Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Männer als Opfer - ein Paradox?

plupp, Wednesday, 05.09.2001, 22:26 (vor 8480 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: Männer als Opfer - ein Paradox? von Maya am 04. September 2001 08:43:12:

Eine Perspektive auf die andere, humane Seite von Männlichkeit ist nur möglich, wenn Männer sich ihrer patriarchalischen Verstricktheit bewußt werden und beginnen, sich daraus zu lösen.

Hier bin ich anderer Meinung als Lenz: Die humane Seite der Maennlichkeit gab es immer neben der inhumanen; ich bin sogar der Meinung, dass es schwierig ist, den Menschen sozusagen in eine humane und eine inhumane Seite aufzuspalten. Meist beinhaltet die inhumane Seite auch Humanitaet und umgekehrt.

Ich denke, es geht nicht darum, Männern die Humanität abzusprechen.
Wie ich es verstanden habe, zielt der Artikel darauf ab, die männlichen Rollenklischees zu hinterfragen und herauszustellen, daß Männer auch Schwäche zulassen und akzeptieren müssen in ihren eigenen Reihen, um auch Opfer wahrnehmen zu können.
Aus meiner Erfahrung tun viele Männer sich schwer damit, einen anderen Mann zu trösten. Ich denke nicht, daß sie kein Mitgefühl haben, aber mehr als ein Schulterklopfen und der Gang in die näxte Kneipe fehlt im Repertoir der Interventionsmöglichkeiten.
Männer tun sich auch schwer damit, über ihre Sorgen und Nöte zu reden. Ihnen fehlen auch die sozialen Netze. Bereits kleine Mädchen haben idR ihre beste Freundin, der sie alles erzählen. Männer haben sowas selten. Dazu gab es mal einen superschönen Artikel im Stern ( Lesenswert )

hm, bei einem punkt bin ich absolut anderer meinung. nämlich bei dem artikel, der zielt wirklich darauf ab, männern nur unhummanes zu unterstellen, da laut artikel die humane seite des männlichen derzeit im patriachat gar nicht an die oberfläche tritt. dass du das anders siehst, als der artikel, find ich gut. sag es frei heraus. :)

ansonsten stimme ich dir zu. einen mann zu trösten, bedeutet für viele "etwas schwules zu tun". auch die dadurch nicht getrösteten männer würden in der mehrheit leider so denken. das liegt leider an der erziehung und an der gesellschaft, die sich über solches verhalten mukiert. es lächerlich macht. diese reaktion ist übrigens quotiert 50% zu 50%, also von beiden geschlechtern gleichermassen geäussert. mädchen wird eben beigebracht, es wäre nix dabei, ein anderes mädchen zum beispiel in den arm zu nehmen. ist tradition. die üblichen begrüssungsformen zum beispiel im verwandtenkreis tragen ihren teil dazu mit bei. frauen umarmen sich bei der begrüssung und männer geben sich die hand.

Angebote fuer maennliche Opfer gibt es tatsaechlich kaum. Ich bin jedoch davon ueberzeugt, dass es zu Konfrontationen mit bestimmten Frauengruppen kommen wird, sobald Angebote fuer Maenner entstehen;

Du weißt doch, daß Lobbyisten immer um ihre Töpfe streiten. Ich denke aber, es gibt bereits einen mega Wildwuchs bei den Frauenberatungsstellen, so daß man ohne Schaden, ja wäre sogar vielleicht nützlich, dort Geld abziehen kann, für Männerberatungsstellen. Bei manchen Institutionen wär es sogar eine gute Tat, Gelder abzuziehen. Ich denk da an Wildwasser zB. Wenn die weniger Geld hätten, würden sie vielleicht nicht alles und jeden "therapieren"...
Grüße, Maya

wildwasser hab ich glaub ich schon mal gehört, aber ich weis jetzt nicht, was die gutes oder schlechtes machen. kannst du mir nen info-link geben? wäre lieb ^^

und der wildwuchs ist logisch, auch unter frauen gibt es geschäftemacher und geldhaie. und wenn denen das geld schon zugeworfen wird, nehmen sie es auch. würde man an diesem punkt, der schwarzen schafe ansetzen, würde es bald kein geld mehr für fraueninteressen geben. anders wäre es, wenn sich die positiv einwirkenden frauenverbände von diesen negativ oder sinnlosen entsolidarisieren würden. zu viel solidarität ist genauso falsch, wie zuwenig.

ps: ich habe schon mal einen mann geknuddelt und bin weder dadurch schwul geworden, noch überhaupt. es ist also nicht giftig.

pps: das giftig soll keine abwertung von homosexuellen sein. es bezieht sich nicht darauf, dass schwulsein giftig sei.


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