Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Leider ist die Situation erheblich komplizierter (Feminismus)

DvB, Sunday, 09.09.2012, 05:34 (vor 4247 Tagen) @ Mus Lim

Ach, herrje aber auch.
Die Welt ist tatsächlich sehr komplex, und doch sind Männer damit immer
fertig geworden, weil sie die Fähigkeit haben, komplexe Dinge durch
Abstraktion so zu vereinfachen, dass sie beherrschbar werden.

Richtig. Um etwas abstrahieren zu können, muß man aber zumindest genug davon verstehen, daß die Vereinfachungen nicht zu falschen Grundannahmen führen.

Auch der Feminismus ist ein komplexes und wirres Gebräu.
Um damit aber fertig zu werden, muss das durch Gedankenarbeit so auf den
Punkt gebracht werden, damit es allgemein verständlich wird.

Das sehe ich ganz und gar nicht so. Man muß im Prinzip nichtmal den leisesten Schimmer haben, was 'Feminismus' überhaupt sein soll, sondern könnte einfach klarstellen "Wer irgendwas grunzt, das feministisch klingt, wird umgelegt!" und das auch wahrmachen. Das würde innerhalb kürzester Zeit durchschlagenden Erfolg haben - und spätestens nach ein paarhundert Leichen hätte niemand mehr Lust, irgendwie entfernt feministisch zu wirken. (Natürlich müßte man für so ein Vorgehen erstmal in der Lage sein, sowas wahrzumachen. Aus der Stärke heraus könnte man so vorgehen - gegen einen übermächtigen Gegner gelten aber halt nunmal andere Regeln.) Will jedenfalls heißen, daß das feministische Gegacker vollkommen irrelevant ist. - Der Feminismus wird nicht von irgendwelchen dummen Hühnern betrieben und schon gar nicht von jemandem, der deren Gegacker ernstnimmt.

Klugschwätzer! Dass die reale Welt kompliziert ist, ist eine
Binsenweisheit, die hier jeder kennt.

Deine Erklärung dreht sich um Feminismuskritik. Und damit ist sie bereits im Ansatz falsch. Am Feminismus gibts nix zu kritisieren, sondern nur zu beseitigen. Ohne auch nur den Hauch irgendeiner Rechtfertigung, Begründung, Erklärung oder Diskussion.

Die Aufgabe besteht aber darin, wenn man politisch etwas erreichen will,
die komplizierte Welt so einfach zu erklären, dass es allgemein verstanden
wird.

Nein. Die Zeiten sind vorbei. Erklärungen werden doch gar nicht mehr zur Kenntnis genommen. Wir leben in einer Welt des Dauergeschwätzes über Geschwätz über Geschwätz. Gebastelt von Geschwätzdesignern. Ist doch klar, daß Geschwätz von keinem mehr ernstgenommen wird. Irgendwann macht jeder ganz einfach dicht und sagt sich 'leckt mich doch alle mal kreuzweise am Arsch'. Wenn man heute was erreichen will, muß man Fakten schaffen.

Aber das ist Ihnen nicht genehm, habe ich Sie da richtig verstanden?

Ach das isses nicht. Das wäre ja relativ einfach. Es hat halt bloß keinen Effekt.

akrobatische Wortspielereien, verklausolierte Botschaften, was man einfach
nicht weiterverwenden kann, weil es kaum einer nachvollziehen kann.
Würde ich in WikiMANNia so schreiben, wie Sie es im Forum tun, wir
könnten WikiMANNia in die Tonne treten.

Ich weiß. Propaganda ist auch nicht mein Metier. Und ich glaube auch nicht, daß mir irgendwelche Leute irgendwas bringen, die auf Propaganda abfahren - darum versuch ich das auch nicht.

Sie können sich ja gerne weiter als Bedenkenträger und Wortakrobatiker
inszenieren, aber jede Bewegung, die politisch etwas erreichen will, muss
zunächst einmal allgemeinverständlich formulieren können, was sie
überhaupt will.

Zumindest was sie angeblich will. Ja, das war einmal. Gerade weil mindestens jeder Zweite Dir sofort unterstellt, daß Du ihn bescheißen willst. Das ersiehst Du doch bspw. schon an solchen zusammenfassenden Aussagen wie "Ideologien sind scheiße". Gleichzeitig dienen dieselben aber anstandslos genau den Ideologien, die sie diskussionslos dazu gezwungen haben. Das rechtfertigen sie sogar: es sei 'intelligenter', das so zu machen. Tchja, was soll man dazu noch sagen? Nüschsd. Sondern dieses zur Kenntnis nehmen und entsprechend verfahren.

Einwürfe, wie "die Welt ist aber komplizierter", helfen da nicht weiter.

Mag sein. Ich bin es ja gewohnt, gegen Wände zu schreiben.

Ja, die Welt ist zwar kompliziert, aber mit ein wenig Denkarbeit kann man
es einfach und allgemeinverständlich erklären.

Aber Du hast doch gar nicht versucht, die Welt zu erklären, sondern wie Feminismuskritik stattzufinden hätte. Kann man natürlich tun, aber damit billigt man dem Feminismus ja bereits schonmal Diskussionsfähigkeit zu. Und das ist das Einzige, wovon er überhaupt lebt. Also was soll das?

--
[image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum