Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"ihr seid doch die Asozialen!" - Gleichheit ist asozial

Foxi, Friday, 08.06.2007, 00:23 (vor 6323 Tagen) @ Odin

entfallen), als es um Demokratie und Freiheit ging. Was er damit sagen
wollte, ist, dass Demokratie und Freiheit keiner Attribute bedürfen.
Jede Spezifikation eine Einschränkung bedeutet. Was um alles in der
Welt soll man sich unter "Geschlechterdemokratie" vorstellen, wenn
nicht durch das Attribut "Geschlechter" eine Einschränkung von
Demokratie vorgenommen werden soll.


Na, da hat sich doch schon mal jemand blamiert.
Dies ist eben KEINE Einschränkung, sondern eine Erweiterung, bzw. eine
Betonung, daß eben genau da auch Demokratie herrschen soll.
Oder wie würdest du das Wort "Kinderwahlrecht" verstehen???

Die Menschen, die das Grundgesetz formuliert haben, wussten, dass
Gleichheit etwas ganz anderes als Gleichberechtigung ist. Sie wussten,
dass es Gleichheit nicht gibt.


Sag ich doch :-)

Trotzdem wird das Grundgesetz heute in vielfältiger Weise untergraben. Das ist dann schon weniger lustig. Wir sollten insbesondere Versprechungen, Gleichheit herbeizuführen, indem bestimmte Gruppen (z.B. Frauen) gefördert oder gar privilegiert werden, äusserst misstrauisch gegenüberstehen. Gleichheit zu erzeugen, indem Ungleichheit institutionalisiert wird, hat IMHO noch nie zum erwünschten Erfolg geführt. Dasselbe gilt für Gesetze, Quoten, die Installation moralischer Imperative (z.B. Political Correctness) oder die Patentrezepte irgendwelcher Heilsbringer die sozusagen automatisch die Gleichheit der Menschen mittels deren Umerziehung versprechen.
Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass absolute Gleichheit zwischen Menschen nie erreicht werden kann und auch gar nicht wünschenswert ist. Die jeweiligen Neigungen, Eigenschaften, Fertigkeiten, Begabungen, Sympathien, Antipathien, etc. von Menschen unterscheiden sich teilweise erheblich und verunmöglichen eine absolute Gleichheit der einzelnen Individuen untereinander. Das fängt bereits damit an, dass wohl jeder einzelne von uns verschiedene Menschen unterschiedlich (also ungleich) behandelt, je nachdem, ob es sich (mal sehr grob unterteilt) um einen Freund, einen Feind oder einen Fremden handelt.
Für unser Forenthema ist das ein wesentlicher Knackpunkt. Gleichberechtigung ist keine Verteilungsfrage, wie es uns der Feminismus weismachen will. Gleichstellung wird oft taktisch klug als Gleichberechtigung verkauft. Hier heisst es hellhörig werden! Beispiel: wenn bei der Bayerischen Motenwerke AG in den Führungsetagen zu 90% Männer sitzen, ist das nicht notwendigerweise ungerecht. Ungerecht wäre es, wenn eine Frau bei gleicher Leistung nicht dieselben Chancen vorfinden würde; Geschlechterverteilungen liefern keinen Hinweis auf Diskriminierung. Anderes Beispiel: wenn auf einer Bohrinsel 100% Männer arbeiten, sind dann Frauen diskriminiert? Werden Männer diskriminiert, wenn im Supermarkt 70% Frauen arbeiten? Quotierungen, Gender Mainstreaming, Frauenvergünstigungen diverser Art sind nicht nur kritisch zu betrachten, sondern geradezu pervers.

Gruss, Foxi


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