Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: *dazzled*

susu, Sunday, 25.01.2004, 17:31 (vor 7600 Tagen) @ Andreas (der andere)

Als Antwort auf: Re: *dazzled* von Andreas (der andere) am 25. Januar 2004 08:32:07:

Hallo anderer Andreas

"Die Frage, ob es eine "materielle" Realität gibt oder nicht, ist also bedeutungslos."

Dann ist die essentialistische Strömung der Geschlechterforschung also ... was? :o)

Eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt.

"Das ist korrekt. Die Gänsefüßchen um das "nur" sind wichtig, den das ist nicht der springende Punkt. Worum es geht, ist die Erkenntnis über den Modus der Produktion."

Dann hieße die Antwort auf ihre Frage also - "nein"?

Die Mehrheit der "Frauen" glaubt, daß es Frauen gibt. Die Frage muß lauten: Warum tun sie es?

"Das kommt auf die Definition des Begriffs "beschränkt" an."

Es gibt einen Punkt bei Judith Butler, der mich ein wenig irritiert: Sie betont die Performativität von "Gender" und zeigt anhand des "doing gender", wie dieses aus einer Tradierung von Verhaltensweisen als Bild immer weiter aufrecht erhalten wird. Sie umgeht aber (absichtlich? oder sollte sie das vergessen haben?) die Frage nach dem Ursprung des Diskurses. Dabei wäre eine Antwort auf diese Frage doch ausgesprochen interessant (finde ich): Wenn eine materielle Realität als bedeutungslos für die Konstitution eines Diskurses ausgeklammert wird, muß dies bedeuten, daß der Diskurs sich aus sich selbst heraus erzeugt hat, bzw. immer da war. ... Ähm - ja? Wie nun?

Nach Foucault können Diskurse evolvieren, eben dadurch, daß sie schon ihren Bruch beinhalten. Damit stellt sich nur noch die Frage, nach dem Anfang der Diskurse. Und der liegt evolutionsbiologisch an dem Punkt, an dem sich Individuen als selbst konstruierten (de fakto ist die Fähigkeit Handlungen anderer als Aussage über ihr Wesen zu verstehen das selbe, wie die Fähigkeit eigene Handlungen als Aussage des eigenen Wesens zu verstehen).
Da ist die Biologie eindeutig: Der Diskurs und die Erkenntnis um die individuelle Existenz sind gleichzeitige Prozesse.

susu


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