Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Männer als Opfer - ein Paradox?

eineMama, Monday, 03.09.2001, 23:50 (vor 8482 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Männer als Opfer - ein Paradox? von Norbert am 03. September 2001 17:38:21:

@Joachim
Mir ging es um diesen Satz,auch ich brauche wohl noch viel Übung um zu erkennen, das nicht jeder meinen Gedankengänge teilen kann.

Dem steht allerdings entgegen, daß es gegenwärtig keine öffentliche "Diskussionskultur" um Geschlechterthemen jenseits der Klischees und Schuldzuschreibungen gibt.

@Norbert
Du scheinst es auf Anhieb verstanden zu haben.
Ich stimme dir voll und ganz zu.

@alle
Mir ging heute so durch den Kopf, wie sehr wir eigentlich nach der Ungerechtigkeit schreien, die hier begangen wird und ich fragte mich, ob wir eigentlich für uns selber in der Lage sind, zu sehen wo wir persönlich schon kleine Zeichen setzten könnten.

Bei der ganzen Diskussion um Opfer und ihrer "Mitschuld" an diser Situation, schoss mir auf Anhieb durch den Kopf, das kein Opfer es verdient hat, sich auch noch fragen lassen zu müssen, was es selber beigetragen hat.
Ganz egal um was für ein Opfer es sich handelt, Opfer ist Opfer und verdient Rückhalt und nicht Angriff.
Aber es hat sich gezeigt, das wir nicht einmal in der Lage sind, da ganz allgemein zuzustimmen.

Kennt ihr nicht alle den Satz, den man Kleinkindern gerne mal sagt, wenn sie auch nach der X-ten Ermahnung etwas nicht sein lassen und sich wehtun?
Klar, wenn etwas schlimmes passiert ist, dann tröstet man.
Aber es fällt doch oft der Satz: Selbst Schuld, ich hab dich ja gewarnt und ähnliches.
Also ich hab mich erschrocken, denn das zeigt eigentlich, das wir selbst bei den Menschen die wir vorbehaltlos lieben, nicht in der Lage sind, einfach zu helfen und da zu sein.
So tief sind die Vorurteile in uns verwurzelt, das wir bei (fast) allem was passiert, meistens sofort im Hinterkopf haben: Ja aber das hätte man sich ja denken können, wie gefährlich das ist.

Wenn wir nicht anfangen, diese Fehler zu erkennen und uns bewusst machen, das eben da schon die Grundsteine gelegt wurden und noch von uns gelegt werden, dann ändert sich nichts, auch und vor allem an der Einstellung Männern gegenüber.
Und ich bin überzeugt, das Veränderungen in dieser Richtung mehr als eine Generation brauchen werden.


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