Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Privilegien zum Ausgleich von Privilegien

Wodan, Wednesday, 01.03.2006, 11:30 (vor 6842 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: Re: Privilegien zum Ausgleich von Privilegien von Joseph S am 26. Februar 2006 01:09:

Dann ziehen sie noch eine Pflicht, den Kindern und Alten zu helfen

ins Feld, vor der sich die Männer drücken, und die Frauen aus ihrem Pflichtbewußtsein folgen.
Dann ist es nicht mehr weit, den Männern Pflichten aufzulegen, vor denen sie sich nicht
drücken können.

Nee. Denn eine Pflicht, den Kindern und Alten zu helfen, besteht vielleicht moralisch, sie kann aber nicht eingeklagt werden, weil KEINE Frau gesetzlich dazu verpflichtet ist oder werden kann. Statt also den Fokus auf die angeblich vielen Frauen zu werfen, die dieser Pflicht nachkommen, mag man doch mal diejenigen ins Licht rücken, die keine Kinder oder Alte versorgen. Derer gibt es eine große Zahl. Wie könnte es die aber geben, wenn sie gleichermaßen verpflichtet wären wie Männer?

Das formale Argument ist in diesen Dingen unbedingt das stärkere. Wenn man sich darauf einläßt, unterschiedliche gesellschaftsrelevante Tätigkeiten zu vergleichen, dann ist mann den Frauenpolitikern schon auf den Leim gegangen, weil man implizit anerkennt, daß eine gesetzlich fundamentierte Verpflichtung einer freiwilligen Leistung, die jede Frau, die das möchte, folgenlos auch unterlassen könnte, gleichgesetzt werden kann.

Das aber ist gerade nicht möglich. Es ist ein Kategorienfehler, beliebige faktisch durchgeführte Tätigkeiten auf eine Stufe mit eben nicht beliebigen Sollenserfüllungen zu stellen. DAS ist DAS entscheidende Argument. Und es erspart einem die immer subjektive Abwägung unter den Fragen: wer tut mehr, wer tut weniger.

Gruß
Wodan


gesamter Thread:

 

powered by my little forum