Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein paar Anmerkungen

Andreas, NRW, Wednesday, 14.06.2006, 18:50 (vor 6587 Tagen) @ Onkel Hotte

Hallo,

Es fehlt an Führung, Lenkung, Konzepten. Es sieht mir aus wie ein Boot,
das wild von den Wellen hin und hergeschüttelt wird und manchmal auch zu
kentern droht. Es fehlt ein Kapitän,...
... Es ist im Sinne der Sache, für Ordnung zu sorgen.

So gesehen hatte der Feminismus auch keinen Kapitän sondern nur eine Galeosfigur in der Person von Alice Schwarzer, auch war er keine homogene Masse von Menschen (Bewegung) die alle die gleichen Forderungen hatten. Es gibt zahlreiche Gruppen (oder Strömungen) mit mehr oder weniger radikalen Forderungen. Das hatte aber keinen negativen Einfluß auf die Ergebnisse, die der Feminismus bis heute erreicht hat. Nimm z.B. die Frauenpartei (die Feministinnen). Diese darf man wohl getrost zu den radikalen Strömungen des Feminismus hinzurechnen, aber bei keiner Wahl haben die auch nur ansatzweise an der 5%-Hürde gekratzt. Trotzdem wurden frauenpolitische Forderungen (Gewaltschutzgesetz, vereinfachte Wohnungszuweisung.....) durgesetzt. So gesehen gibt es also auch in der Frauenbewegung keine Ordnung, aber wie Magnus schon schrieb, Frauen haben:
a) den Zeitgeist auf ihrer Seite (gleichgeschaltete Presse, Politik...) und
b) eine Lobby.

Einige Schreiber haben ein ausgeprägtes Talent dafür, vom Kern der Sache
abzulenken. Namen will ich keine nennen, weil dies keine Schlammschlacht
werden soll. Gutes Stichwort. Ein weiteres Problem scheint mir zu sein,
dass viele es nicht schaffen, ihre persönliche Befindlichkeit hinter die
Sache zu stellen.
Da wird dann gegen eigene Leute geschossen, obwohl die grundlegenden
Meinungen gar nicht so verschieden sind. Nur weil der eine vielleicht von
links und der andere von rechts kommt. Es muss doch möglich sein, eine
gemeinsame Linie zu finden! Wir müssen ja nicht in jedem einzelnen Punkt
derselben Meinung sein, aber was hier passiert, ist schon zerstörerisch,
weil es die Männerbewegung spaltet und nicht eint. Wir brauchen Eintracht
statt Zwietracht. Den Fähmiwahn zu beenden wird ohnehin ein langer und
harter Weg. Warum also "friendly fire"?

Da möchte ich vorab ein Zitat aus "Die vaterlose Gesellschaft - Briefe, Berichte, Essays" von Matthias Matussek anbringen:

Es gibt den radikalen und den moderaten Flügel - aber man braucht zwei Flügel, um zu fliegen.

Die Schlammschlachten sind mir auch schon sauer aufgestoßen und sollten eigentlich vermieden werden. Es gibt hier mehrere Schreiber die meinen, ihre persönlichen Animositäten gegenüber Mitgliedern von Manndat ausleben zu müssen. Über die Wirkung auf (noch?) außenstehende Mitleser des Forums machen sich diese Leute nicht die geringsten Gedanken. Daß eine 100-prozentige Übereinstimmung der Meinungen (=Einigkeit) nicht möglich ist sollte eigentlich jedem klar sein, aber wenn ein Außenstehender hier liest muß er uns für eine Gruppe von komplett zerstrittenen Idioten halten. Und leider kann sich sowas auf die ganze Männerbewebewegung negativ auswirken.

Dann gibt es hier noch die Radikalen, die ein Patriarchat (was immer das sein soll) fordern oder zu einer 500.00-Jahre-alten Rollenverteilung zurückkehren wollen. Diese "Kollegen" fallen mir immer wieder unangenehm durch ihre Pöbeleien auf. Einer von denen fordert hier stellenweise Regeln ein, die er selbst nicht einzuhalten gedenkt. Solches Verhalten wirkt sich nur negativ auf eine sachliche Diskussion aus. Mein Vorschlag an diese radikalen Schreiber: gründet doch, analog zu der Frauenpartei, die Männerpartei. Nehmt eure Forderungen in euer Parteiprogramm auf und stellt euch zur Wahl. Wenn ihr die 5%-Hürde nehmt unterhalten wir uns weiter (wobei ich euch die gleiche politische Bedeutung prognostiziere wie der Frauenpartei - aber da lasse ich mich gerne auch eines Besseren belehren). In der Zwischenzeit möchte ich euch bitten eure persönlichen Animositäten nicht hier auszuleben sondern in ein eigenes Forum auszulagern. Das gleiche gilt natürlich auch für "friendly fire" von den "Moderaten", das auf euch abgegeben wird.

Wir brauchen mehr Härte, mehr Geschlossenheit, mehr Konzentration -
weniger Streit, weniger Kleingeistigkeit, weniger Bequemlichkeit.

Das mit dem Streit unterschreib ich sofort, die Geschlossenheit ist mMn nicht zu erreichen (s.o.)

Ein weiters Missverständnis ist zu glauben, mit Feministinnen könnte man
gemeinsame Sache machen weil sie ja an Gleichberechtigung interessiert
sind.

Das mag im Großen und Ganzen richtig sein. Aber es gibt auch Feministinnen denen so langsam ein Licht aufzugehen scheint. Ich hab zwar die Autorinnen grade nicht parat aber in jüngster Vergangenheit gab es Artikel (oder waren es Bücher?) mit Titeln wie "Wir haben viel Porzellan zerschlagen" oder "So haben wir das nicht gewollt" die sich durchaus kritisch mit den Entwicklungen, die der Feminismus hervorgebracht hat, auseinandersetzen. In wie weit man mit solchen Autorinnen gemeinsame Sache machen kann vermag ich aber noch nicht zu beurteilen.

By the way, hat zufällig jemand die Namen der Autorinnen parat?

Ich denke, ich könnte dieses Schiff lenken.

Da möchte ich aber schon die Frage stellen warum Du meinst daß Du für diese "Aufgabe" qualifiziert bist? Bisher habe ich hier von dir sehr wenig vernommen. Gut, das kann man gerechtfertigter Weise auch von mir sagen, aber ich würde mir niemals anmaßen, mich zum Führer der Männerbewegung auszurufen oder mich auch nur dafür vorzuschlagen. Da habe ich hier und im alten gelben Forum wesentlich qualifiziertere Schreiber gelesen. Einer wäre z.B. Arne Hoffmann, aber der lehnt diese Rolle mWn ab.

sakra
Onkel Hotte

Gruß,
Andreas

--
Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau eigentlich?'
Sigmund Freud


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