelt sich die Individualität über die Mondsphäre hinaus, so wird sie nicht mehr wahrgenommen, "verschwindet" aus dem Wahrnehmungsbereich der Angehörigen. Das gilt von Königen, von denen man sagt, sie kämen nicht wieder. Sie kommen natürlich wieder, aber viel später, und dann in einer anderen Kultur, so wie wir in der Regel auch. Dadurch evoluieren die Individualitäten, was man von den Angehörigen der schriftlosen Völker nicht in dem Grade sagen kann. - Die okkulten Vorgänge um Abtreibung in Afrika, der Umgang mit Geistern etc. wäre ein anderes Thema.
Es handelt sich bei Anthroposophie um ein riesiges Gebiet, das der in gewöhnlichem Umfang Gebildete nicht mehr überschauen kann (obwohl er sich oft vorschnell Urteile erlaubt).

Gruß

Thomas


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