Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schuldkomplex und Kollektivismus (Feminismus)

Holger, Friday, 07.09.2012, 17:22 (vor 4242 Tagen) @ Mus Lim

Sehr gut überlegt, Mus Lim!

Womit wir wieder bei der Herkunft des Feminismus aus der marxistischen Ideologie wären: induzierte Schuldgefühle.
Wir erinnern uns: Gut und Böse wurden bei MARX verkörpert durch die Klasse der Kapitalisten (kollektiv schuldige Ausbeuter) und des Proletariats (per Definition kollektiv unschuldige Opfer), gewürzt mit dem Unterdrückungswerkzeug 'Patriarchat' (kollektiv Männer) seines Spießgesellen Engels.
Sowenig wie eine Einteilung der Menscheit in diese schlichten Kategorien möglich ist, ist es nun fürnehmste Aufgabe des Ideologen, möglichst viele dies dennoch glauben zu machen.

"Schuld" spielt im Bewußtsein des Menschen eine zentrale Rolle, siehe auch da:
http://www.femdisk.com/includef.php?path=forum/showthread.php&threadid=5622

und es war der grundlegende Irrtum der Menschheit, immer wieder an eine "Kollektivschuld" zu glauben, obwohl alle ernstzunehmenden Denker der Menschheitsgeschichte sie als nicht möglich erkannten. Ich zitiere aus Nicks Antwort auf Black Jack:
Auch wenn viele zusammen und zugleich sündigen, ist die Sünde stets nur existent als Verfehlung des Einzelnen oder eben vieler Einzelner. Eine Aktiengesellschaft kann nicht sündigen, sondern sündigen können immer nur die Gesellschafter bzw. deren Organe. Nicht ein Kollektiv sündigt, sondern allenfalls die Gesamtheit der darin zusammengefaßten Personen je für sich. Die These von der Kollektivschuld ist unhaltbar. Papst Pius XII. verwarf sie schon in seiner Weihnachtsbotschaft von 1944. Papst Johannes Paul II. lehnte eine „kollektive Schuld“ des jüdischen Volkes am Tode Jesu – wie das Zweite Vatikanische Konzil in „Nostra aetate“ Nr. 6 – ausdrücklich ab. Kollektivschuld setzt eine Kollektivpersönlichkeit und ein Kollektivgewissen voraus; doch beides existiert nicht. Ein „gemeinschaftliches Gewissen“ ist ein Ding der Unmöglichkeit. Diese Einsicht muß dann aber auch für die Kirche gelten. Eine Schuld der (Gesamt-)Kirche würde ein Gesamtgewissen voraussetzen; doch ein solches gibt es nicht.
Wobei ich "Sünde" vereinfachend mal als "Schuld" im weitesten Sinne bezeichne.

Nun kannte Marx die feinsinnigen Überlegungen der Psychoanalyse noch nicht und so verhielten er und seine Adepten sich wie Totschläger, die sie auch waren: An die Blutorgien anläßlich diverser kommunistischer Revolutionen gegen den 'Klassenfeind' braucht nun wirklich nicht extra erinnert werden.

Es war Sache der Neomarxisten, angefangen bei Gramsci und der Frankfurter Schule, die so richtig ideologisches Kapital schlugen aus dem schlechten Gewissen des jungen Sigmund, wenn der sich mal wieder einen runtergeholt hatte, es vor Mama verheimlichen mußte und sich 'schuldbewußt' schämte: Jedem ist heute einleuchtend, daß so ein richtig schöner, fetter Schuldkomplex den Menschen die abartigsten Verrenkungen bis zur Selbstgeiselung ausführen läßt (Hallo, Herr Rosenbock!).
Und es war nicht schwierig: die imperialistischen Exzesse des 19. Jhdts und die Massenverrohung in WK I waren sehr wohl geeignet, in den 'schuldigen' Übeltätern den 'weißen Mann' zu sehen und sich dessen zu schämen, und dessen Opfer auch Frauen, Neger, Schwule u.a., die kollektive Opfergruppe Marcuses waren. Es war nur noch erforderlich, ihnen sich ihre 'Schuld' bewußt werden zu lassen und da konnte man kräftige Anleihen nehmen bei der ansonsten verfemten christlich geprägten Kultur: Männern tat es hinterher durchaus leid, wenn sie ihre Alte mal ungerechtfertigt verwimmst hatten, manch vornehmer Hanseat hatte Gewissensbisse wegen der Glasperlen, mit denen er Neger um ihre Schätze betrogen hatte und es soll sogar vorgekommen sein, daß überlebende Soldaten den Rest ihres Lebens den alptraumhaften Greueln der Abschlachtereien nicht mehr entkommen sind.
Diese urmenschliche Regung des 'sich schuldig fühlens' wurde von unseren Ideologen zum Schuldkomplex eines Kollektivs emporgejazzt, in dem sich der Einzelne schuldig fühlte für Taten, die er gar nicht begangen hatte.
Kollektivschuld- das ist der Mechanismus, mit dem der Kulturmarxismus den Verstand von Millionen außer Kraft setzt! Weshalb völlige Gleichmacherei und Kollektivismus die Ursubstanz von Sozialismus, Feminismus und Eurorettung sind.

Als kleines Sahnebonbon die neueste Entgleisung eines grünen Kollektivisten:

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/in-den-selbstmord-getrieben-gruenen-politiker-erhebt-schwere-vorwuerf...

Wann ersäuft ihn endlich mal einer im Nekar?


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