Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Antwort 2 - virtuelle Stammtische

Flint ⌂, Sunday, 13.07.2008, 20:30 (vor 6025 Tagen) @ Rüdiger


... aha. Und alles, was kein "Aushängeschild der Bewegung" ist, ist
automatisch ein Scheiss, oder was?


Wenn ein Forum mehr Leute abschreckt als für die Sache gewinnt, für die es
sie laut Forenkopf eigentlich gewinnen will, dann ist es in der Tat ein
Scheiß – oder sagen wir’s vornehmer: Es ist kontraproduktiv.

Stellen wir uns jemanden vor, der bisher (wie Du früher) eher linke
Freunde hatte, verheiratet war und mit dem Leben einigermaßen zufrieden.
Dann ging er durch einen häßlichen Scheidungskrieg und einen noch
häßlicheren Sorgerechtsstreit, ist jetzt Unterhaltssklave, fragt sich
mittlerweile, was dieses ganze Gedöns von Zwangswehrdienst für Männer über
Frauenbeauftragte bis hin zu Frauenquoten eigentlich soll, hat vielleicht
Arnes "Sind Frauen bessere Menschen?" gelesen, ist darob zur geistigen
Krise gekommen (wie Du einst) und sucht nun im Netz Gleichgesinnte und
geistige Orientierung. Und da stößt er nun aufs gelbe Forum, schlägt
hoffnungsvoll die Website auf und stößt als erstes auf Conny, der seine
Freigeldtheorien ausbreitet und mit Garfield über den Zins als Wurzel allen
Übels diskutiert. Oder Lentze erklärt gerade, anthroposophisch verbrämt,
daß nur Männer echte Menschen sind und Frauen eher etwas Tierähnliches,
Minderwertiges. Klausz träumt sich in die Steinzeit zurück, Hemsut erklärt
das Frauenwahlrecht für gefährlich und abschaffenswert (ach nee, das war ja
in der "blauen Burg"), und vor zwei, drei Jahren hätte man auch noch Nick
vor dem Antichrist warnen und Magnus das tausendjährige Reich rechtfertigen
hören können. Und der Neuling wandte sich mit Grausen vom Anblick dieser
Freak-Show und ward nicht mehr gesehen ... ;-)

Vielleicht stößt er dann auf die "Blaue Burg". Da geht's laut Forenkopf
auch um Feminismuskritik, tatsächlich jedoch mehr um Christentum und Oswald
Spengler, ums ungestörte Qualmen in Kneipen und um das Vergnügen, mit Tempo
170 auf Landstraßen den "Kriechschleim" hinter sich zu lassen. Denn der
Feminismus ist ja nur "ein Symptom" – mit solchen Kleinigkeiten halten sich
Freigeister gar nicht erst lange auf, klar.

Gegen ein solch virtuelles Kaffeekränzchen – oder nein, es sind ja fast
nur Männer: gegen einen solch virtuellen Stammtisch (fast unter Ausschluß
der Öffentlichkeit) ist ja auch nichts einzuwenden. Man schimpft und
meckert, klopft sich gegenseitig auf die Schulter und versichert sich, wie
toll man ist und wie doof die anderen sind usw. usf. Das erleichtert und
erhebt – nur politisch ist damit rein gar nichts bewirkt.

Die Bewegung ist in dem, was sie tut,
der Versuch, einen Zimmerbrand zu löschen in einem Haus, das in einem
brennenden Stadtteil steht.


... und weil es nicht machbar ist, den ganzen Stadtteil zu löschen, macht
man einfach gar nichts. Man beschränkt sich darauf, dabeizustehen und zu
schimpfen.

Gruß, Rüdiger

Hm, nun muß ich doch noch was dazu sagen.

Man stelle sich vor, hier tauchen Männer auf, die echt die Schnauze voll vom Feminismus haben und stoßen dann hier auf weichgespülte Pudel die erklären, daß die Feministinnen gar nicht so weit entfernt sind von der eigenen Position.
Der kriegt wirklich das kotzen und geht weiter.

Liest er aber Beiträge die sein Empfinden widerspiegeln und sei es auch nur dieselbe Wut im Bauch die auch er hat, und sieht er, daß sich hier Männer über Dinge aufregen an die er vorher noch gar nicht gedacht hat, bei näherer Betrachtung aber nachvollziehen kann, warum der andere sauer ist usw. dann fühlt und sieht er, daß hier Menschen sind, Menschen aus Fleisch und Blut, die genug Temperament haben und teils harten Tobak von sich geben.

Man darf durchaus voraussetzen, daß die allermeisten Menschen fähig sind, das Überzogene von Aussagen zu abstrahieren und auch zwischen den Zeilen lesen können.
Da jeder Mensch mehr oder weniger einen Sparren locker hat (auch der, der hier ankommt), kann man nicht erwarten, daß hier Reintext wie in der Charta der... gesprochen wird.

Ich lese z.B Max seine Texte gern, genauso wie die von Maesi, und wenn ich zu MANNdat ins Forum gehe, lese ich (ich gestehe es) zuerst die Beiträge von Eugen oder Michail. In jedem Forum hat wohl jeder seine Favoriten. Also ich mag keine weichgespülten Pudeltexte oder Frauenverstehertexte. Wer solche schreibt weiß ich mittlerweile und deren Texte schenke ich mir oder ich schaue nur mal kurz hinein.

Wer hier ins Forum kommt, möchte sicher auch ein Spektrum von verschieden Schreibern vorfinden. Der eine liest lieber die Weichgespülten, der andere mag chauvinistische Texte, der nächste vorsichtig und bedächtig vorgetragene Texte.
(Nein, ich werde jetzt nich schon wieder auf den Glocken-Theorie - Text verlinken).

*Geschriebenwiegedacht*

Gruß
Flint

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